Titel: Der Puppengräber
Autor: Petra Hammesfahr
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2002
Anzahl der Seiten: 400
Cover: © Rowohlt Verlag
Begonnen: 06.05.2022
Beendet: 11.05.2022
Der geistig behinderte Ben, der nicht mit seinen Mitmenschen kommunizieren kann, wächst in einem kleinen Dorf auf und wird seit jeher von seiner aufopferungsvollen Mutter beschützt. Doch im Laufe der Jahre verschwinden immer wieder Mädchen in der näheren Umgebung und obwohl anfangs niemand Ben in Verdacht hat, kommt die Dorfgemeinschaft irgendwann an den Punkt, an dem sie einen Schuldigen braucht ...
Ich bin ja großer Fan von Petra Hammesfahr, muss aber zugeben, dass ich mich mit diesem Buch von Anfang an sehr schwergetan habe. Obwohl die Geschichte rund um Ben sehr gut ausgearbeitet ist und ich besonders das Familienleben sehr spannend fand, haben mich die Zeitsprünge doch stark gestört. Hinzu kommt, dass Petra Hammesfahr zu viele Nebensächlichkeiten eingebaut hat, die zwar die Atmosphäre im Dorf ganz gut einfangen, aber immer wieder von Hauptstrang ablenken. Es treten hier auch einfach zu viele Personen auf und ohne das Personenverzeichnis am Anfang wäre ich hier oft aufgeschmissen gewesen.
Mit den vielen vermissten Mädchen im Laufe vieler Jahre hat die Autorin bei mir auch eher für Verwirrung gesorgt. So wird immer munter von einem Vermisstenfall zum anderen gesprungen, ohne einen Fall näher zu beleuchten und manchmal war mir gar nicht so recht klar, in welchem Alter Ben in dieser Zeit denn war. Auch manche Ereignisse konnte ich nur schwer einordnen.
Auch wenn Ben im Fokus des Ganzen steht, geht es doch vielmehr um seine Familie und besonders um seine Mutter Trude, die alles versucht, um das große Unheil abzuwenden. Denn Ben schleppt immer wieder Dinge, die anscheinend den vermissten Mädchen gehören.
Für mich stand schnell fest, in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird. Gefallen hat mir aber dennoch, wie hier aufgezeigt wird, wie Menschen Dinge einfach unter den Teppich kehren wollen, aber sie dadurch natürlich nicht loswerden. Wäre die Geschichte auf eine andere Art erzählt worden, hätte sie mir allerdings viel besser gefallen ...
"Der Puppengräber" gibt einen guten Einblick in das Dorfleben, in dem sich Meinungen recht schnell ändern können. Die Erzählform mit den vielen Zeitsprüngen hat mir hier allerdings nicht gefallen. Wäre Bens Geschichte auf andere Art erzählt worden, hätte sie mir vermutlich besser gefallen ...
Ich vergebe 3 von 5. |
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