Samstag, 21. Mai 2022

[Rezension] Hello, Alice - Astro Teller

 Titel: Hello, Alice

Autor:  Astro Tellar

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1999
Anzahl der Seiten: 240
Cover: © dtv

Begonnen: 30.04.2022
Beendet: 06.05.2022



Es beginnt mit einem simplen "Hello, Alice", das die Computerwissenschaftlerin Alice Lu in ihrem Postfach findet. Es scheint, dass das Programm, an dem sie für die Uni gearbeitet hat, nun mit ihr kommunizieren kann. EDGAR (eigentlich die Abkürzung für "Eager Discovery Gather and Retrieval") schreibt ihr Emails und kann sich im Internet frei bewegen. Doch was als Austausch zwischen einem Computer und einem Menschen beginnt, entwickelt sich schnell in eine gefährliche Richtung ...

"Hello, Alice" von Astro Teller besteht komplett nur aus Emails, die eine passende Atmosphäre  erzeugen. Es ist spannend zu lesen, wie sich Alice und Edgar erst einmal annähern und versuchen, einander zu verstehen. Teilweise ist das alles aber auch etwas schwer zu begreifen, denn natürlich geht es hier auch viel um Computercodes und eben Betriebs- und Browsersysteme. Da alles zur Zeit des Erscheinens dieses Buches noch in den Kinderschuhen steckte, sind einige der Dinge, die Edgar da im World Wide Web tut, für den Leser im Jahre 2022 nicht verständlich.

Ich bin bei diesem Buch sehr hin- und hergerissen. Einerseits fand ich den Austausch zwischen Mensch und Maschine als Ausgangslage hier sehr spannend, andererseits funktioniert die Geschichte in dieser Form aber leider nicht bis zum Ende. Edgar ist ein Computerprogramm, das zwar nach Freiheit und Unabhängigkeit strebt, aber all das Menschliche nicht wirklich begreifen kann. Alice hingegen hätte hier eigentlich menschlich wirken müssen, doch der Autor gibt ihr keine echte Persönlichkeit und damit wirken irgendwie beide sehr kalt und unnahbar.

Das Buch endet sehr abrupt und für mich etwas unbefriedigend. Es werden viele Denkanstöße gegeben, die den Leser zwar zwingen, sich mit der ganzen Materie auseinanderzusetzen, aber dennoch blieb das Buch für mich bis zum Ende recht oberflächlich und einseitig. So originell die Idee auch sein mag, dieses Werk passt leider nicht mehr in die aktuelle Zeit ...



"Hello, Alice" beschreibt den Email-Austausch zwischen einem Menschen und einem Computer, der plötzlich ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Vor zwanzig Jahren war dies sicherlich eine spannendere Lektüre als in der heutigen Zeit ... 

Ich vergebe 3 von 5.





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