Autor: Mary Shelley
Genre: Horror, Roman, Klassiker
Erscheinungsdatum: 1988
Anzahl der Seiten: 373
Cover und Inhaltsangabe: © Insel Verlag
Begonnen: 26.02.2020
Beendet: 28.02.2020
"Mary Shelley erzählt von dem Arzt Victor Frankenstein, der sich zum Gott macht, indem er einen künstlichen Menschen erschafft."
Obwohl ich jetzt schon seit meiner Jugend unfassbar viele Bücher gelesen habe, muss ich doch sagen, dass es mir doch erst wenige Male passiert ist, dass mich ein Werk so sehr gefangen nimmt, dass ich das Gefühl habe, dass mir der Autor förmlich aus der Seele spricht. Bei Mary Shelleys "Frankenstein" war dies nun aber der Fall.
Mary Shelley, die das Buch mit gerade einmal 19 Jahren zu Papier gebracht hat, ist hier ein wahres Meisterwerk gelungen, dass sowohl damals als auch heute ungemein aktuell ist. Wir haben hier die Geschichte von Victor Frankenstein und seinem namenlosen Monster, das einfach nur geliebt und vor allem als Mensch gesehen werden möchte.
Dabei geht es in den Abschnitten, in denen das Monster seine Absichten erklärt, in erster Linie um die Oberflächlichkeiten der Gesellschaft, mit denen es schließlich konfrontiert wird, obwohl es eigentlich nur Gutes tun und geliebt werden will. Hier kamen mir beim Lesen oft die Tränen und mich hat es zutiefst mitgenommen zu sehen, wie das Monster praktisch dazu gedrängt wurde, Böse zu werden, ja, sich seinem Äußeren anzupassen.
Auf der anderen Seite steht der privilegierte Victor Frankenstein, der an der Universität eine Möglichkeit entdeckt, wie man leblose Dinge beleben kann. So erschafft er schließlich ein Monster, das er dann aber selbst so grauenvoll findet, dass er sich prompt von ihm abwendet.
Im Laufe der Geschichte wird aus Victor ein sehr zerrissener Charakter. Er ist das beste Beispiel dafür, dass Menschen das Böse selbst erschaffen und es dann bekämpfen. Dennoch hatte ich auch mit ihm mitfühlen können, besonders, als das Unglück sich auf seine ganze Familie ausbreitet und er am Ende vor den Trümmern seiner eigenen Existenz steht und genau wie das Monster irgendwann nichts mehr zu verlieren hat.
"Frankenstein" war solch ein Werk, das ich mir im Vorfeld nicht als so intensiv und tiefgründig vorgestellt hätte. Es ist mit Sicherheit kein echter Horrorroman, sondern vielmehr ein Roman über die Probleme einer Gesellschaft, die "andersartige" Menschen sofort ausschließt, aber auch über die Wissenschaft, die versucht, Gott zu spielen. . Mich hat die Geschichte nicht nur gefesselt, nein, sie hat mich auch zum Nachdenken und Reflektieren gebracht! Ein geniales Werk, das heute wie damals unfassbar aktuell ist!
Unter "Frankenstein" hatte ich mir all die Jahre doch eine ganz andere Geschichte vorgestellt. Nun, nach dem Lesen muss ich aber sagen, dass ich wirklich erstaunt über die Intensität bin, mit der Shelley hier die verschiedenen Gesichter der Gesellschaft präsentiert! Eins meiner Lieblingsbücher!
Begonnen: 26.02.2020
Beendet: 28.02.2020
"Mary Shelley erzählt von dem Arzt Victor Frankenstein, der sich zum Gott macht, indem er einen künstlichen Menschen erschafft."
Obwohl ich jetzt schon seit meiner Jugend unfassbar viele Bücher gelesen habe, muss ich doch sagen, dass es mir doch erst wenige Male passiert ist, dass mich ein Werk so sehr gefangen nimmt, dass ich das Gefühl habe, dass mir der Autor förmlich aus der Seele spricht. Bei Mary Shelleys "Frankenstein" war dies nun aber der Fall.
Mary Shelley, die das Buch mit gerade einmal 19 Jahren zu Papier gebracht hat, ist hier ein wahres Meisterwerk gelungen, dass sowohl damals als auch heute ungemein aktuell ist. Wir haben hier die Geschichte von Victor Frankenstein und seinem namenlosen Monster, das einfach nur geliebt und vor allem als Mensch gesehen werden möchte.
Dabei geht es in den Abschnitten, in denen das Monster seine Absichten erklärt, in erster Linie um die Oberflächlichkeiten der Gesellschaft, mit denen es schließlich konfrontiert wird, obwohl es eigentlich nur Gutes tun und geliebt werden will. Hier kamen mir beim Lesen oft die Tränen und mich hat es zutiefst mitgenommen zu sehen, wie das Monster praktisch dazu gedrängt wurde, Böse zu werden, ja, sich seinem Äußeren anzupassen.
Auf der anderen Seite steht der privilegierte Victor Frankenstein, der an der Universität eine Möglichkeit entdeckt, wie man leblose Dinge beleben kann. So erschafft er schließlich ein Monster, das er dann aber selbst so grauenvoll findet, dass er sich prompt von ihm abwendet.
Im Laufe der Geschichte wird aus Victor ein sehr zerrissener Charakter. Er ist das beste Beispiel dafür, dass Menschen das Böse selbst erschaffen und es dann bekämpfen. Dennoch hatte ich auch mit ihm mitfühlen können, besonders, als das Unglück sich auf seine ganze Familie ausbreitet und er am Ende vor den Trümmern seiner eigenen Existenz steht und genau wie das Monster irgendwann nichts mehr zu verlieren hat.
"Frankenstein" war solch ein Werk, das ich mir im Vorfeld nicht als so intensiv und tiefgründig vorgestellt hätte. Es ist mit Sicherheit kein echter Horrorroman, sondern vielmehr ein Roman über die Probleme einer Gesellschaft, die "andersartige" Menschen sofort ausschließt, aber auch über die Wissenschaft, die versucht, Gott zu spielen. . Mich hat die Geschichte nicht nur gefesselt, nein, sie hat mich auch zum Nachdenken und Reflektieren gebracht! Ein geniales Werk, das heute wie damals unfassbar aktuell ist!
Unter "Frankenstein" hatte ich mir all die Jahre doch eine ganz andere Geschichte vorgestellt. Nun, nach dem Lesen muss ich aber sagen, dass ich wirklich erstaunt über die Intensität bin, mit der Shelley hier die verschiedenen Gesichter der Gesellschaft präsentiert! Eins meiner Lieblingsbücher!
Huhu!
AntwortenLöschenIch hab ja letztes Jahr "Frankenstein" auch zum ersten Mal gelesen und war sehr über die Tiefgründigkeit überrascht! Ich kannte natürlich die oberflächlichen Erzählungen von dem "Monster", hab aber nie die komplette Geschichte "zu fassen" bekommen.
Mich hat es trotz der Thematik nicht so sehr berühren können, auch wenn ich genau verstehe, was du meinst - aber das liegt an meiner persönlichen Abwehr von Gefühlen als am Werk selbst ;)
Liebste Grüße, Aleshanee
Liebe Aleshanee :D
LöschenIch hatte auch viel von dem Werk gehört und bin gar nicht mal mit so großen Erwartungen herangegangen, weil ich dachte, die Geschichte des "Monsters" aus Erzählungen bereits zu kennen, aber irgendwie war ich dann doch überrascht, wie nah mir das Buch ging.
Ich glaub, jeder nimmt ein Buch auch immer anders wahr, was auch absolut in Ordnung ist. Ich denke, mir ging besonders die Geschichte vom Monster so nah, weil ich mich selbst teilweise auch als andersartig betrachte und die Szenen, in der das Monster hier doch eigentlich nur dazugehören und geliebt werden wollte, echt an mir genagt haben!
Liebe Grüße
Jessi
Ich dachte vor dem Lesen auch, dass gar nicht so "viel" hinter der Geschichte steckt - man kennt ja vom hören her nur das übliche wenige vom Erschaffen des Monsters, aber nicht so recht viel mehr. Das hat mich schon auch erstaunt, mit welcher Sensibilität sie hier rangegangen ist.
LöschenUnd es freut mich wenn sie Gefühle wecken konnte, sowas ist immer sehr schön, auch wenn es Trauer ist, aber es rührt das Herz und man fühlt sich verbunden. Wenn sowas passiert bei Büchern ist das doch großartig :)
Hallo,
AntwortenLöschenich bin vor Kurzem auf einen Youtube-Kanal gestoßen und habe gerade deinen Blog-Beitrag über Frankenstein gelesen.
Das Buch liegt bei mir schon eine ganze Weile zurück und es erging mir ähnlich wie dir. Es stellt sich schon die Frage, wer in diesem Buch das größere Monster ist, die "Kreatur" wohl eher kaum, denn ist ist am Ende das Ergebnis seines Schöpfers und seiner Umwelt, die ihhr beide ablehnend gegenüberstanden.
Mir tat das "Monster" leidt, obwohl ich auch mit Viktor Frankenstein gelitten hatte, als das Monster seiner Familie schadete.
Ich denke, viele gehen sicher voreingenommen an das Buch heran, weil die meisten die verschiedenen Verfilmungen kennen, bevor sie das Buch das erste Mal lesen.
Viele Grüße
Tino
PS: Betreibst du deinen Youtube-Kanal noch? Oder bist du eher hier auf deinem Blog unterwegs?
Hallo Tino,
LöschenDu hast absolut Recht, ich erkenne darin auch eine echt geniale Gesellschaftskritik und eben nicht nur dieses Horrorszenario, das man aus den Filmen kennt.
Mir tat das Monster auch total leid, besonders, da es sich bemüht, sich anzupassen, sogar lesen und sprechen lernt und doch nur aufgrund seines Aussehens verurteilt wird. Das Buch hat mich echt extrem mitgenommen, manche Ausgrenzungen des Monsters habe ich echt nicht ertragen.
Den YouTube-Kanal betreibe ich nicht mehr, ich hab da gemerkt, wie wenig mir das Reden liegt, also bleibt es nun doch beim Blogs. Außerdem bin ich gerade obdachlos, da bin ich froh, wenn ich den Blog noch weiterbetreiben kann. Ich bin aber auch auf Instagram, da heiße ich In_buechern_leben, falls du Mal dort über Bücher reden magst!
Liebe Grüße
Jessi
Okay, deinen Instagram-Blog kannte ich bisher noch nicht, danke für den Hinweis.
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