Titel: Weißer Teufel
Autor: Justin Evans
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 466
Cover: © Aufbau
Begonnen: 05.02.2024
Beendet: 08.02.2024
Der Amerikaner Andrew landet in einem englischen Internat, in dem sogar einst der berühmte Dichter Lord Byron lebte. Andrew, der selbst wie Lord Byron aussieht, wird plötzlich Zeuge, wie ein Schüler stirbt und ist sich sicher, dass es nur der Geist sein kann, der in den Gemäuern schon lange spuken soll ...
Geisterromane ziehen mich magisch an, besonders wenn sie an interessanten Orten spielen. Die altehrwürdige Harrow School ist solch ein Ort und mir gefiel die Atmosphäre, die er Autor hier zu Beginn aufbaut. Diese Atmosphäre verpufte für mich allerdings relativ schnell als der Geist erscheint, der anscheinend eine spezielle Beziehung zu Andrew hat.
Der Autor schlägt hier viele Richtungen ein, konzentriert sich stark auf Lord Byrons Lebensgeschichte und versäumt dabei, echte Spannung zu erzeugen. Gerade ein Geisterroman lebt für mich von subtilen Momenten, doch hier rast die Story förmlich dahin und verliert immer wieder den Fokus.
Dabei bleiben sämtliche Charaktere leider recht eindimensional. Ich hatte das Gefühl, am Ende des Romans nicht mehr über Andrew zu wissen als am Anfang. Lord Byrons Liebesbeziehungen und Künste hingegen werden so intensiv eingebaut, dass es mich irgendwann nur noch gelangweilt hat, mal wieder ein (meist englisches) Zitat lesen zu müssen. Dabei besitzt die Story, gerade was die mysteriösen Todesfälle angeht, viel Potenzial und wäre sicherlich fesselnder gewesen, wenn wir hier einen zweiten Strang aus der Vergangenheit gehabt hätten ...
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenach, im ersten Moment dachte ich, das ist eine Geistergeschichte für mich. Schon der Titel "Weißer Teufel" ist sehr ansprechend. Aber naja, dann halt nicht.
Liebe Grüße
Nicole
Huhu Nicole :D
LöschenIch hab mich auf dem Klappentext tatsächlich auch von der Aussage, dass dies ein "unheimlicher Geisterroman" sein soll in die Irre leiten lassen. Ich glaube, wer sehr subtile Gruselmomente sucht, wird mit der Geschichte nicht glücklich. Der Geist selbst erscheint hier auch als schemenhafte Gestalt und in Form von Visionen, da fehlte mir einfach diese sanfte Grusel. Ich denke auch, es ist eher ein Roman über den großen Dichter Lord Byron!
Liebe Grüße
Jessi
Das erinnert mich etwas an "Mary", das von Mary Shelley handeln soll und dann etwas merkwürdig geartet ist. Darin geht es laut Klappentext um die Entstehung von "Frankenstein". In der Realität wird man mit einem kompliziertem Beziehungsgeflecht konfrontiert.
LöschenLiebe Grüße
Nicole
Huhu Nicole :D
LöschenDas mit dem Beziehungsgeflecht passt auch perfekt zu dem Buch. Ich denke mal, wenn man sich für die Hintergrundgeschichte der Autoren interessiert ist es ganz in Ordnung, aber als Gruselroman ist das irgendwie dann echt nichts geworden!
Liebe Grüße
Jessi