Samstag, 5. Mai 2018

[Rezension] Das Leben, das wir begraben - Allen Eskens

Titel: Das Leben, das wir begraben
Autor:  Allen Eskens
Genre: Thriller, Krimi
Erscheinungsdatum: 24. März 2018
Anzahl der Seiten: 294
Cover und Inhaltsangabe © Festa Verlag




"Der Student Joe Talbert muss fürs College mit einem völlig Fremden ein Interview führen. Dafür sucht er in einem Pflegeheim nach der passenden Person und trifft auf den krebskranken, im Sterben liegenden Carl Iverson.
Doch Iverson ist kein harmloser alter Mann. Er ist ein verurteilter Mörder. Vor 30 Jahren soll er ein Mädchen missbraucht, umgebracht und in seinem Schuppen verbrannt haben. Nach einigen Gesprächen erkennt Joe, dass etwas an dem grausamen Mordfall nicht stimmt. Es gibt zu viele Widersprüche. Joe überkommt eine regelrechte Besessenheit, die Wahrheit herauszufinden … Doch das könnte seinen eigenen Tod bedeuten!"




"Das Leben, das wir begraben" ist das interessante und spannende Erstlingswerk eines amerikanischen Anwalts. Wenngleich auf dem Cover das Wörtchen "Thriller" steht, muss ich doch gleich zu Beginn sagen, dass die Geschichte für mich doch eher ein Kriminalroman war. Solide und handwerklich wirklich fabelhaft geschrieben, auch wenn ich gestehen muss, dass ich mir etwas mehr Mut für Überraschungen und einen Wandel der Story gewünscht hätte.

Die Charaktere hat der Autor hier aber auf jeden Fall gut getroffen. Joe Talbert ist hier ein interessanter, noch sehr jugendlicher und frischer Charakter, der hier in die Rolle des Ermittlers schlüpft und ein Verbrechen aufklärt, das 30 Jahre zurück liegt ...




- Joe Talbert -

Er war für mich hier ein sehr angenehmer Protagonist, der sich nicht in den Fokus gedrängt hat, mit seiner alkoholkranken Mutter und seinem autistischen Bruder aber dennoch eine kleine eigene Geschichte besitzt.

Joe war ein sympathischer Mann, sehr hilfsbereit, sehr uneigennützig und vielleicht auch etwas naiv. Er war damit aber tatsächlich der perfekte Protagonist, in den sich wohl jeder Leser hineinversetzen kann!

- Carl Iverson -

Carl wurde für ein Verbrechen verurteilt, dass er überhaupt nicht begangen hat. Während er zu Beginn noch sehr eigen und etwas abweisend wirkt, wird doch schnell klar, dass er sich nur danach sehnt, dass ihm endlich jemand glaubt.

Mir tat Carl Iverson total leid, besonders, da der Autor ihn hier von einer sehr menschlichen Seite zeigt, sodass schnell deutlich wird, dass er in Wahrheit gar kein Mörder sein kann. Die Geschichten seiner Vergangenheit fand ich traurig, aber dennoch habe ich ihn bewundert, weil er am Ende dann doch irgendwie seinen Seelenfrieden gefunden hat!




"Das Leben, das wir begraben" hat eine Grundidee, die nicht unbedingt neu ist. Dennoch las sich das Buch für mich von der ersten Seite an sehr angenehm. Joe Talbert ist ein sympathischer Kerl mit einem großen Herz, der hier einen unschuldig verurteilten Mörder, der leider im Sterben liegt, helfen möchte, noch unschuldig gesprochen zu werden.

Nach und nach fallen ihm Ungereimtheiten beim Fall aus - ich war mal wieder entsetzt, wie schlampig die Polizei hier doch gearbeitet hat und das es wirklich einen jungen Studenten braucht, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Mir ermitteln dann also mit Joe Talbert und seiner neuen Freundin. Eine kleine Liebesgeschichte darf hier nämlich auch nicht fehlen, auch wenn es für mich etwas unnötig für die Handlung erschien. Mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass der Autor bei seinem Erstling eher auf Nummer Sicher gegangen ist. Die Story ist einfach und wie ein typischer Krimi aufgebaut, wir haben einen sympathischen Protagonisten ohne große Ecken und Kanten, einen Fall, der nach und nach aufgerollt wird, einen kleine Wendung am Ende und ein Showdown, den wohl jeder Krimi/Thrillerleser in einem Buch schon mal gelesen hat!

Trotz dieser Einfachheit der Geschichte konnte mich "Das Leben, das wir begraben" gut unterhalten. Es ist, bis auf das Ende, ruhig erzählt. Wir erfahren viele Hintergründe über Carl Iverson und das getötete Mädchen und können miträtseln. Einen echten Thriller würde ich dieses Buch aber dennoch nicht nennen, dafür ist die Geschichte streckenweise zu harmlos!

Auch wenn das Buch nach dem typischen Krimi-Muster aufgebaut ist, fand ich es toll, dass der Autor hier auch eine recht emotionale und sensible Geschichte rund um einen Mann, der im Sterben liegt und dem einfach niemand glaubt, geschaffen hat. Es ist sehr bitter, 30 Jahre seines Lebens für ein Verbrechen herzugeben, dass man nicht begangen hat ...




"Das Leben, das wir begraben" ist von der Idee nicht besonders neu und auch der Aufbau könnte aus einem Handbuch für Krimis stammen. Dennoch konnte mich die Geschichte sehr gut unterhalten. Sie ist zwar ruhig erzählt, behandelt einen Mordfall, der dreißig Jahre zurückliegt, aber bekommt durch den unschuldig verurteilten, armen Mann, der nun bald sterben wird, einen bitteren Beigeschmack! Für ein Erstling nicht schlecht, das nächste Werk wird aber hoffentlich etwas mutiger und ausgefallener!

2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    dieser Krimi klingt gar nicht mal so uninteressant. Ich schiebe ja gern ab und an mal einen Krimi ein, den hier werde ich mir mal merken.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Ich glaube, das ist hier einfach ein Krimi, bei dem man nicht viel falsch machen kann, er bietet wirklich gute Unterhaltung! ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

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