Titel: Das Spukhaus
Autor: Joyce Carol Oates
Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsjahr: 1989
Seitenzahl: 380
Cover: © Btb
Begonnen:02.06.2023
Beendet: 05.06.2023
"Das Spukhaus" ist eine Sammlung von 16 teilweise sehr abstrakten Kurzgeschichten, die zum Nachdenken und zu eigenen Interpretationen anregen. Fast alle Storys enden entweder sehr abrupt oder aber besitzen einen offenen, teilweise auch mysteriösen Schlusssatz.
In "Das Spukhaus" als Eingangsgeschichte erzählt Melissa von den Spukhäusern, die sie mit ihrer damaligen besten Freundin, die später ermordet aufgefunden wird, besucht hat. In einem dieser Häuser erlebt sie etwas, das sich einprägen soll ...
"Die Puppe" ist die Geschichte eines seltsamen Puppenhaus, das auch in der Realität zu existieren scheint. Diese Geschichte bleibt sehr offen und rätselhaft, geht es wohl darum, dass wir Menschen die wahren Puppen sind. "Bingomaster" ist eine schräge Geschichte über eine Frau, die vor ihrem 39. Geburtstag ihre Unschuld verlieren will und an den Bingomaster gerät, der allerdings nicht dasselbe zu wollen scheint wie sie. Beide Geschichten waren sehr eigen, konnten mich aber unterhalten.
"Die weiße Katze" handelt von einem Mann, der ein Problem mit der Katze seiner Frau hat und ist ebenso stark wie "Das Modell", in der es um Sybil geht, die sich von einem rätselhaften Mann im Park malen lässt. "Mildernde Umstände" war mein großer Favorit in diesem Buch. Jeder Satz beginnt mit einem "Weil" und letztendlich versucht hier eine Mutter eine schreckliche Tat zu entschuldigen. Die Story geht unter die Haut.
"Traust du mir denn nicht?", "Der schuldige Teil", "Armer Bibi", "Thanksgiving", "Blind", "Der Radioastronom" und "Das Vorgefühl" sind sehr kurze Storys, die eher etwas abstrakte Einblicke in die Leben von Menschen bieten. "Phasenübergang" zeigt schön, was passiert, wenn Traum und Realität langsam verschmelzen.
Bei "Die fluchbeladeben Bewohner des Haues Bly" handelt es sich an eine Hommage an Henry James Werk "Die Umdrehung der Schraube" und zeigt perfekt einen anderen Blickwinkel. Mit "Martyrium" zeigt die Autorin zum Schluss noch eine weitere Seite an sich. Hier brennen sich ein paar Bilder ein, die man so schnell nicht mehr loswird.
Dieser Kurzgeschichtenband hat mich der Autorin, die ich erst im diesen Jahr entdeckt habe, noch ein gutes Stückchen nähergebracht. Sämtliche Geschichten waren originell, atmosphärisch und abwechslungsreich. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin gespannt, welches Buch mir von ihr als nächstes in die Hände fällt.
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