Autor: Shari Lapena
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 27. Juli 2018
Anzahl der Seiten: 336
Anzahl der Seiten: 336
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!
"Du bereitest gerade das Abendessen für dich und deinen Ehemann vor, als das Telefon klingelt - es ist der Anruf, den du seit Jahren fürchtest. Kurz darauf erwachst du im Krankenhaus. Du hattest einen Unfall - und kannst dich nicht daran erinnern. Als in der Nähe des Unfallortes eine Leiche gefunden wird, glaubt die Polizei an einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen. Dein Mann ist fassungslos angesichts dieser Vermutung. Doch du weißt mehr als dein Mann. Und plötzlich bist du dir nicht mehr sicher, wie abwegig der Verdacht der Polizei wirklich ist ..."
Nachdem ich im vergangenen Jahr "The Couple next Door" gelesen habe, das mich durch die vielschichtigen Charaktere und die bösen Wendungen tatsächlich positiv überraschen konnte, stand für mich fest, dass ich auch das neue Buch der Autorin lesen musste.
Allerdings stellte sich dann doch recht schnell heraus, wie schwer es ist, nach einem echten Pageturner, der auch noch zum Bestseller wurde, etwas auf dem selben Niveau zu schreiben.
"A Stranger in the House" liest sich hier wie ein Erstlingsroman, ja, wie ein Krimi, der alle bekannten Klischees erfüllt und leider von Anfang an sehr vorhersehbar ist. Der Schreibstil ist holprig, besteht größtenteils aus abgehackten Sätzen, die bei mir nicht das Gefühl erzeugen konnten, in der Geschichte anzukommen.
Die Charaktere waren für mich nur Namen, es gab keine Hintergrundgeschichten, nein, sie alle waren nur Stereotypen und das hat mich am meisten gestört. Ich konnte mit niemanden mitfiebern, ich hatte teilweise sogar das Gefühl, es nicht mit echten Menschen zu tun zu haben. (Meine Theorie war ja wirklich, dass wir hier Androiden/Roboter verfolgen, was für mich eine glaubwürdigere Auflösung gewesen wäre!)
- Karen, Tom und Brigid -
So, ich muss die Charaktere an dieser Stelle leider zusammenfassen, weil wir hier nur die nötigsten Fakten erfahren. Karen hat zu Beginn einen Autounfall. Als sie wieder zu sich kommt, hat sie augenscheinlich das Gedächtnis verloren.
Dann ist da ihr Mann Tom, wirklich viel erfährt der Leser nicht über ihn, nur, dass er seine Frau anscheinend liebt, ihr aber irgendwie dennoch misstraut und leider auch Geheimnisse vor ihr hat. Bei der Polizei stellt sich dann auch heraus, dass er im Grunde nicht über sie weiß ... Damit ist er genauso schlau wie der Leser!
Und dann ist da noch die Nachbarin Brigid, die eigentlich ein ganz interessanter (und vielschichtiger) Charakter hätte sein können. Doch Fehlanzeige. Sie wird in eine gewisse Rolle gedrängt und das war es dann auch schon. Hier ahnt der Leser leider ab einen gewissen Punkt auch schon, wie sie in die ganze Story passt ...
- Detective Rasbach -
Natürlich braucht solch ein Krimi auch einen Ermittler, am besten einen echt harten Kerl, der irgendwie jeden misstraut und immer den Durchblick hat. Dass er natürlich dann alles noch einmal durchkaut, was der Leser längst weiß, macht das Buch noch langweiliger.
Seine "Ermittlungsarbeit" war für mich vollkommen unnötig, denn wir erfahren nichts Neues. Wahrscheinlich ist es hier nur zur Streckung der ganzen Geschichte eingesetzt worden.
Schon nach wenigen Seiten fiel mir bei "A Stranger in the House" auf, wie abgehackt die Sätze doch sind. Das führte dazu, dass schon der Prolog, in dem Karen ihren Unfall hat, kaum Spannung besitzt. Genauso lieblos geht es dann weiter. Die Kapitel sind sehr kurz und die Perspektivwechsel gewahren dann leider auch keinen tieferen Einblick.
Die ersten 150 Seiten erzählen dann erst einmal die Geschichte, die schon der Klappentext andeutet. Wir haben hier Karen, die einen Unfall baut und augenscheinlich ihr Gedächtnis verliert und dann Tom, der einfach nicht weiß, warum seine Frau so überstürzt das Haus verlässt. Alles fügt sich erst zusammen, als in der Nähe des Unfallorts eine Leiche gefunden wird.
Die Frage, die jetzt im Mittelpunkt steht: Hat Karen etwas mit dem Mord zu tun? Da nur sehr wenige Charaktere vorkommen und sie doch recht klischeehaft beschrieben sind, ist recht schnell klar, worauf die Geschichte hinaus will ...
Immer wieder wird die Story, die der Leser eh schon kennt, von dem Detective durchgekaut! Unzählige Male erfahren wir dann Fakten, die wir schon fünfzig Seiten zuvor herausgefunden haben. Die versprochenen Überraschungen, die der Klappentext anpreist, gibt es im Grunde gar nicht. Alles läuft sehr geradlinig ab und es ist schnell klar, worauf die Geschichte letztendlich hinausläuft ...
"A Stranger in the House" besaß für mich deswegen keine Atmosphäre. Das Buch ist leider auch kein Thriller, sondern vielmehr ein Krimi mit stereotypischen Charakteren und einer Geschichte, die man als Fan dieses Genres schon unzählige Male gelesen hat. Leider musste ich mich bis zu einem Ende quälen, dass ich ganz am Anfang schon erwartet hatte und das daher für noch mehr Frust gesorgt hat.
Während ich "The Couple next Door" von Shari Lapena sehr atmosphärisch fand, muss ich hier sagen, dass sich das Buch wie ein 0815-Krimi liest. Auch die Story über den Eindringling im Haus ist leider sehr durchschaubar und leider viel zu klischeehaft. Für mich war das Buch leider eine große Enttäuschung!
"A Stranger in The House" war ein Krimi mit einer Handlung, die furchtbar in die Länge gezogen wirkt und an keiner Stelle zu überraschen weiß. Die Auflösung ist aufgrund fehlender Tatverdächtige schon nach der Hälfte klar und die "Wendungen", die der Klappentext anpreist, sind im Grunde überhaupt nicht vorhanden und die Charaktere agieren leblos und werden nur sehr oberflächlich und stereotypisch beschrieben. Echt schade!