Donnerstag, 15. Februar 2024

[Rezension] Die Insel der schwarzen Schmetterlinge - Leena Lander

 


 Titel: Die Insel der schwarzen Schmetterlinge

Autor:  Leena Lander

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2000
Seitenzahl: 288
Cover: © btb
Begonnen: 01.02.2024
Beendet: 04.02.2024


Ein Erziehungsheim auf einer namenlosen Insel irgendwo in Finnland. Dort landet der junge Juhani und muss sich an sein neues Leben dort gewöhnen. Doch dann geschieht ein Mord und im Schmetterlingshaus, in dem eigentlich Seidenraupen gezüchtet werden sollen, schlüpften aus den Raupen schwarze Schmetterlinge ...

"Die Insel der schwarzen Schmetterlinge" besitzt einen eigenen Stil, der auf der einen Seite sehr rau und melancholisch wirkt, auf der anderen aber auch eine gewisse Distanz erschafft. So benutzt die Autorin statt Namen oft einfach nur Bezeichnungen wie "der Junge" oder "die Frau". Gerade Juhanis sehr facettenreicher Charakter bleibt so an manchen Stellen doch undurchsichtig und verliert sich in einigen Taten, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte.

Leena Lander konzentriert sich in diesem Roman auf das Erziehungsheim und das recht abgeschiedene Leben dort. So stehen nicht nur die Jungs, die dort leben, sondern auch der ehrgeizige Direktor, seine Frau und seine Töchter im Fokus. Als gute Parabel dient dann der Versuch des Direktors, auf der Insel Seidenraupen zu züchten. Hier zeigt sich sehr schön, dass er versucht, die Kontrolle zu behalten, doch ihm vieles einfach entgleitet. So wohl auch die Erziehung der Jungen.

Dieser Roman hat mich stellenweise zwar tief beeindruckt und gebannt, war mir aber an vielen Punkten zu wirr und zu distanziert. Es gab einige tiefe Einblicke in die verschiedenen Charaktere, doch nur wenige Seiten später wurde da wieder eine Mauer um sie errichtet. Der Mord und die Hintergründe dazu werden hier auch leider aufs Abstellgleis verfrachtet und wurden mir zu lieblos und zu schnell aufgelöst.


"Die Insel der Schmetterlinge" besitzt einen ungewöhnlichen Stil und Aufbau, der den Leser in die Tiefe zieht, doch leider an vielen Punkten dann eine unüberwindbare Mauer errichtet. Dabei sind Charaktere sowie die ganze Atmosphäre stimmig, aber als Gesamtwerk doch irgendwie zu wirr ...

Ich vergebe 3 von 5.


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