Titel: Die hellen Tage
Autor: Zsuzsa Bánk
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2012
Seitenzahl: 544
Cover: © Fischer
Begonnen: 15.01.2025
Beendet: 20.01.2025
Seri erzählt von ihrer Kindheit mit all den hellen Tagen im Garten ihrer Freundin Aja, die als Kind von Zirkusartisten ganz anders als sie selbst lebt und aufwächst. Die beiden lernen Karl kennen und werden mit ihm gemeinsam erwachsen, was zu bedeuten scheint, dass es eben nicht nur helle Tage geben kann ...
"Die hellen Tage" von Zsuzsa Bánk ist ein außergewöhnlicher Roman, der bei mir im Auto nun über ein Jahr ungelesen herumlag. Ich ahnte wohl bereits, dass es doch eine schwierige Lektüre werden würde, obwohl es hier auch um den Mut, anders zu leben zu und zu sein, geht.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderschön melancholisch. All die hellen Tage, die beschrieben werden, stecken gleichzeitig auch voller Schwermut. Würde ich das Buch nur nach dem Stil und der Harmonie der Worte beurteilen, wäre es wohl ein Highlight. Doch ich muss sagen, dass es sich mehr zwiegespalten zurückgelassen hat.
Für mich schweift die Geschichte zu oft ab und verliert sich in endlosen Beschreibungen der Sommer- und Wintertage. Seri, die als Erzählerin dient, bleibt dabei nur ein Phantom. Ihr Leben erscheint unwichtig, denn Aja steht gemeinsam mit ihrer Mutter im Fokus. Es geht hier in erster Linie um ihren Weg ins Erwachsenwerden, wodurch die Freundschaft für mich auch etwas sehr Bitteres in sich trug.
Der Roman wirkt sehr schwer, gibt aber erstaunlich wenig über das Innenleben der Charaktere preis. Das ist auch der Grund, warum es mir schon nach 200 Seiten, in denen viele Erinnerungen geteilt werden, aber doch wenig Nähe aufgebaut wird, zu anstrengend wurde. Eventuell war ich einfach nicht die richtige Leserin für das Buch ...
So wundervoll melancholisch der Schreibstil auch ist, so wenig Gefühle konnte er für mich transportieren. Der Weg zum Erwachsenwerden wirkt in diesem Buch endlos und etwas zu trist ...
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