Titel: Die einzige Geschichte
Autor: Julian Barnes
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2019
Seitenzahl: 304
Cover: © btb
Begonnen:18.05.2023
Beendet: 22.05.2023
Paul denkt an seine erste große Liebe zurück. Als 19-Jähriger verliebte er sich in die fast dreißig Jahre ältere und verheiratete Susan. Es folgten turbulente Jahre voller Hindernisse, Hürden und einem bitteren Ende ...
Im letzten Jahr habe ich mit großer Begeisterung das erste Buch von Barnes gelesen und nun sollten weitere folgen. "Die einzige Geschichte" klang dabei sehr gefühlvoll und tiefgründig, entpuppte sich aber recht schnell als zähe Erzählung eines alten Mannes, der einfach nur in Erinnerungen schwelgt und so Bruchstücke seines Lebens wiedergibt.
Den Anfang fand ich dabei noch am Interessantesten, denn hier wird das Aufeinandertreffen von Paul und Susan geschildert. Die beiden beginnen eine Affäre und verbringen ein paar aufregende Jahr miteinander, bevor die Realität sie einholt.
Leider wirkt die Geschichte ab einem gewissen Punkt sehr einseitig, denn es geht in Grunde nur darum, was Paul empfand. Er steht im Mittelpunkt und vergisst dabei, auch an Susan und ihre Gefühle zu denken. Beim Lesen stellte sich mir pausenlos die Frage, wie Susan das alles überhaupt wahrgenommen hat. Sie wird als Pauls große Liebe beschrieben, bleibt dabei aber nur ein Phantom.
Warum der Autor über längere Strecken in die "Du"-Form wechselt, hat sich mir nicht erschlossen. Sollte es weg vom großen und sehr egoistischen "Ich" gehen? Geglückt ist dies nicht, denn über Pauls späteres, sehr feiges und eigennütziges Verhalten konnte ich nur den Kopf schütteln. Letztendlich stellt sich mir hier nämlich die Frage, ob er es nicht vielleicht war, die Susan in den Abgrund geschubst hat ...
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