Titel: Schwesternliebe
Autor: Anne Fine
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1998
Seitenzahl: 246
Cover: © Diogenes
Begonnen: 04.11.2024
Beendet: 06.11.2024
Liddy hat nach ihrer Scheidung einen Mann an ihrer Seite. Sie ist glücklich, doch dann erfahren ihre drei Schwestern Bridie, Heather und Stella von einem Gerücht, in dem es um Kindesmissbrauch geht. Bridie, die als Sozialarbeiterin arbeitet, will Liddy unbedingt davon erzählen, ihre Schwestern sind jedoch dagegen. Zu recht, denn das Gerücht soll alles, was jemals zwischen den Schwestern gewesen war, zerstören ...
Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Bridie, die allerdings - genau wie ihre Schwestern - ein sehr schwieriger Charakter ist. Als Sozialarbeiterin weiß sie, welch düsteren Geheimnisse es in vielen Familien gibt, in ihrer eigenen nimmt sie diese gar nicht wahr. So ist es allein der Leser, der ihre Eheprobleme genauso offensichtlich erkennt wie auch das
sehr schwierige Verhältnis zwischen den vier Schwestern.
Das Gerücht, bei dem es gar nicht darum geht, ob es nun wahr ist oder nicht, schlägt Wellen und zeigt Risse auf, die schon lange vorhanden sind. Leider sieht Bridie selbst diese erst sehr spät. Ich empfand sie bis zum Schluss als ein Mensch, der ganz bewusst die Augen vor der Wahrheit verschließt. Mir war ihr Verhalten oft zu kindisch, besonders als sie einfach stur den Kontakt abbricht.
"Schwesternliebe" liefert auf jeden Fall eine sehr bittere Erzählung über eine Familie, die langsam zerbricht. Der Roman zeigt sehr schön, wie ein Gerücht wächst und real existierende Probleme sichtbar macht. Ein lesenswerter Roman, der Lust auf mehr Geschichten von der Autorin macht.
Trotz der anstrengenden Protagonistin ist "Schwesternliebe" ein sehr bitterer Roman über eine Familie, die an einem Gerücht endgültig zerbricht. Lesenswert!
Ich vergebe 4 von 5. |
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