Dienstag, 12. März 2019

[Rezension] Der verrückte Stan (23 Kurzgeschichten!) - Richard Laymon

Titel: Der verrückte Stan
Autor:  Richard Laymon
Genre: Horror, Kurzgeschichten
Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2018
Anzahl der Seiten: 512
Cover und Inhaltsangabe © Festa



"Der verrückte Stan" ist ein Kurzgeschichtenband mit 23 doch recht unterschiedlichen Geschichten von Richard Laymon. Ich brauche hier wohl nicht noch einmal zu erwähnen, dass ich schon seit meiner Jugend ein großer Fan von Laymon bin und beinahe alle seiner Bücher förmlich verschlungen habe. Für mich ist er ein wahrer Meister des Horrors und deswegen bin ich wirklich froh, dass aus seinem Nachlass noch immer Werke ausgegraben und ins Deutsche übersetzt werden.

Bei solch einem Kurzgeschichtenband gibt es natürlich immer Storys, die persönlich mal mehr und mal weniger gefallen. Einige der Geschichte sind extrem kurz, wiederum andere sehr intensiv und eben "typisch" Laymon. Die Zusammenstellung hat mir hier gut gefallen und war sehr abwechslungsreich, wenngleich auch einige Storys dabei waren, die mich leider nicht überzeugen konnten.




"Die Seejungfrau" (5 von 5)

Gleich die erste Geschichte ist sehr unheimlich und besitzt den "typischen" Laymon-Humor. Hier wird Elmo von Rudy und Cody eingeladen auf eine Insel zu schwimmen, auf der angeblich ein Mädchen auf ihn wartet. Blöd nur, dass die beiden Elmo die Geschichte der "Seejungfrau" erzählen, die im Meer hausen und auf Rache aus sein soll! Diese Story ist als Einstieg echt genial, denn sie ist bitterböse und besitzt gleichzeitig einen tollen Humor!

"Blarney" (3 von 5)

Diese Geschichte ist sehr kurz und wirkt auf mich etwas unfertig. Val und Deke besichtigen nach einem gemeinsamen Überfall ein Schloss und werden mit einer alten Legende konfrontiert. Der Anfang ist durchaus spannend, aber für meinen Geschmack endet diese Story viel zu abrupt.

"Dracusons Chauffeurin" (4 von 5)

Der Name dieser Kurzgeschichte lässt schon vermuten, welche Richtung sie anschlägt. Wir folgen hier Pete, der die Nachtschicht in einem Hotel übernimmt und dort gerne durch die Fenster Frauen beobachtet. Plötzlich taucht eine Frau mit einem Leichenwagen auf, die gerne den ganzen Tag im Hotelzimmer schlafen möchte. Natürlich möchte Pete auch sie beobachten ... Wieder eine wirklich fesselnde und zum Ende hin sehr verrückte Geschichte!

"Pannenhelfer" (4 von 5)

Coleens Schwester wurde ermordet. Nun hat sie selbst eine Autopanne und gerät in Panik, als ein Mann hält und ihren Wagen reparieren möchte. Zu Recht? Diese Geschichte ist zwar zum Ende hin auch recht kurz, dafür gibt es hier wieder eine bitterböse Auflösung!

"Stickman" (5 von 5)

Diese Geschichte fand ich besonders unheimlich und atmosphärisch. Hier haben wir vier Teenies auf dem Rückweg vom Autokino. Sie kommen an einer unheimlichen Vogelscheuche vorbei und erzählen sich die gruselige Legende dazu. Natürlich entschließen sie sich dann zu einer Mutprobe ... Ich habe nun definitiv Angst vorm Stickman!

"Der verrückte Stan" (5 von 5)

Hier haben wir auch schon den Namensgeber dieses Kurzgeschichtenbandes und in dieser Story erzählt eine Babysitterin eine wirklich sehr unheimliche Geschichte, die besonders den kleinen Billy verstört. Geht Nachts wirklich der verrückte Stan umher und sucht nach unverschlossenen Türen? Ich hatte beim Lesen echt eine Gänsehaut und das Ende war wieder sehr böse!

"Der Verehrer" (3 von 5)

Diese Geschichte ist sehr kurz, besitzt aber dennoch eine gewisse Ironie. Es geht um Claudine und ihrem unheimlichen Stalker. Meiner Meinung nach hätte man aus dieser Story aber viel mehr machen können!

"Gutenachtgeschichten" (3 von 5)

Hier bringt ein Vater seinen Sohn ins Bett und erzählt ihm eine unheimliche Gutenachtgeschichte. Mehr passiert hier allerdings auch nicht. Diese Geschichte wirkte für mich eher wie ein Anfang ohne echtes Ende!

"Dinkers Pond" (4 von 5)

Bei dieser Geschichte fehlte mir ein wenig die Atmosphäre, doch ansonsten hat sie mir gut gefallen. Wir haben hier zwei junge Goldsucher und eine Frau, die dieses Freundschaft zerstört. Blöd, dass Lucy die Geschichten von George nicht glaubt, denn die Legende eines Teiches, in dem sie schwimmen geht, scheint wahr zu sein ...

"Schlechte Nachrichten" (2 von 5)

Das war die erste Geschichte, die mir leider überhaupt nicht zugesagt hat. Es geht um eine seltsame Kreatur, die eine Familie terrorisiert und nur schwer getötet werden kann. Für mich hat in dieser Story die Spannung gefehlt und auch eine gewisse Überraschung!

"Speisesaal" (3 von 5)

Jean und Paul haben Sex in einer Parkanlage und werden von einem Mann erwischt, der anscheinend ein gesuchter Mörder ist. Hier haben wir eine Geschichte, die recht typisch ist, allerdings hat mir hier das Ende, beziehungsweise das Auftauchen des Übernatürlichen leider so gar nicht gefallen!

"Schnitt" (2 von 5)

Diese Kurzgeschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt und wirkte auf mich wieder einmal unvollendet, obwohl die Grundidee nicht schlecht ist. Laymon entführt uns hier an ein Filmset, das verflucht zu scheint! Leider haben mir hier die Charaktere nicht so recht gefallen.

"Die Annonce" (3 von 5)

Hier haben wir wieder eine sehr kurze Geschichte über eine falsche Stellenanzeige. Gut zu lesen mit einem witzigen Ende, aber es fehlte doch irgendwie der Pep

"Die Anhalterin" (5 von 5)

Malcom nimmt die Tramperin Sally mit und lässt sie sein Auto fahren, damit er sich ausruhen kann. Blöd nur, dass Sally schon einige schlechte Erfahrungen gesammelt zu haben scheint und große Angst davor hat, wieder aussteigen zu müssen ... Bei dieser Geschichte konnte ich mich kaum halten vor Lachen. Der Humor ist hier echt genial!

"Am Set von Vampire Night" (2 von 5)

Tja, hier weiß ich einfach nicht, was dieser Bericht hier drin zu suchen hat. Es handelt sich hierbei nämlich nicht um eine echte Kurzgeschichte, sondern um eine Erzählung von einem Setbesuch mit jeder Menge Werbung für irgendwelche "tollen" Independentfilme! Für mich war es echt langweilig geschrieben und passte für mich auch komplett nicht in dieses Buch. Lückenfüller?

"Der Junge, der Twilight Zone liebte" (4 von 5)

Chuck schaut sich gerne "Twilight Zone" an und will den großen Serienmarathon nicht verpassen. Blöd nur, dass gerade Halloween ist und seine Eltern nicht wollen, dass er die ganze Nacht vor dem Fernseher sitzt. Also geht er auf "Süßes oder Saures"-Tour ... Ich fand diese Geschichte echt atmosphärisch und gut geschrieben! Nur gab es hier kein echtes Ende, sondern der Leser wird ab einen gewissen Punkt allein gelassen. Durch die Geschichte wurde ich aber endlich animiert, eine Folge von "Twilight Zone" zu schauen!

"Der Job" (3 von 5)

Die beiden Polizisten Mark und Stacy sehen einen seltsamen Mann, der eine Frau bei sich hat und verfolgen ihm. Blöd nur, dass sich eine andere Frau ihnen mit einem Camcorder in den Weg stellt und alles dokumentieren will ... Gut geschrieben, aber für mich gab es hier zu wenige Überraschungen!

"Zehn Mäuse, dass du es nicht machst" (5 von 5)

Hier geht es um eine "witzige" Wette. Jeremy soll auf das Grab seiner strengen, kürzlich verstorbenen Lehrerin kacken. Maker und doch einfach typisch Laymon! Ich habe mich gut unterhalten gefühlt!

"Choppie" (4 von 5)

Kristy und Lynn sitzen am Lagerfeuer, als ein Fremder auftaucht und ihnen eine mörderische Geschichte erzählt. Hier hatte ich beim Lesen echt eine Gänsehaut!

"Hammerhead" (5 von 5)

Diese Geschichte ist einfach nur cool! Es geht um einen Mörder, der, wie der Titel des schon andeutet, gerne einen Hammer benutzt, um Tiere und Menschen zu töten. Sehr blutige Story!

"Der Henker" (4 von 5)

Marshall Sam Cross stößt auf ein Lager und erzählt eine unheimliche Geschichte. (Ja, diese Ausgangslage mag Laymon wohl!) Hier habe ich mich auch gut unterhalten gefühlt, auch wenn diese Story keine größeren Überraschungen beinhaltet.

"Die lebenden Toten" (3 von 5)

Puhh, diese Geschichte war selbst für meine Verhältnisse ein wenig zu verrückt. Wie der Titel bereits vermuten lässt, geht es hier um Zombies, also lebende Tote und um zwei Freunde, die sich an einen scheinbar sicheren Ort zurückgezogen haben! Die Entwicklungen hier sind aber mehr als verrückt!

"Doppeldate" (5 bon 5)

Die letzte Geschichte ist nicht nur eine der Längsten, sondern gehört für mich auch zu den Besten. Es geht hier um Dee und Sharon, die einen Typen kennenlernen und sich auf ein Doppeldate einlassen. Doch dann verschwinden die beiden Kerle einfach und lassen die zwei Frauen im Auto zurück ... Diese Story ist wirklich ein guter Abschluss, denn sie ist durch und durch Laymon! Witzig, brutal, unvorhersehbar und zudem mit einer gehörigen Portion Humor!




Mich hat diese Geschichtensammlung auf jeden Fall gut unterhalten. Richard Laymon zeigt hier auf jeden Fall, dass er ein wahrer Meister des Horrors ist. Die Zusammenstellung ist gut gelungen, auch wenn es natürlich einige Storys gab, die mir nicht so zu gesagt haben. Besonders "Am Set von Vampire Night" war nur ein Bericht von Laymons Zeit an einem Filmset und passte für mich nichts ins Gesamtwerk. Dafür habe ich in "Doppeldate", "Hammerhead", "Stickman" und "Die Seejungfrau" ein paar echte Highlights gefunden!





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