Autor: Shirley Jackson
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 21. Mai 2019
Anzahl der Seiten: 320
Cover und Inhaltsangabe: © Festa
Beendet: 31.01.2020
"Vier Menschen betreten die alte Villa, die als Hill House bekannt ist. Sie wollen die übernatürlichen Phänomene, die sich angeblich darin ereignen, untersuchen.
Die vier werden etwas Böses erleben, das sich ihrer Kontrolle und ihrem Verstand entzieht. Sie können unmöglich wissen, dass sie von dem Haus selbst angelockt wurden und welche bösen Pläne es verfolgt …"
Nachdem ich vor kurzem "Wir haben schon immer im Schloss gelebt" von Shirley Jackson gelesen habe, stand für mich fest, dass ich mich nun endlich mal an den bereits 1959 erschienenen Gruselroman "Spuk in Hill House" wagen wollte.
Ich muss zu Beginn der Rezension erwähnen, dass ich sowohl die Verfilmung "Das Geisterschloss", als auch die Netflixserie bereits kannte. Dadurch bin ich hier wahrscheinlich mit höheren Erwartungen an diese Geschichte herangetreten. Tatsache ist, dass Shirley Jacksons Werk hier nichts mit den Verfilmungen gemein hat und hier eher einen sehr subtilen Horror verbreitet, gleichzeitig wieder recht schräge und undurchsichtige Charaktere in den Fokus stellt.
So bekommen hier die beiden Frauen Eleanor und Theodora die Einladung eines Forschers, der am Paranormalen interessiert zu sein scheint. Mit ihm und dem zukünftigen Erben von Hill House sollen die beiden einige Zeit in dem Spukhaus verbringen und schauen, was dort so passiert.
Im Zentrum der ganzen Geschichte steht definitiv Eleanor, die ihren Platz in der Welt nicht so recht zu kennen scheint und auch auf Hill House recht verloren und manchmal auch ungemein naiv und kindlich wirkt. Sie fand ich als Charakter noch interessant, denn er lädt zu Interpretationen ein, doch Theodora, Dr. Montague und der zukünftige Erbe Luke blieben für mich von ihrer Art doch recht schleierhaft.
So wirken alle Anwesenden erst einmal wie Leute, die nur in das Haus gekommen sind, um ihren Spaß zu haben. Als dann das Haus zum Leben erwacht, reagieren sie dann auch weniger besorgt als erfreut. So hatte ich in diesem Roman keine Person gefunden, die echte Angst verspürt hat und demzufolge wollte sich dieses Gefühl bei mir auch nicht einstellen.
Die Atmosphäre, die Hill House verströmt, fand ich einzigartig. Die Vorgeschichte, die kurz erzählt wird, empfand ich auch als absolut stimmig, aber es hätten für mich hier doch mehr Parallelen gezogen werden können. So wirkte das Haus auf mich nicht so böse wie von der Autorin beabsichtigt, was für mich in erster Linie wohl daran lag, dass Eleanor sich ungemein wohl dort fühlt und demzufolge die gruseligen Dinge, die so passieren, einfach hinnimmt. So fühlte ich mich als Leser dazu gezwungen, den "Spuk" auch eher als "normal" zu betrachten.
Ich habe versucht, mich in die Zeit zurückzuversetzen, in der das Buch spielt, aber auch das hat mich leider nicht tiefer in die Geschichte abtauchen lassen. Mir war "Spuk in Hill House" teilweise zu wirr und zu dialoglastig. Im Gegensatz zu "Wir haben schon immer im Schloss gelebt", das ich wirklich grandios fand, waren mir hier die Charaktere leider auch eine Spur zu schräg. Zwar fand ich das Ende wirklich gut und passend, aber gegruselt habe ich mich leider nicht ...
Durch die Verfilmungen trat ich wohl mit zu hohen Erwartungen an "Spuk in Hill House" heran. So empfand ich Eleanor zwar als interessanten, wenngleich doch sehr schrägen Charakter, aber ich hätte innerhalb dieser "Forschergruppe" doch etwas mehr Ernsthaftigkeit gebraucht, um die Atmosphäre, die definitiv vorhanden war, richtig auszukosten ...
Begonnen: 27.01.2020
"Vier Menschen betreten die alte Villa, die als Hill House bekannt ist. Sie wollen die übernatürlichen Phänomene, die sich angeblich darin ereignen, untersuchen.
Die vier werden etwas Böses erleben, das sich ihrer Kontrolle und ihrem Verstand entzieht. Sie können unmöglich wissen, dass sie von dem Haus selbst angelockt wurden und welche bösen Pläne es verfolgt …"
Nachdem ich vor kurzem "Wir haben schon immer im Schloss gelebt" von Shirley Jackson gelesen habe, stand für mich fest, dass ich mich nun endlich mal an den bereits 1959 erschienenen Gruselroman "Spuk in Hill House" wagen wollte.
Ich muss zu Beginn der Rezension erwähnen, dass ich sowohl die Verfilmung "Das Geisterschloss", als auch die Netflixserie bereits kannte. Dadurch bin ich hier wahrscheinlich mit höheren Erwartungen an diese Geschichte herangetreten. Tatsache ist, dass Shirley Jacksons Werk hier nichts mit den Verfilmungen gemein hat und hier eher einen sehr subtilen Horror verbreitet, gleichzeitig wieder recht schräge und undurchsichtige Charaktere in den Fokus stellt.
So bekommen hier die beiden Frauen Eleanor und Theodora die Einladung eines Forschers, der am Paranormalen interessiert zu sein scheint. Mit ihm und dem zukünftigen Erben von Hill House sollen die beiden einige Zeit in dem Spukhaus verbringen und schauen, was dort so passiert.
Im Zentrum der ganzen Geschichte steht definitiv Eleanor, die ihren Platz in der Welt nicht so recht zu kennen scheint und auch auf Hill House recht verloren und manchmal auch ungemein naiv und kindlich wirkt. Sie fand ich als Charakter noch interessant, denn er lädt zu Interpretationen ein, doch Theodora, Dr. Montague und der zukünftige Erbe Luke blieben für mich von ihrer Art doch recht schleierhaft.
So wirken alle Anwesenden erst einmal wie Leute, die nur in das Haus gekommen sind, um ihren Spaß zu haben. Als dann das Haus zum Leben erwacht, reagieren sie dann auch weniger besorgt als erfreut. So hatte ich in diesem Roman keine Person gefunden, die echte Angst verspürt hat und demzufolge wollte sich dieses Gefühl bei mir auch nicht einstellen.
Die Atmosphäre, die Hill House verströmt, fand ich einzigartig. Die Vorgeschichte, die kurz erzählt wird, empfand ich auch als absolut stimmig, aber es hätten für mich hier doch mehr Parallelen gezogen werden können. So wirkte das Haus auf mich nicht so böse wie von der Autorin beabsichtigt, was für mich in erster Linie wohl daran lag, dass Eleanor sich ungemein wohl dort fühlt und demzufolge die gruseligen Dinge, die so passieren, einfach hinnimmt. So fühlte ich mich als Leser dazu gezwungen, den "Spuk" auch eher als "normal" zu betrachten.
Ich habe versucht, mich in die Zeit zurückzuversetzen, in der das Buch spielt, aber auch das hat mich leider nicht tiefer in die Geschichte abtauchen lassen. Mir war "Spuk in Hill House" teilweise zu wirr und zu dialoglastig. Im Gegensatz zu "Wir haben schon immer im Schloss gelebt", das ich wirklich grandios fand, waren mir hier die Charaktere leider auch eine Spur zu schräg. Zwar fand ich das Ende wirklich gut und passend, aber gegruselt habe ich mich leider nicht ...
Durch die Verfilmungen trat ich wohl mit zu hohen Erwartungen an "Spuk in Hill House" heran. So empfand ich Eleanor zwar als interessanten, wenngleich doch sehr schrägen Charakter, aber ich hätte innerhalb dieser "Forschergruppe" doch etwas mehr Ernsthaftigkeit gebraucht, um die Atmosphäre, die definitiv vorhanden war, richtig auszukosten ...
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenich mochte das Buch ganz gern, hatte dazu aber keine Verfilmung im Kopf. Ich glaube, das macht hier schon einiges aus. Trotzdem kann ich deine Kritik gut nachvollziehen, es gibt definitiv gruseligere Haunte-House-Geschichten.
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole :D
LöschenOh ja, ich glaube, es lag hier bei mir echt daran, dass ich die Netflix-Serie so genial und gruselig fand, aber bis auf die Namen der Charaktere sind da ja gar keine Parallelen.
Ich fand das Buch hier definitiv nicht schlecht, aber irgendwie konnte ich mich so gar nicht gruseln. Da war "Kill Creek" deutlich unheimlicher! :)
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenmit "Kill Creek" kann es überhaupt nicht mithalten, damit hast du völlig recht. Das ist dann schon eine ganz andere Liga. :D Aber es war auch eine andere Zeit.
Liebe Grüße,
Nicole