Mittwoch, 4. März 2020

[Rezension] Der Strand - Alex Garland

Titel: Der Strand
Autor:  Alex Garland
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. April 1999
Anzahl der Seiten: 448
Cover und Inhaltsangabe: © Goldmann


Begonnen: 24.01.2020
Beendet: 28.01.2020



"Der junge Engländer Richard ist mit dem Rucksack in Thailand unterwegs. Er reist abseits der überfüllten Routen des Massentourismus, auf der Suche nach dem einzigartigen Abenteuer. Als er einen entlegenen Strand entdeckt, glaubt er, am Ziel seiner Träume angelangt zu sein: weißer Sand und farbige Korallengärten, umgeben von tropischem Dschungel. Nur eine kleine Gruppe junger Leute teilt die Idylle mit ihm. Doch plötzlich zeigt der Strand sein wahres Gesicht – und entpuppt sich als grausame Hölle, die sie alle zu vernichten droht ..."




Im kalten Januar bin ich gedanklich mit diesem Buch nach Thailand gereist und habe mich zusammen mit dem Engländer Richard und dem französischen Paar Francoise und Etienne auf eine abgelegene Insel begeben. "Der Strand" war wieder einmal ein zufälliger Bücherschrankfund, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat.

Sehr atmosphärisch lässt der Autor uns hier erst einmal Thailand erkunden und das an der Seite eines doch recht schrägen Protagonisten. Richard ist kein normaler Backpacker, vielmehr ist er vom Krieg begeistert und liebt gleichzeitig den Nervenkitzel. Kein Wunder also, dass er, als ein Mann in seinem Hotel ihm von einem wundervollen Strand erzählt, sofort aufbrechen will.

Die ganze Reise zum Strand ist hierbei schon ein kleines Abenteuer. Doch im Fokus steht natürlich die "Inselkommune", die sich hier niedergelassen hat und fern der Gesellschaft lebt. Auf den ersten Blick scheint dieses Inselleben perfekt. Jeder ist für eine Arbeit eingeteilt, es gibt genug essen und natürlich Gleichgesinnte. Doch natürlich entwickelt sich dann doch noch alles in einen regelrechten Albtraum!

"Der Strand" besitzt auf jeden Fall einige Parallelen zu William Goldings "Herr der Fliegen". Allerdings haben wir hier junge Erwachsene, die sich zu einer kleinen Gemeinschaft zusammenschließen und sich aus eigenem Entschluss abkapseln.

Besonders spannend ist in diesem Roman neben dem Inselleben der Protagonist Richard. Er ist kein normaler junger Mann, vielmehr scheint er immer auf der Suche nach Nervenkitzel zu sein und bringt sich und auch andere dadurch in Gefahr. Ich empfand ihn als sehr vielschichtigen Charakter, dessen Verhalten zu eigenen Interpretationen auffordert. So ist er kein echter Held, sondern sticht eher dadurch hervor, dass er alles andere als perfekt ist.

Ich habe das Buch förmlich verschlungen und bin regelrecht begeistert von diesem Debüt, dass sowohl sprachlich, als auch inhaltlich komplett überzeugt. Ein mutiges Werk, das voller Hoffnung steckt und dennoch auch die Schattenseiten eines Ortes zeigt, der einen zeitweise vielleicht wirklich wie das Paradies vorkommt!




Für mich war "Der Strand" eine sehr abenteuerliche Reise auf eine einsame Insel, auf der sich Hoffnung bald in pure Verzweiflung verwandelt. Ein tolles Debüt!

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