Autor: Joe R. Lansdale
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 8. August 2015
Anzahl der Seiten: 391
Cover und Inhaltsangabe © Suhrkamp Verlag
"Für den Collegestudenten Harold Wilkes lauert der Schrecken buchstäblich an jeder Straßenecke: Vor seinem geistigen Auge spielen sich grauenhafte Szenen aus der Vergangenheit ab, wenn er, ohne es zu wollen, dem Schauplatz eines Unglücks oder eines Verbrechens nahe kommt.
Um diesen Visionen zu entfliehen, betäubt Harry sich mit Alkohol. In seiner Stammkneipe lernt er Tad kennen, einen ehemaligen Kampfkunstlehrer, der seine Probleme ebenfalls in Bier ertränkt. Gemeinsam versuchen sie, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen. Doch dann taucht Harrys Kindheitsschwarm Kayla auf und bittet ihn, mithilfe seiner besonderen Gabe den Mord an ihrem Vater aufzuklären ..."
"Blutiges Echo" war mittlerweile mein sechster Roman von Joe R. Lansdale und natürlich habe ich ihn wieder mit meinen lieben Blogmädels gelesen. Mittlerweile haben wir hier schon einen kleinen Lansdale-Fanclub gegründet und dabei sind die Erwartungen mit jedem weiteren Buch natürlich gewachsen! (Vor allem nach unserem Favoriten "Das Dickicht" erwarten wir wohl bei jedem weitere Werk aus seiner Feder ein wahres Abenteuer!)
Gleich vorneweg: "Blutiges Echo" ist eindeutig ruhiger und ähnelt ein wenig Lansdales "Ein feiner dunkler Riss" oder auch "Die Kälte im Juli". Seine gewohnte Härte, Brutalität und auch sein genialer schwarzer Humor bleibt hier etwas auf der Strecke, stattdessen setzt aber er wieder einmal auf eine unkonventionelle Krimihandlung und einzigartige Charaktere!
- Harry -
Nach einer Mumps-Erkrankung in seiner Kindheit hat Harry eine Gabe, die er allerdings selbst eher als Fluch ansieht: ausgelöst durch Geräusche taucht er an gewissen Orten in die Vergangenheit ein und erlebt ein Verbrechen oder einen Unfall hautnah mit. Diese Visionen kann Harry allerdings nur schwer ertragen und flieht deswegen in eine Alkoholsucht.
Für mich war Harry ein absolut glaubhafter Charakter! Ich konnte seinen inneren Kampf und seine Ängste auf jeder Seite spüren, mochte aber auch gleichzeitig seine Entwicklung in diesem Buch! Er trifft hier endlich auf Personen, die ihm glauben, ja, die ihm statt tiefer nach unten zu ziehen, endlich auf die Beine helfen.
Sobald man als Leser mehrere Bücher eines Autoren gelesen hat, geht man mit gewissen Erwartungen an die nächsten Werke heran. So ergeht es mir auch immer wieder mit den Büchern von Joe R. Lansdale. Nach diesem Buch muss ich allerdings sagen, dass mir auch seine ruhige Art und seine doch recht unkonventionellen Krimis sehr gut gefallen. In erster Linie liegt dies aber wohl daran, dass er es immer wieder schafft, tolle und einzigartige Charaktere zu erschaffen, ja, Personen am Rand der Gesellschaft, mit denen der Leser einfach mitfühlen kann!
Harry mochte ich von der ersten Seite an. Wir lernen ihn bereits im Kindesalter kennen und sind auch hautnah bei seinen ersten "Visionen" dabei. "Blutiges Echo" ist hier ein absolut passender Titel, denn Harry wird immer wieder von Geräuschen getriggert und muss dann verschiedenen blutigen Ereignissen beiwohnen.
Es wird schnell klar, dass Harry damit nicht umgehen kann. (Ja, wer würde so etwas auch ertragen können!?) Er kapselt sich ab, zieht in eine eigene Wohnung, in der es keine Vorfälle gegeben hat und ertrinkt seinen Schmerz im Alkohol. Das Schicksal scheint hier allerdings einen anderen Weg für ihn vorgesehen zu haben, denn er trifft schließlich auf Tad, einem ehemaligen Kampfsportlehrer, der ebenfalls alkoholsüchtig ist.
Harry muss lernen, seine Gabe sinnvoll einzusetzen, auch wenn dies doch sehr gefährlich und sogar tödlich enden kann. So gerät er zusammen mit seinem neuen Freund Tad und seiner Jugendliebe Kayla in einen echten Fall, den sie nur mit seiner Hilfe aufklären können!
Lansdales Krimihandlungen heben sich in jedem Fall von der breiten Masse ab. In diesem Buch gibt es allerdings, im Gegensatz zu seinen anderen Werken, recht wenig Wendungen und Überraschungen. Die Suche nach dem Täter/ die Täter bleibt dennoch spannend und bis zum Schluss mysteriös, allerdings nimmt das Buch tatsächlich erst zum Ende hin wirklich Fahrt auf.
Ich mochte die Geschichte dennoch, auch wenn sie nicht mit "Das Dickicht" oder "Gluthitze" vergleichbar ist. In "Blutiges Echo" passiert anfangs doch recht wenig und im Grunde steht hier nur Harrys innere Zerrissenheit, seine Gabe und auch seine Alkoholsucht im Fokus. Dennoch war ich auch hier absolut fasziniert von der Charaktertiefe, den verschiedenen Konflikten, denen Harry sich stellen muss und natürlich auch von seinen Entwicklungen. Das Ende besitzt dann einen typischen Lansdale-Showdown, den ich einfach genossen habe, auch wenn leider einige Fragen offenbleiben.
"Blutiges Echo" ist ein sehr ruhiger Roman mit einer unkonventionellen Krimihandlung und originellen Charakteren. Für mich zwar nicht das beste Werk von Lansdale, aber definitiv lesenswert!
Erscheinungsdatum: 8. August 2015
Anzahl der Seiten: 391
Cover und Inhaltsangabe © Suhrkamp Verlag
"Für den Collegestudenten Harold Wilkes lauert der Schrecken buchstäblich an jeder Straßenecke: Vor seinem geistigen Auge spielen sich grauenhafte Szenen aus der Vergangenheit ab, wenn er, ohne es zu wollen, dem Schauplatz eines Unglücks oder eines Verbrechens nahe kommt.
Um diesen Visionen zu entfliehen, betäubt Harry sich mit Alkohol. In seiner Stammkneipe lernt er Tad kennen, einen ehemaligen Kampfkunstlehrer, der seine Probleme ebenfalls in Bier ertränkt. Gemeinsam versuchen sie, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen. Doch dann taucht Harrys Kindheitsschwarm Kayla auf und bittet ihn, mithilfe seiner besonderen Gabe den Mord an ihrem Vater aufzuklären ..."
"Blutiges Echo" war mittlerweile mein sechster Roman von Joe R. Lansdale und natürlich habe ich ihn wieder mit meinen lieben Blogmädels gelesen. Mittlerweile haben wir hier schon einen kleinen Lansdale-Fanclub gegründet und dabei sind die Erwartungen mit jedem weiteren Buch natürlich gewachsen! (Vor allem nach unserem Favoriten "Das Dickicht" erwarten wir wohl bei jedem weitere Werk aus seiner Feder ein wahres Abenteuer!)
Gleich vorneweg: "Blutiges Echo" ist eindeutig ruhiger und ähnelt ein wenig Lansdales "Ein feiner dunkler Riss" oder auch "Die Kälte im Juli". Seine gewohnte Härte, Brutalität und auch sein genialer schwarzer Humor bleibt hier etwas auf der Strecke, stattdessen setzt aber er wieder einmal auf eine unkonventionelle Krimihandlung und einzigartige Charaktere!
- Harry -
Nach einer Mumps-Erkrankung in seiner Kindheit hat Harry eine Gabe, die er allerdings selbst eher als Fluch ansieht: ausgelöst durch Geräusche taucht er an gewissen Orten in die Vergangenheit ein und erlebt ein Verbrechen oder einen Unfall hautnah mit. Diese Visionen kann Harry allerdings nur schwer ertragen und flieht deswegen in eine Alkoholsucht.
Für mich war Harry ein absolut glaubhafter Charakter! Ich konnte seinen inneren Kampf und seine Ängste auf jeder Seite spüren, mochte aber auch gleichzeitig seine Entwicklung in diesem Buch! Er trifft hier endlich auf Personen, die ihm glauben, ja, die ihm statt tiefer nach unten zu ziehen, endlich auf die Beine helfen.
Sobald man als Leser mehrere Bücher eines Autoren gelesen hat, geht man mit gewissen Erwartungen an die nächsten Werke heran. So ergeht es mir auch immer wieder mit den Büchern von Joe R. Lansdale. Nach diesem Buch muss ich allerdings sagen, dass mir auch seine ruhige Art und seine doch recht unkonventionellen Krimis sehr gut gefallen. In erster Linie liegt dies aber wohl daran, dass er es immer wieder schafft, tolle und einzigartige Charaktere zu erschaffen, ja, Personen am Rand der Gesellschaft, mit denen der Leser einfach mitfühlen kann!
Harry mochte ich von der ersten Seite an. Wir lernen ihn bereits im Kindesalter kennen und sind auch hautnah bei seinen ersten "Visionen" dabei. "Blutiges Echo" ist hier ein absolut passender Titel, denn Harry wird immer wieder von Geräuschen getriggert und muss dann verschiedenen blutigen Ereignissen beiwohnen.
Es wird schnell klar, dass Harry damit nicht umgehen kann. (Ja, wer würde so etwas auch ertragen können!?) Er kapselt sich ab, zieht in eine eigene Wohnung, in der es keine Vorfälle gegeben hat und ertrinkt seinen Schmerz im Alkohol. Das Schicksal scheint hier allerdings einen anderen Weg für ihn vorgesehen zu haben, denn er trifft schließlich auf Tad, einem ehemaligen Kampfsportlehrer, der ebenfalls alkoholsüchtig ist.
Harry muss lernen, seine Gabe sinnvoll einzusetzen, auch wenn dies doch sehr gefährlich und sogar tödlich enden kann. So gerät er zusammen mit seinem neuen Freund Tad und seiner Jugendliebe Kayla in einen echten Fall, den sie nur mit seiner Hilfe aufklären können!
Lansdales Krimihandlungen heben sich in jedem Fall von der breiten Masse ab. In diesem Buch gibt es allerdings, im Gegensatz zu seinen anderen Werken, recht wenig Wendungen und Überraschungen. Die Suche nach dem Täter/ die Täter bleibt dennoch spannend und bis zum Schluss mysteriös, allerdings nimmt das Buch tatsächlich erst zum Ende hin wirklich Fahrt auf.
Ich mochte die Geschichte dennoch, auch wenn sie nicht mit "Das Dickicht" oder "Gluthitze" vergleichbar ist. In "Blutiges Echo" passiert anfangs doch recht wenig und im Grunde steht hier nur Harrys innere Zerrissenheit, seine Gabe und auch seine Alkoholsucht im Fokus. Dennoch war ich auch hier absolut fasziniert von der Charaktertiefe, den verschiedenen Konflikten, denen Harry sich stellen muss und natürlich auch von seinen Entwicklungen. Das Ende besitzt dann einen typischen Lansdale-Showdown, den ich einfach genossen habe, auch wenn leider einige Fragen offenbleiben.
"Blutiges Echo" ist ein sehr ruhiger Roman mit einer unkonventionellen Krimihandlung und originellen Charakteren. Für mich zwar nicht das beste Werk von Lansdale, aber definitiv lesenswert!
Hallo Jessi.
AntwortenLöschenJetzt haben wir schon so einige Lansale-Bücher gelesen und jedes davon kam mit seinen Eigenarten daher. Was sie jedoch alle verbindet, ist die außergewöhnliche Figurenzeichnung, der schwarze Humor (mal früher mal später) und der große Knall am Ende. Erst das restliche Drumherum lässt uns entscheiden, ob wir das Buch gern gelesen haben oder absolut begeistert waren. :D
Ich jedenfalls mag keines dieser Bücher missen.
Ein toller Blick auf das Buch deinerseits! Danke dafür.
Liebste Grüße, Hibi
Huhu Hibi,
Löschendas hast du echt schön und sehr treffend zusammengefasst! :D
Ich fand bisher auch alle Bücher von Lansdale echt lesenswert. Klar, waren da auch schwächere dabei, aber ich glaub wir sind uns einig, dass wir hier einen sehr talentierten und einzigartigen Autor für uns entdeckt haben! :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenwie gewohnt, sehr schön rezensiert! Stimmt, dieses Buch ist sicherlich nicht sein bestes Werk, trotzdem schafft er es immer, mich mit seiner unkonventionellen Art zu überraschen. Lansdale ist einfach genial, ich kann unser nächstes Abenteuer kaum erwarten.
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole :D
LöschenIch kann es auch kaum erwarten! ;D Und du hast Recht, seine Bücher sind alle total unterschiedlich, natürlich gefällt einem da mal ein Buch mehr oder auch weniger, aber sie sind doch alle sehr originell und einzigartig! :D
Liebe Grüße
Jessi