Sonntag, 25. März 2018

[Rezension] Scythe - Der Zorn der Gerechten - Neal Shusterman

Titel: Scythe - Der Zorn der Gerechten (Band 2)
Autor:  Neal Shusterman
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 14. März 2018
Anzahl der Seiten: 544
Cover und Inhaltsangabe © Sauerländer

Achtung! Band 2 einer Reihe. Rezension enthält Spoiler!



"Citra hat es geschafft.
Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.

Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.

So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.
Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan."




Der erste Teil von Scythe war im letzten Jahr für mich eine große Überraschung und hat sich tatsächlich als mein absolutes Jahreshighlight entpuppt. Die Welt, die Neal Shusterman hier erschaffen hat, ist originell, gefährlich und spiegelt doch in vielen Punkten auch unser eigenes Leben wieder.

Auch im zweiten Teil legt Neal Shusterman wieder ein enormes Tempo vor. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder vollständig in der Geschichte rund um die Scythe, die ja den Tod imitieren und so für das nötige Gleichgewicht in einer Welt der Unsterblichkeit sorgen. Viele kleine Gänsehautmomente reihen sich aneinander und ich kann den Schreibstil des Autoren hier einfach nicht in passende Worte fassen. Das Buch ist einfach ein Erlebnis. Ich bin abgetaucht und erst am Ende völlig atemlos wieder aufgetaucht.

Charaktere

- Citra/Scythe Anastasia -

Citra hat es ja im ersten Teil geschafft. Sie wurde offiziell zur Scythe und nun hat sie ihre eigene Methode der Nachlese gefunden. Eine Methode, die bei den anderen Scythe ein wenig aneckt.

Sie gibt den Menschen nämlich einen Monat Zeit, sich zu verabschieden und alles zu klären. Im Anschluss dürfen sich die Leute sogar ihre eigene Todesursache aussuchen. Ist das noch human? Oder eher nicht? Diese Frage lässt sich an dieser Stelle wohl nicht so leicht beantworten, auch wenn ich sagen muss, das Citra für mich hier das Töten tatsächlich mit Respekt verbunden hat.

Citra und auch Rowan sind größtenteils in diesem Band nur Nebenfiguren, was mich aber absolut nicht gestört hat, denn beide waren dennoch präsent und es gab viele andere interessante Charaktere, die wir kennenlernen durften.

- Rowan/Scythe Lucifer -

Dann haben wir Rowan, der durch Citra ja jetzt ein Jahr Immunität genießt, weiterhin aber untergetaucht ist. Er hat sich selbst zum Scythe ernannt, nämlich zu Scythe Lucifer und er zieht eine Spur der Verwüstung durchs Land.

Er rächt sich an Scythe, die seiner Meinung nach unmoralisch handeln. Er verbrennt die Scythe, die den Job nicht mit dem nötigen Respekt ausführen, was hier schon sehr barbarisch ist. Ich konnte Rowan und seine Wut allerdings sehr gut verstehen.

- Greyson -

Mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Teil war auf jeden Fall Greyson. Zu Beginn scheint er eine Art Schachfigur zu sein, die vom Thunderhead eingesetzt wird und noch nicht so recht weiß, wo sein Platz in dieser Welt ist.

Mit ihm lernen wir auch eine neue "Fraktion" kennen: Die Widerlinge. Laut dem Thunderhead rebellieren gut 3% der Menschen gegen alles, egal, wie perfekt das System zu sein scheint. Ich bin der Meinung, dass solche Rebellen und Kämpfer wichtig sind und es war interessant zu sehen, wie sie in die Gesellschaft "intigriert" werden.




"Scythe - Der Zorn der Gerechten" von Neal Shusterman hat mich schon nach wenigen Seiten gefesselt. Was Reihen anbelangt bin ich meistens skeptisch, denn viele lasse im Verlauf dann doch nach. Bei "Scythe" ist aber das Gegenteil der Fall. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber der Autor hat sich hier noch einmal steigern können.

Zu Beginn erfahren wir erst einmal, was mit Citra und Rowan geschehen ist. Nach wie vor gibt es keine echte Liebesgeschichte, was mir absolut gut gefallen hat. Im Zentrum stehen hier wirklich die verschiedenen Gruppierungen, die unterschiedlichen Weltanschauungen und das System, das vielleicht gar nicht so perfekt ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Zwischen den einzelnen Kapitel erfahren wir mehr über den Thunderhead. Es ist das Computersystem, das alles, wirklich alles, steuert, sich aber in die Angelegenheiten der Scythes nicht einmischen darf. Umso erstaunlicher ist es zu erfahren, dass der Thunderhead längst ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und längst einen eigenen Plan zu verfolgen scheint.

Die Abschnitte aus der Sicht des Thunderheads fand ich ungemein spannend, denn hier boten sich viele neue Blickwinkel, aber auch einige Kritikpunkte bezüglich der Menschheit. Durch den Thunderhead lernen wir dann auch Greyson kennen, der hier noch eine sehr wichtige Aufgabe zu haben scheint und viele neue Aspekte in die Geschichte bringt. Er hat sich hier in diesem Band tatsächlich zu meinem Lieblingscharakter entwickelt.

Neben Greyson gibt es natürlich viele andere Personen, die hier eine große Rolle spielen. Auch kommt ein "Bösewicht" vor, der hier noch eine sehr große Überraschung bietet und sich mittlerweile bei mir zum echten Hassobjekt entwickelt hat! Der Autor schafft es hier auch an vielen Stellen, dem Leser einfach ein Messer ins Herz zu jagen - Ich sage nur das Ende ...

Die letzten Seiten haben mich in einer Art Schockstarre zurückgelassen. Hier überschlägt sich alles und ja, es gibt leider ein sehr trauriges und schlimmes Ende, was mich nach der letzten Seite erst mal ein paar Minuten weinen ließ. Diese Reihe ist wirklich eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und hat mich bis jetzt echt fertig gemacht. Stellt sich nur eine Frage: Wie soll ich es bis zum nächsten Teil aushalten?




Auch der zweite Teil von "Scythe" konnte mich voll und ganz überzeugen. Die Geschichte ist tiefgründig, intensiv und eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Autor hat es geschafft, eine ganz eigene Welt zu erschaffen, verliert dabei aber nicht die Kritik an unserer eigenen aus den Augen, ohne dabei jedoch in eine Richtung zu lenken. Die Geschichte bietet einige Schockmomente und ich glaube, als Leser muss man hier echt stark sein am Ende ...

2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    ich bin auch noch immer überrascht, was Neal Shusterman hier kreiert hat. Ein Wahnsinns-Buch & eine tolle Reihe. Ich bin gespannt, wie es dann weitergehen wird. Hoffentlich müssen wir nicht allzu lange auf den 3. Band warten.

    Liebe Grüße,
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu Nicole :D

      Oh ja, auf die Fortsetzung bin ich auch mehr als gespannt - nach diesem Ende ... Der Autor ist echt gemein ;/ Vor allem, da wir jetzt vermutlich noch ein Jahr warten müssen ;(

      Liebe Grüße
      Jessi

      Löschen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.