Dienstag, 22. Mai 2018

[Rezension] Finale - Steen Langstrup

Titel: Finale
Autor:  Steen Langstrup
Genre: Thriller, Horror
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2018
Anzahl der Seiten: 240
Cover und Inhaltsangabe © Heyne Verlag

Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Dänemark. Dunkle Nacht, verlassene Straßen. Fast jeder sieht das Fußball-WM-Finale. Auch an einer neonerleuchteten Autobahntankstelle ist nicht viel los. Die zwei attraktiven Frauen Agnes und Belinda, die dort arbeiten, schlagen die Zeit tot. Plötzlich streicht Scheinwerferlichter durch die Dunkelheit. Zwei Männer betreten die Tankstelle. Sie sind freundlich und zuvorkommend. Aber auch irgendwie seltsam. Beängstigend seltsam. Und sie fangen mit den zwei Frauen ein Spiel an, wie es grausamer nicht sein könnte. Es beginnt eine Nacht des Entsetzens ... gnadenlos ... bis zum bitteren Finale!"




"Finale" von Steen Langstrup ist mir bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen. Da ich stets auf der Suche nach guten, neuen Horrorbüchern bin, musste ich diesen mir unbekannten Autoren, der mit diesem Buch anscheinend viel Erfolg in seiner Heimat Dänemark gehabt hat, einfach ausprobieren.

Ich weiß an dieser Stelle nicht, ob es an der Übersetzung liegt, aber der Schreibstil ist hier furchtbar einfach, teilweise hölzern und unausgereift. Das Buch besaß für mich leider keine Atmosphäre, wirkte zu Beginn furchtbar in die Länge gezogen und zum Schluss dann leider total überstürzt. Ich konnte die Geschichte leider nicht genießen, da sie für mich weder Spannung, noch irgendwelche Überraschungen bot.




- Belinda und Agnes -

Wie in einem klassischen Splatter-Horrorfilm bleiben die Charaktere hier sehr blass. Wir haben zwei recht austauschbare junge Frauen, die, während des WM-Finales, leider die Nachtschicht in einer Tankstelle übernehmen müssen. Wir erfahren ein wenig zu ihren Persönlichkeiten, doch ansonsten bleiben sie einfach nur Figuren, für die der Leser keinerlei Mitgefühl empfinden kann. Das bedeutet leider auch, dass es kein Grund zum Mitfiebern gibt.

Agnes ist die Vernünftigere der beiden, Belinda eher das typische naive Mädel mit einem Freund, der alles andere als ein netter Kerl ist. So richtig ausstehen können sich die beiden leider auch nicht ...




"Finale" von Steen Langstrup war seit langem mal wieder ein Buch, das mich furchtbar enttäuscht und sogar etwas wütend gemacht hat. Die Handlung selbst muss ich an dieser Stelle eher als Kurzgeschichte bezeichnen, von den 240 Seiten bieten nur 194 Seiten Platz für das Geschehen, zwischendrin sind so viele leere oder halbgefüllte Seiten, dass sich das Buch sehr schnell lesen lässt und kaum Spannung bietet.

Leider passiert zu Beginn erst mal nicht viel. Wir sind mit Belinda und Agnes bei ihrer Nachtschicht in der einsamen Tankstelle. Klingt ja erst einmal gruselig, aber leider schafft es der Autor nicht, hier eine spannende Atmosphäre aufzubauen, was wohl schlicht und ergreifend an der Kürze liegt. Die Kapitel sind sehr kurz und es passiert wenig. Für mich las es sich leider wie eine recht oberflächliche und leider auch recht lieblose Geschichte.

Bis die Männer in der Tankstelle auftauchen, vergeht dann auch erst einmal ein wenig Zeit. Zeit, in der nicht sonderlich viel Aufregendes passiert. Zwischendrin gibt es dann noch ein paar Minikapitel, die schon mal andeuten, was die beiden jungen Frauen später erwartet ... Hier sollte die Geschichte wohl mit Brutalität punkten, aber auch hier fehlte mir sprachlich eine gewisse Originalität und Spannung.

Irgendwann verwandelt sich das Buch dann in einen Splatter, wie ihn Horrorfans schon dutzende, nein, hunderte Male gesehen haben. Abwechslung ist hier höchstens in der Wahl der "Mordwaffen" gegeben, obwohl ... Nein, auch das haben Horrorfans schon unzählige Male sehen dürfen. Ansonsten ist das Geschehen dann klischeebeladen und voraussehbar, das Ende ist dann fix abgearbeitet und die Überraschung ist eigentlich keine Überraschung.

Mich hat "Finale" von Steen Langstrup sehr enttäuscht und vor allem auch wütend gemacht. Nach 194 Seiten ist die Geschichte vorbei und es wird noch eine Leseprobe angehangen, um das Buch zu füllen ... Das hat mich echt sprachlos gemacht, denn so ein liebloses Ende habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich kann kaum glauben, dass dieses Buch in Dänemark als "Best Horror Novel of the Year" ausgezeichnet und wohl noch in diesem Jahr verfilmt werden soll. Die Geschichte bietet nichts Neues, wofür sollte man sich hier also die Filmrechte sichern? Für einen 0815-Splatter, den jeder Horrorfan so oder so ähnlich schon einmal gesehen hat?




"Finale" von Steen Langstrup hat mich enttäuscht und wütend zurückgelassen. Das Buch ist durch die Leseprobe am Ende und viele leere oder nur halbgefüllte Seiten furchtbar in die Länge gezogen und hat eigentlich nur das Volumen einer Kurzgeschichte. Der Inhalt konnte mich auch nicht überzeugen, ein Splatter, wie ich ihn schon hunderte Male gesehen haben ...

2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    das ist echt schade! Als ich hier vom Genre Thriller/Horror gelesen habe, dachte ich mir, du hättest ein neues Schätzchen für mich entdeckt. Aber nein, von altgewohnten Splatter habe ich derzeit die Nase voll.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole :D

      Splatter ist auch irgendwie nicht mehr meins, in Büchern funktioniert es für mich meistens auch nicht so recht. Schade eigentlich, in dem Bereich hat sich das Horrorgenre leider nicht entwickelt.

      Und bei dem Buch dachte ich hier echt, mal wieder was Gutes in dem Genre zu finden. Es soll ja verfilmt werden und wurde als "best novel" nominiert. Aber das ist wohl alles nur Werbung ... Echt schade ...

      Liebe Grüße
      Jessi

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