Titel: Der Kuss der Schlange
Autor: Jonathan Nasaw
Genre: Roman, Thriller
Erscheinungsjahr: 2007
Seitenzahl: 448
Cover: © Heyne
Begonnen: 17.08.2022
Beendet: 22.08.2022
Lily wurde als Kind von ihren Eltern missbraucht und flüchtet sich deshalb immer wieder in andere Persönlichkeiten. In einer Klinik lernt sie den Serienmörder Ulysses Maxwell kennen, der angeblich geheilt ist und dem nun bald der Prozess gemacht werden soll. Gemeinsam fliehen sie und hinterlassen eine Spur aus Blut ...
Multiple Persönlichkeiten bieten gerade im Thrillerbereich viele Möglichkeiten. So ist auch hier die Ausgangslage gelungen, geht es doch um zwei Patienten, die sich schließlich aneinanderklammern und sich gegenseitig in den Abgrund ziehen. Lily wird zu der selbstbewussten und unberechenbaren Lilith und Ulysses Maxwell, der als Lyssy eigentlich ein ganz lieber Kerl ist, hat mit Max ebenfalls eine sehr zerstörerische Seite in sich. Doch leider besteht das Buch im Grunde nur aus der Flucht, die immer wieder unterbrochen wird, wenn sich die Psychologin oder der Polizist annähern.
"Der Kuss der Schlange" ist von Anfang an sehr hart und versucht so oft wie nur möglich zu schocken. Obwohl auf dem Cover etwas von den "erschreckenden Einsichten in den Kopf eines Serienkillers" steht, bleibt das Buch doch lange Zeit recht oberflächlich und die beiden Charaktere sind mit ihren Persönlichkeiten entweder schwarz oder weiß. Zwischentöne gibt es kaum.
Eventuell habe ich hier aber auch zu viel erwartet, denn spannend ist der Thriller durchaus und er weiß über lange Strecken gut zu unterhalten. Allerdings war die Flucht beziehungsweise die Jagd für mich viel zu füllend. Ich hätte mir mehr Momete zwischen den beiden sowie tiefere Einblicke in ihre Psyche gewünscht.
"Der Kuss der Schlange" ist ein spannungsgeladener Thriller, der mir allerdings zu wenige Einblicke in die Psyche der beiden Protagonisten geliefert hat und in erster Linie durch eine gewisse Härte unterhalten und schocken will. Mir war das zu wenig ...
Ich vergebe 3 von 5. |
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