Freitag, 27. Oktober 2017

[Rezension] Geister der Nacht - Andrew McGilmore

Titel: Geister der Nacht
Autor:  Andrew McGilmore
Genre: Roman, Horror
Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2017
Anzahl der Seiten: 169
Cover und Inhaltsangabe © Edel Elements

Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Jolyns Geburtstag soll ein echtes Abenteuer werden: Ihre Freunde überraschen sie mit einer Nachtführung durch eine Villa, in der es spuken soll. Nur eine gute Show? Als die ersten Teilnehmer verschwinden, kommen Jolyn Zweifel. Und dann holt sie eine Vergangenheit ein, die sie so gern vergessen hätte. Das Sterben beginnt."



Eine Villa, in der es spuken soll? Eine Geistertour durch diese dunklen Gemäuer? Eine Gruppe junger Menschen, die dort eine Nacht verbringen muss? All das klingt erst einmal furchtbar spannend und dies war auch der Grund, warum ich "Geister der Nacht" von Andrew McGilmore direkt lesen musste, als es mir vom Verlag angeboten wurde. Ich habe mit der perfekten Halloween-Lektüre gerechnet und wollte euch das Buch eigentlich auch direkt zu Halloween vorstellen, doch ich muss hier gleich gestehen, dass es für mich leider ein großer Flop war ...

Jeder Autor fängt einmal klein an und viele Geschichten, die man als Anfänger verfasst, dienen dabei nur als Fingerübung. "Geister der Nacht" wirkt ein wenig wie eine solche Fingerübung. Alles wirkt leider furchtbar hölzern und der Stil war einfach nicht flüssig genug, um mich wirklich in die Geschichte abtauchen zu lassen.

Die Dialoge wirken teilweise sehr platt und leblos. Ich denke, so würden junge Menschen untereinander niemals sprechen. Leider wird auch in den Dialogen kaum ein Gefühl vermittelt, so verschwinden beispielsweise im Verlauf der Handlung mehrere Personen und niemand scheint echte Angst zu haben oder sich überhaupt dafür zu interessieren. Auch das Auffinden der Leichen wird irgendwie sehr kühl und distanziert erzählt, sodass ich als Leser zu keinem Zeitpunkt Mitgefühl empfinden konnte.

Ich habe im Internet nichts weiter über Andrew McGilmore herausgefunden, ich denke aber, dass es sein erstes Werk war. Aus diesem Grund möchte ich hier auch gar nicht so hart sein, denn jeder fängt einmal klein an und gerade das Schreiben ist ein Prozess, der sich immer weiterentwickeln muss.




- Jolyn und ihre Freunde -

Es ist mir an dieser Stelle leider nicht möglich, die einzelnen Charaktere näher zu beschreiben, da wir als Leser doch recht wenig über sie erfahren. Im Zentrum der Handlung steht Jolyn, die Geburtstag hat und von ihren Freunden überrascht wird. Gemeinsam nehmen sie an einer Spuknacht in einer verlassenen Villa teil.

Schade fand ich, dass so viele Charaktere vorkamen und alle, selbst unsere Protagonistin, recht leblos erschienen. Da ist noch Luke, der irgendwie ein Auge auf Jolyn geworfen hat, dann Summer und Marten, ein Paar, das selbst Probleme zu haben scheint und Jolyns beste Freundin Kathryn, von der ich nach dem Lesen jetzt im Grunde außer dem Namen nichts weiß!

Während der Spuktour treffen unsere fünf Freunde dann noch auf andere Teilnehmer und die bleiben ebenso blass. Ich konnte mir leider nicht eine einzige Person bildhaft vorstellen!




Puhh, die Rezension fällt mir an dieser Stelle leider sehr schwer, denn ich habe mich wirklich tierisch über das vom Verlag angebotene Buch gefreut, da es vom Klappentext exakt meinen Geschmack getroffen hat. Ich liebe Geistergeschichten, ich liebe verlassene Häuser und ich mag solche Spuktouren mit den verschiedensten Gerätschaften.

Leider ist es dem Autoren nicht gelungen, eine gruselige Atmosphäre zu schaffen. Schon der Prolog deutet eher an, dass wir es hier nicht mit echtem Spuk zu tun haben und genauso lieblos läuft es dann auch im Inneren der Villa ab. Die "Spuktour" war einfach unglaublich langweilig gestaltet, ja, der Autor hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die einzelnen Gerätschaften zu recherchieren und diese zu erklären.

Hinzu kommen jetzt die sehr blassen Charaktere und die sehr hölzernen Dialoge, bei denen man zwischen lachen und frustriertem Ausschalten des E-book-Readers schwankt. Wäre "Geister der Nacht" ein Film, wäre er allein von den unmöglichen Dialogen wahrscheinlich in der Kategorie B-Movie oder sogar C-Movie einzuordnen.

Ich wünschte, ich könnte dem Buch an dieser Stelle irgendetwas positives abgewinnen, aber leider fiel es mir unsagbar schwer, der ganzen Geschichte überhaupt zu folgen. Die einzelnen Personen haben mich in ihrem Handeln furchtbar aufgeregt, denn alles erschien doch sehr unnatürlich. Warum suchen sie zum Beispiel nicht nach den vermissten Personen, wo die Villa doch angeblich nicht so groß sein soll? Warum rastet niemand nach dem Fund einer Leiche aus?

Die Auflösung des ganzen hätte gut sein können, wirkt dennoch aber nur zusammengeschustert, um am Ende noch eine kleine Überraschung reinzubringen. Leider war "Geister der Nacht" für mich eine echte Enttäuschung. Es tut mir an dieser Stelle auch furchtbar für den Autoren leid, aber ich hoffe, er wird meine Kritik annehmen und an sich arbeiten. Ein solides Grundgerüst besitzt sein Schreibstil auf jeden Fall und der Rest muss sich mit den Jahren erst einmal entwickeln.




"Geister der Nacht" ist leider das erste Buch in diesem Jahr, das ich nicht besser als mit einem Stern bewerten kann. Der Schreibstil ist sehr holprig, es wird keinerlei Spannung erzeugt und die Personen agieren sehr sonderbar und unnatürlich. 

4 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    au weh, das klingt gar nicht gut. :( Ich habe heute die ersten zwei Seiten gelesen und werde mich nachher damit in mein Bettchen verziehen. Vielleicht hilft die nächtliche Atmosphäre.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole :)

      Ich hoffe echt, dass es dir besser gefällt und du dich wenigstens gut unterhalten fühlst. Ich habe mich die letzten Tage echt durchquälen müssen und wollte die Rezension nur schnell hinter mich bringen. ;/

      Bin auf jede Fall schon auf deine Rezi dazu gespannt!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Ich bin echt froh, wenn ich damit durch bin. Mittlerweile bin ich auf S. 109 angelangt, es wird. :S

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    3. Oje ;/ Dabei habe ich gehofft, dass es dir besser gefällt ;/ Ich fand das Ende auch etwas lahm ...

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