Sonntag, 29. Mai 2022

[Rezension] Augenbilder - Monika Held


 Titel: Augenbilder

Autor:  Monika Held

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2003
Anzahl der Seiten: 224
Cover: © Eichborn

Begonnen: 12.05.2022
Beendet: 16.05.2022



Liza ist eine leidenschaftliche Fotografin und entdeckt nach ihrer Heimkehr von ihren letzten Auftrag ein Bild, das sie nicht geschossen hat und das einen alten Mann an einem See zeigt. Dies animiert Liza, sich Geschichten auszudenken, mit denen sie den Sinn ihres Lebens erforscht ...

Das Erstlingswerk von Monika Held ist allein durch die poetische Sprache eine außergewöhnliche Lektüre. Die Autorin erzeugt eine gewisse Melancholie und zwingt den Leser, die von Liza erdachten Geschichten und auch ihr Verhalten zu analysieren.

"Augenbilder" besitzt dabei keinen richtigen Anfang und auch kein Ende. Es wirkt wie eine eine Momentaufnahme, die näher beschrieben wird. Liza symbolisiert hier sehr schön eine Frau, die auf den ersten Blick mitten im Leben zu stehen scheint, die aber genauso verloren wie alle anderen Menschen ist. Mir gefiel auch die Rolle der Nachbarin sehr, die mir wie eine Beobachterin, aber auch wie eine Art Wegweiser vorkam.

Das Buch ist sicherlich keine einfache Lektüre, denn es ist sehr philosophisch und besitzt nur wenig Handlung. Wir erleben Liza vorwiegend beim Fotografieren und gemeinsam mit Männern. Mir persönlich ging es im Mittelteil etwas zu viel ums Körperliche und das Foto-Thema blieb etwas im Hintergrund, aber dennoch mochte ich die leisen, aber dennoch nachhallenden Töne, die das Buch anschlägt. Ich würde noch einmal ein Buch der Autorin lesen.


"Augenbilder" ist ein außergewöhnlicher Roman, der besonders durch seine Sprache glänzt. Ein tolles Erstlingswerk , der den Leser zwingt, die Protagonistin, aber auch das eigene Leben zu analysieren.

Ich vergebe 4 von 5.




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