Samstag, 4. Januar 2025

[Rezension] Die Wahrheit meines Vaters - Jodi Picoult

 


Titel: Die Wahrheit meines Vaters

Autor:  Jodi Picoult

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2008

Seitenzahl: 544
Cover: © Piper
Begonnen: 18.12.2024
Beendet: 23.12.2024


Delia Hopkins ist der festen Überzeugung, eine glückliche Kindheit verbracht zu haben, doch dann wird ihr Vater verhaftet und ihr ganzes Leben gerät aus den Fugen. Ihr Dad wird angeklagt, ein Mädchen entführt zu haben. Dieses Mädchen ist Delia, die nun erkennen muss, dass ihr halbes Leben eine Lüge ist. Die Liebe zu ihrem Vater ist allerdings echt ...

Jodi Picoult beschäftigt sich in diesem Roman mit einem Vater, der einst seine eigene Tochter entführte, um zu verhindern, dass diese ihre alkoholkranke Mutter eines Tages verabscheut. Delia muss sich nun der Frage stellen, ob sie nicht eigentlich ein ganz anderer Mensch werden sollte. Sie hat das Gefühl, um ihre Identität kämpfen zu müssen, als sie auf ihre Mutter trifft. Gleichzeitig ersucht sie zu verstehen, warum ihr Vater sie damals von dieser Frau ferngehalten hat.

"Die Wahrheit meines Vaters" ist ein sehr aufwühlender Roman, der zeigt, dass man manchmal Fehler machen muss, um die Menschen, die man liebt, zu beschützen. Die Alkoholsucht verschiedener Charaktere steht hier im Fokus der Handlung. Da ist nicht nur die Mutter, die vor vielen Jahren ein Problem mit dem Alkohol hatte, sondern auch noch Delias Partner, der seit Jahren versucht, nichts mehr zu trinken und nun als Anwalt den Fall übernimmt.

Mich hat auch dieser Roman der Autorin durch den vielschichtigen Umgang mit der Thematik in den Bann gezogen. Ein berührende Buch über die Fehler, die man  aus Liebe begeht. Fehler, die zum Leben einfach dazugehören ..



Eine berührende Geschichte über einen Vater, der seine eigene Tochter aus Liebe entführt hat und diese Tat nun viele Jahre später erklären muss. Spannend, auswühlend und emotional!


Ich vergebe 5 von 5.

Freitag, 3. Januar 2025

Jahresrückblick 2024 - Ein weiteres verrücktes Landstreicher-Jahr!


Ich blicke wieder auf ein sehr intensives und gleichzeitig auch sehr ruhiges Jahr zurück, voller langer Wanderungen,
unzähliger Bücher, toller Orte und vielen mit Manuskripten und Kurzgeschichten gefüllten Notizbüchern.

Durch mein aktuelles Buch, das am 13.01 erscheint, hallt der Sommer in mir immer noch nach. Ich habe die warmen Monate fast komplett in der Natur verbracht, Highlight war unser Sommer im Harz. Wir haben dort viele abgelegene Ecken ohne den ganzen Touristenwahnsinn kennengelernt und gesehen, wie die Natur sich langsam regeneriert.

Wir haben viele Geocaches gefunden und haben unseren 10.000 Caches in einem coolen Lost Place machen dürfen. Das war ein grandioses Abenteuer für diesen Meilenstein. Ansonsten haben wir aber auch viele andere schöne Geocaches besucht und das Jahr mit den meisten Funden gehabt. Besonders schön fand ich unsere Bergwanderungen mit etlichen Höhenmetern! Ich hatte dieses Jahr wieder einige Tageswanderungen mit über 30 Kilometern, an meinem Geburtstag tatsächlich auch die längste Wanderung.

Negative Menschen traf ich natürlich auch wieder, aber ich konnte sie ausblenden. Die Suche nach einem passenden Ort habe ich allerdings beinahe komplett eingestellt - Ich denke, es ist Zeit zu akzeptieren, dass für mich nur dieses Landstreicherleben in der Natur wirklich passt! In ein anderes Umfeld passe ich einfach nicht hinein! Vielleicht stoße ich irgendwann - wenn es wirklich an der Zeit sein sollte - auf eine Waldhütte, die zu uns passt!

Weihnachten war dieses Jahr wieder recht grau für mich, diese Tage triggern mich wirklich sehr, aber ich habe sie zum Glück überstanden und nun steht ein neues Jahr in den Startlöchern. Ich freue mich schon darauf, bald wieder den ganzen Tag draußen sitzen und schreiben zu können. Nur die blöden Minusgrade müssen nun noch vorübergehen.

Lesend war ich natürlich auch sehr viel unterwegs und ich habe bis auf 3 Ebook-Ausnahmen und den Hörbüchern nur noch Bücher aus den öffentlichen Bücherschränken gelesen. Nach wie vor versehe ich alle Bücher mit Kommentaren, weil mich das noch intensiver mit den Geschichten verbindet. Es war ein unglaubliches Lesejahr mit überraschend vielen Highlights, Klassikern und vor allem auch Buchschätzen, die mich inspiriert haben.


Gelesen habe ich exakt 200 Bücher. Selbst für mich eine wahnsinnig hohe Zahl!

5+ (Highlight) = 16 Bücher = 8 %

5 Sterne = 77 Bücher = 38,5 %

4 Sterne = 57 Bücher = 28,5 %

3 Sterne = 34 Bücher = 17 %

2 Sterne = 16 Bücher = 8 %

1 Stern = 0 Bücher = 0 %

Ich bin mehr als zufrieden mit meinem Lesejahr, habe ich doch wieder viele tolle Autoren kennenlernen dürfen. 

Meine 16 Highlights waren folgende:

Ich hoffe, ihr hattet auch so ein wundervolles Jahr in als auch außerhalb von Büchern. Das wünsche ich euch auch für das neue Jahr, bleibt, wie ihr seid, lasst euch nicht verbiegen und zieht einfach euer Ding durch! 




Donnerstag, 2. Januar 2025

[Rezension] Der Tod so kalt - Luca D'Andrea

 


Titel: Der Tod so kalt

Autor:  Luca D'Andrea

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2017

Seitenzahl: 480
Cover: © DVA
Begonnen: 17.12.2024
Beendet: 20.12.2024


Jeremiah Salinger folgt seiner Frau nach Südtirol, wird aber von den Dorfbewohnern von Anfang als Fremder betrachtet. Schuld daran ist auch sein Interesse an dem dreißig Jahre zurückliegendem Massaker in der Bletterbach-Schlucht, bei dem drei Einheimische ums Leben kam. Jeremiah steigert sich immer mehr in den mysteriösen Fall hinein und schwemmt dabei einige unschöne Wahrheiten auf ...

"Der Tod so kalt" ist flott erzählt, leicht unheimlich und spannend aufgebaut. Jeremiah ist ein junger Dokumentarfilmer, der etwas über die Berrettung drehen will. Doch es gibt einen tragischen Unfall, der eine Bestie in seinem Inneren erweckt, die keine Ruhe gibt. So beginnt seine Obsession für ein düsteres Kapitel der Dorfgeschichte und er beginnt Nachforschungen anzustellen, die schnell unerwünschte Folgen zeigen.

Gerade die Bergwelt Südtirols empfand ich als absoluter Naturfreak grandios und sehr atmosphärisch eingebaut. Die Bletterbach-Schluch gedanklich zu durchwandern hat mir große Freude und einige Schauer bereitet. Der lang zurückliegende Fall ist auch sehr interessant, auch wenn er nur aus Erzählungen besteht und die Toten deswegen nicht direkt greifbar sind. Toll wäre hier sicherlich noch ein Vergangenheitsstrang gewesen, statt die ganze Story nur in den Dialogen zu schildern.

Für mich war "Der Tod so kalt" eher ein Krimi als ein Thriller, denn es geht doch - sieht man vom Showdown ab - eher um das Lösen des Falls und das geschieht über lange Strecken des Buches nur über Gespräche zwischen Jeremiah und den Einheimischen. Spannend und unterhaltsam war das Buch dennoch und auch wenn ich einen Teil schon früh durchschauen konnte, hat mich die letzte Wendung doch überrascht. Ich würde definitiv noch ein Buch von diesem Schriftsteller lesen!



"Der Tod so kalt" entführt den Leser auf sehr atmosphärische und flott erzählte Art in die eisige Bergwelt Südtirols. Der Fall selbst ist spannend, wäre für meinen Geschmack durch einen Vergangenheitsstrang aber deutlich intensiver geworden. Unterhalten hat mich dieses Werk aber definitiv!

Ich vergebe 4 von 5.

Mittwoch, 1. Januar 2025

[Rezension] Halali - Ingrid Noll


 Titel: Halali

Autor:  Ingrid Noll

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2018

Seitenzahl: 320
Cover: © Diogenes
Begonnen: 15.12.2024
Beendet: 18.12.2024


Holda erzählt ihrer Enkelin Geschichten aus ihrer Zeit als Sekretärin im Innenministerium und lässt dabei die 50er Jahre neu aufleben. Sie berichtet davon, wie sie sich mit ihrer Freundin Karin auf Suche nach Männern machte, gleichzeitig aber auch gejagt wurde und dann völlig unerwartet zur Spionin wurde ...

Ingrid Noll war mit ihren Büchern in diesem Jahr sehr präsent bei mir und bald habe ich wohl alles aus Ihrer Feder gelesen. Ich schätze sie sehr für ihren Humor und ihre doch sehr abstrakten Charaktere und Handlungen. "Halali" klang schon ein wenig anders als ihre früheren Romane und ich muss sagen, dass mir dieses Werk nicht so unterhaltsam wie andere vorkam.

Das Spionage-Thema war nicht so recht meins und die Männerjagd, die im Klappentext erwähnt wird, verläuft recht unspektakulär. Holda selbst ist die Erzählerin und gleichzeitig auch irgendwie nur Nebencharakterin, da im Grunde ihre Freundin und Kollegin Karin die treibende Kraft ist.

Schmunzeln konnte ich hin und wieder dennoch und der Einblick in die 50er ist wirklich gut gelungen. Dennoch hat mir bei diesem Roman etwas gefehlt. Die obligatorische Leiche, die man verschwinden lassen muss und die es in fast allen ihren Werken gibt, kam mir hier etwas deplatziert vor, führt aber zumindest für ein paar kleine Spannungsmomente. "Halali" war dennoch für mich bisher der schwächste Roman von Noll.



Nicht der stärkste Roman der Autorin, die sonst eigentlich ein Händchen für bitterböse und humorvolle Geschichten hat, hier über weite Strecken aber etwas langweilt.

Ich vergebe 3 von 5.