Titel: Scherbenpark
Autor: Alina Bronsky
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2009
Seitenzahl: 304
Cover: © KiWi
Begonnen:10.05.2023
Beendet: 1$.05.2023
Die siebzehnjährige Sascha, die von Russland nach Deutschland gekommen ist, lebt mit ihren beiden Geschwistern in einem heruntergekommenen Hochhaus. Sie ist sehr intelligent, geht sogar auf ein katholisches Elite-Gymnasium und hat doch nur zwei Ziele: Ein Buch über ihre Mutter schreiben und ihren Stiefvater Vadim töten ...
"Scherbenpark" hat mich gleich von der allerersten Seite an in das zersplitterte und sehr melancholische Leben von Sascha hineingezogen, die Männer verabscheut und eigentlich nur Rache möchte. Es gibt keine Kapiteleinteilungen. Die Geschichte fließt dahin wie das Leben und ist dabei genauso unvorhersehbar und unberechenbar. Sascha gerät schließlich an einen Journalisten und fängt sogar etwas mit dessen kranken Sohn an. Könnte es also sein, dass sie doch nicht so einsam ist, wie sie denkt?
Sascha ist unberechenbar und stürzt sich von einem Extrem ins nächste. Teilweise wirkt es, als würde sie einzig und allein durch ihre Rachegedanken am Leben gehalten werden. Sie treibt umher, lernt Menschen kennen und will sich doch nie binden, da sie ihren Platz einfach noch nicht gefunden hat. Besonders das Leben in der Hochhaussiedlung ist für sie kaum auszuhalten.
Mit Humor und doch einer gnadenlosen Ehrlichkeit zeichnet die Autorin hier sehr treffend das Leben eines Mädchens nach, das am Rand der Gesellschaft steht und von ihrem Schmerz getragen wird. Dieser Schmerz war auch für mich als Leser deutlich spürbar. "Scherbenpark" ist ein intensives Leseerlebnis und entpuppte sich sogar als großes Highlight! Ich bin schon sehr auf weitere Bücher der Autorin gespannt.
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