Montag, 26. November 2018

[Rezension] Die Melodie der Schatten - Maria W. Peter

Titel: Die Melodie der Schatten
Autor:  Maria W. Peter
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2018
Anzahl der Seiten: 672
Cover und Inhaltsangabe © Bastei Lübbe




"Schottland, 1837: Die junge Fiona Hemington ist auf dem Weg zu ihrer Tante in den Highlands, als ihre Kutsche in einen Hinterhalt gerät. Halbtot vor Angst und Erschöpfung schlägt sie sich bis zu einem abgelegenen Herrenhaus durch. Doch der Besitzer ist Fiona ebenso unheimlich wie das alte Gemäuer. Nachts quälen sie dunkle Traumbilder und seltsame Geräusche: Schritte, Stimmen, eine wiederkehrende Melodie. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Haus, seit die gälischen Pächter gewaltsam vertrieben wurden? Oder ist Fiona dabei, den Verstand zu verlieren?"




"Die Melodie der Schatten" war ein Buch, für das ich mich ganz spontan entschieden habe. Schottland selbst finde ich sehr interessant, auch wenn ich tatsächlich sehr wenig Bücher lese, die in diesem Land und dann auch noch in dieser Zeit spielen. Die vielen positiven Rezensionen, die auch von einer unheimlichen Atmosphäre sprachen und das Buch als perfekte Lektüre für Halloween bezeichneten, haben mich hier auf die Geschichte aufmerksam gemacht.

Der Schreibstil von Maria W. Peter ist angenehm, sehr bildhaft, für meinen Geschmack aber etwas zu ruhig. Klar, "Die Melodie der Schatten" ist hier in erster Linie ein Roman, aber gerade der Anfang hat sich für mich als überaus zäh erwiesen. Leider versteift sich die Autorin auch auf zahlreiche Wiederholungen, die leider dafür gesorgt haben, dass ich nicht so recht in den Lesefluß kam ...




- Fiona -

Fiona war eine angenehme Protagonistin, die hier im Laufe der Handlung auch noch die Gelegenheit bekommt, sich zu entwickeln. Sie steht im Zentrum der ganzen rätselhaften Geschichte, die mit einem Überfall auf ihre Kutsche beginnt und sie schließlich in ein Herrenhaus bringt, in dem das Buch auch schließlich spielt.

Fiona muss sich hier nicht nur ihren eigenen Ängsten stellen, nein, sie muss auch lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Hinzu kommt eine gewisse psychische Belastung, die sie fast an den Rand der Verzweiflung bring. Dieses Bild einer zerrissenen jungen Frau auf der Suche nach sich selbst ist der Autorin gut gelungen.

- Aiden -

Mit Aiden, dem Besitzer des Herrenhauses, habe ich mich leider sehr schwer getan. Im Grunde ist er zu Beginn der Geschichte nur eins: furchtbar grimmig. Er scheint ein Geheimnis zu haben, ja, eine dunkle Vergangenheit, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgt.

Zu Fiona ist er alles andere als freundlich. Eigentlich will er sie gar nicht im Haus haben. Er stößt sie immer wieder von sich und verliert sich dabei selbst. Für mich war Aiden leider etwas zu eindimensional dargestellt. Zu Beginn ist er einfach nur ein sehr düsterer Charakter, dem ich leider wenig Verständnis entgegenbringen konnte.

Seine "Wandlung" ging mir dann leider auch zu schnell und war für mich leider nicht nachvollziehbar. Ich hab tatsächlich gedacht, ich hätte irgendwas verpasst, denn irgendwie kam mir diese Veränderung zu sprunghaft vor. Dadurch fiel es mir schwer, ihn zu verstehen!




Mit "Die Melodie der Schatten" habe ich mich etwas schwer getan und ich muss zugeben, dass ich einige Male daran gedacht hatte, das Buch abzubrechen. Die unheimliche Atmosphäre rund um das Herrenhaus war am Anfang greifbar, aber sie hat mich leider nicht vollkommen gepackt. Schuld daran waren für mich wohl die zahlreichen Wiederholungen. So wird immer wieder die Ausgangssituation mit dem Überfall der Kutsche, als auch Aidens Art, Fiona von sich abzustoßen, thematisiert.

Diese zwei Dinge, gepaart mit ein paar merkwürdigen Vorkommnissen, bilden die erste Hälfte des Buches, durch die ich mich teilweise doch recht mühsam gequält habe. Es gibt zwar einige Überraschungen, allerdings hätte ich mir irgendeinen großen Paukenschlag gewünscht, der dieser Geschichte noch einmal eine neue Richtung gibt.

Fiona empfand ich als angenehme Protagonistin. Sie hat mich auch am Ball bleiben lassen, denn ich wollte unbedingt rausfinden, was dort im Herrenhaus denn vor sich geht. Hierverstrickt die Autorin wirklich gekonnt verschiedene Mythen und Legenden mit einigen "gruseligen" Vorkommnissen innerhalb des Anwesen und einer ganz persönlichen Geschichte des Hausherren.

Unsere Protagonistin fühlt sich alles andere als wohl in dem Haus und möchte eigentlich so schnell es nur geht wieder verschieden. Doch es scheint, dass sie nach und nach unbemerkt zu einer Gefangenen wird. Hier hatte ich tatsächlich die wildesten Theorien, allerdings war ich hier wohl eine Spur zu fantasievoll herangegangen.

Die unheimliche Atmosphäre verschwindet in der zweiten Hälfte der Geschichte beinahe vollkommen und hier werden dann einige Überraschungen offenbart. Maria W. Peter hat hier wirklich toll recherchiert und Schottland mit seinen düsteren Seiten gut dargestellt, dennoch hat mir irgendwie der Funke gefehlt, der mich komplett in das Buch abtauchen ließ. Ich muss auch sagen, dass ich als Schnellleserin beinahe drei Wochen für das Buch gebraucht habe, oftmals musste ich mich zum Weiterlesen regelrecht zwingen.

Letztendlich muss ich aber sagen, dass das Buch doch eine gute Unterhaltung bietet. Es gibt einige interessante Fakten bezüglich Schottland, die angenehm in die Geschichte eingebaut werden. Für mich hätte das Buch aber deutlich kürzer sein können, besonders die erste Hälfte bis zur "großen Wende" kam mir ungemein zäh vor. Insgesamt habe ich für das Buch tatsächlich fast drei Wochen gebraucht, da ich nur sehr mühsam voran kam ...




"Die Melodie der Schatten" besitzt einen interessanten Plot, gut recherchierte historische Fakten und eine angenehme Protagonistin, war für mich aber stellenweise so zäh geschrieben, dass ich nicht in die Geschichte abtauchen konnte. Manchmal ist es aber einfach so, mit einem Schreibstil wird man
warm, mit einem anderen nicht ...



4 Kommentare:

  1. Liebe Jessi,
    mir ging es bei den ersten 200 Seiten genauso. Ich hatte Mühe weiterzulesen, aber ich war ja in einer LR bei der Lesejury und alle anderen waren so begeistert. Also habe ich weitergelesen und fand dann auch in die Geschichte. Mir hat aber "Die Festung am Rhein" von der Autorin viel besser gefallen und ich fand da auch den Schreibstil ganz anders.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Huhu Martina :D

      Da muss ich mir ja gleich mal deine Rezension ansehen! :D Irgendwie habe ich im Internet auch nur positive Meinungen zu der Geschichte gehört, deswegen habe ich mich echt bis zum Ende gezwungen. ;/ Leider konnte mich die Geschichte irgendwie so gar nicht vom Hocker reißen! :/

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Huhu Jessi,
    ach das ist ja schade. Ich hatte das Buch kurz im Blick, aber jetzt denke ich, dass es ganz gut war, dass mich dann doch andere Titel mehr gereizt haben. Ich hoffe dein nächstes Buch wird wieder besser!
    Liebe Grüße, Petra

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    1. Huhu Petra :D

      Bei der breiten Masse ist das Buch ja recht gut angekommen! :D Vielleicht liegen mir solche "highland-Romane" auch einfach nicht so! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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