Freitag, 8. März 2019

[Rezension] Die letzten Tage des Jack Sparks - Jason Arnopp

Titel: Die letzten Tage des Jack Sparks
Autor:  Jason Arnopp
Genre: Horror, Horrorthriller
Erscheinungsdatum: 29. Januar 2019
Anzahl der Seiten: 400
Cover und Inhaltsangabe © Knaur

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!




"Wenn es das Übersinnliche wirklich gäbe, gäbe es auch Beweise auf YouTube! Der erfolgreiche Sachbuchautor Jack Sparks will Geister und Dämonen ein für alle Mal als Hirngespinste entlarven. Den Exorzismus in Rom, an dem er teilnimmt, verbucht er als gelungenen Einsatz von Special Effects. Doch dann erscheint ihm das besessene Mädchen immer häufiger im Traum, sein Dolmetscher begeht Selbstmord und ruft ihn anschließend an, und auf YouTube taucht ein absolut echt aussehendes Geistervideo auf, augenscheinlich von Jack selbst gepostet. Denn das Übersinnliche ist verdammt real – und macht sich auf, Jack zu holen!"




Auf "Die letzten Tage des Jack Sparks" wurde ich durch eine ebenfalls Horrorbegeisterte Bloggerkollegin aufmerksam, die dieses Buch als modernen Horrorroman beschrieben hat und sehr begeistert war. Gleich zu Beginn: Dieser Meinung muss ich mich jetzt definitiv anschließen.

Jason Arnopp hat hier einen Horrorroman geschaffen, der den Zahn der Zeit trifft, gleichzeitig kritisch, humorvoll, mysteriös und unheimlich ist. Bemerkenswert fand ich hier die Art der Betrachtungsweise. Durch Jack Sparks skeptische Augen wird die Welt des Paranormalen hier förmlich zerrissen, gleichzeitig baut sich aber eine sehr unheimliche Grundstimmung auf. Der Leser darf hier nämlich selbst entscheiden, ob er zu den Skeptikern oder den Gläubigen gehören will, ja, was nun wahr ist und was eben nicht.




- Jack Sparks -

Jack Sparks ist ein bekannter Autor, der sich hier, in seinem allerletzten Werk, auf die Suche nach dem Paranormalen begibt. Eins muss gleich einmal gesagt werden: Jack ist nicht nur Atheist, nein, er macht sich ganz schamlos über das Übernatürliche und auch alle, die daran glauben, lustig.

Damit ist Jack kein einfacher Charakter. Er ist im Grunde ein riesiger Egoist, viel zu selbstverliebt und maßlos von sich überzeugt. Er ist nur auf den eigenen Vorteil bedacht und für ihn existiert nur eine einzige Meinung, nämlich seine eigene.

Tja, obwohl dieser Kerl hier augenscheinlich nur negative Eigenschaften besitzt, habe ich mit ihm mitgelitten und ja, jetzt, am Ende des Buches kann ich sagen, dass ich ihn auch irgendwie mochte.




"Die letzten Tage des Jack Sparks" besteht zum einen aus dem letzten Manuskripts des (natürlich fiktiven) Jack Sparks, der hier als absoluter Skeptiker in die Welt des Paranormalen eindringt und zum anderen aus vielen nachträglichen Bemerkungen und Interviews seines Bruders Alistair.

Aus Jacks Sicht ist natürlich alles, was hier passiert, nur eine große Show. So ist er zu Beginn der Geschichte in Rom und nimmt an einem Exorzismus teil, den er einfach nicht ernst nehmen kann. Während der Leser hier teilweise sehr geschockt mit ansehen muss, was bei dieser Teufelsaustreibung  mit der sehr jungen Maria passiert, hängt Jack lieber am Handy und teilt seinen Followern über die sozialen Netzwerke mit, wie lächerlich er dieses "Schauspiel" doch findet.

Das Buch besitzt dadurch natürlich eine gewissen Humor. Erstaunlich fand ich es hier aber, dass die sehr unheimliche Atmosphäre dennoch erhalten bleibt. So habe ich einerseits über Jacks bissige Art grinsen müssen, auf der anderen Seite hatte ich aber durch die vielen rätselhaften Geschehnisse eine ungemeine Gänsehaut beim Lesen!

Jack, der nach dem Exorzismus weiterhin auf seine Meinung beharrt, dass die Welt des Übernatürlichen nicht existiert, besucht hier im Verlauf der Geschichte noch andere Personen und Gruppen. So nimmt er zum Beispiel an einem sehr interessanten Experiment teil, bei dem ein Geist allein durch Willenskraft erschaffen werden soll. Über dieses Experiment habe ich schon andere Bücher gelesen, finde die Thematik aber jedes Mal auf Neue sehr interessant.

"Die letzten Tage des Jack Sparks" spielt gekonnt auf unsere heutige, doch sehr fortschrittliche Zeit an. So tauchen Geistervideos auf, es werden die verschiedensten Horrorfilme eingebracht (als Jack die Produzenten meines Lieblingsfilms "Blair Witch Project" aufsucht, wäre ich am liebsten vor Aufregung durch die Gegend gesprungen!) und auch die Vor- und Nachteile der sozialen Medien werden aufgegriffen.

Das Buch entwickelt sich schnell zu einem echten Horrortrip und wird, je mehr Personen Jack in die ganze Sache hineinzieht, immer intensiver. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und habe oftmals vor Anspannung den Atem angehalten. Ich habe es geliebt, hier in die Welt des Paranormalen abzutauchen, ja, mich in ihr, genau wie Jack, zu verlieren.

So besitzt das Buch ein Ende, das mich einfach umgehauen hat und das wohl Skeptiker, wie auch Gläubiger zufriedenstellen wird. Mich hat die letztendliche Auflösung (wenn man das als diese betrachten will!) total fasziniert und ich glaube, dass "Die letzten Tage des Jack Sparks" so ein Buch ist, dass man noch einmal lesen und dabei ganz anders wahrnehmen kann! Für mich ein wahres Highlight im Horrorbereich!




"Die letzten Tage des Jack Sparks" gehört für mich schon jetzt zu den Horrorhighlights in diesem Jahr! Es ist eine bissige, humorvolle und dennoch sehr atmosphärische und unheimliche Geschichte über einen Mann, der nicht an Geister glauben will/kann und sich dennoch in in der Welt des Paranormalen verliert! Ein absolutes Must-Read für jeden Horrorfan!

6 Kommentare:

  1. Hallo,

    ah, ich habe auf Rezensionen zu diesem Buch gewartet! :-)

    Das klingt richtig, richtig gut, nach intelligentem Horror, der nicht zu platt ist oder nur auf Splatter beruht. Ich habe schon ewig (Jahre!) nichts mehr aus dem Genre gelesen, aber es klingt nach "meiner" Art von Horror.

    LG,
    Mikka
    [ Mikka liest von A bis Z ]

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    1. Huhu Mikka :D

      Oh ja, das was du hier sagst, trifft definitiv auf das Buch zu! Ich habe mich auch schon lange nicht mehr in einem Buch so sehr gegruselt wie in diesem! :D Endlich gehts im Horrorgenre mal bergauf!

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hallo Jessi,

    jaaaa!!!! Ich bin so froh, dass es dir gefallen hat. Man hat trotz ähnlichen Geschmack manchmal ja Bedenken, ob es den anderen auch so umhauen wird. Das mit dem Video und das Ende ist genial, oder? Ich hatte auch mehrfach Gänsehaut und bei den Produzenten von "Blair Witch Project" dachte ich mir, wow! :)

    Hoffentlich verwöhnt uns Arnopp weiterhin mit Büchern dieser Art. :)

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Oja, das geht mir auch immer so, wenn ich von einem Buch so super begeistert bin und andere Personen dann eher nicht. Aber das ist eben der eigene Geschmack! Dagegen kommt man eh nicht an!

      Bei dem Buch war ich auf jeden Fall froh, dass du es mir empfohlen hast!
      Und ja, das mit dem Video, beziehungsweise das ganze Ende war echt genial! :D Da fügt sich echt alles zusammen und ist gleichzeitig echt super beängstigend!

      Im Nachwort hat Arnopp ja auch geschrieben, dass Sarah Lotz sein Buch testgelesen hat! :D Irgedwie haben sie eine ähnliche mysteriöse Art im Stil! Und ich hoffe echt, noch mehr von ihm zu lesen! :

      Warst du übrigens mal auf der Website von Jack Sparks? :D Ist echt interessant! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Guten Morgen, Jessi!

      Ich habe mir die Website jetzt angesehen. Da ist tatsächlich mehr oder wenige das Material vom Buch drauf. :D Sehr genial umgesetzt vom Autor und vom Verlag.

      Das mit Sarah Lotz habe ich auch gelesen. Stimmt, ein bisschen erinnert es vom Stil her an sie. Es ist alles 'normal' und trotzdem beängstigend.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    3. Huhu Nicole :D

      Ja, hat echt was von "Blair Witch Project", ich steh ja total auf so was. Das dürften die bei Büchern ruhig öfter machen, ist ja auch eine geniale Werbekampagne! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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