Freitag, 20. November 2020

[Rezension] Die Lichter von Paris - Eleanor Brown

 


Titel: Die Lichter von Paris

Autor:  Eleanor Brown
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2018
Anzahl der Seiten: 387
Cover und Inhalsangabe: © Insel Verlag


Begonnen: 29.09.2020
Beendet: 05.10.2020




"Nach außen scheint alles perfekt. Madeleine ist mit einem erfolgreichen Geschäftsmann verheiratet, sie hat ein schönes Zuhause in Chicago und keine finanziellen Sorgen. Dennoch ist sie nicht glücklich: Wie schon ihre Mutter und ihre Großmutter ist sie gefangen in einem Leben, das aus gesellschaftlichen Verpflichtungen besteht; die eigenen Träume sind auf der Strecke geblieben.

Als Madeleine eines Tages auf dem Dachboden ihres Elternhauses die Tagebücher ihrer Großmutter entdeckt, erfährt sie Unglaubliches: Die strenge, stets auf Etikette bedachte Großmutter Margie war einst eine lebenslustige junge Frau, die der Enge des Elternhauses nach Europa ins wilde Paris der 20er Jahre entfloh, um frei und unabhängig als Schriftstellerin zu leben. Dort verliebte sie sich in einen charismatischen jungen Künstler und verbrachte einen glücklichen Sommer in der Pariser Boheme ..."


Die Welt der Bohème interessiert mich schon lange, sehe ich mich doch selbst als moderne Bohémienne, da ich seit Jahren einer größtenteils brotlosen Kunst nachgehe. So hat mich "Die Lichter von Paris" gleich in den Bann gezogen. Aus zwei Zeitebenen erfahren wir die Geschichte von Madeleine und ihrer Großmutter Margie. Beide müssen für ihre Leidenschaften kämpfen.

Madeleine hat im Jahre 1999 all ihre Träume aufgegeben und tut nur noch das, was ihr Mann von ihr verlangt. Sie hat die Malerei aufgegeben und nun ist sie eine überaus frustrierte Frau, die erst aufblüht, als sie die Tagebücher ihrer Großmutter findet.

Margies Geschichte beginnt auf ihrem Debütantinnenball, auf dem sie plötzlich merkt, dass sie mehr aus ihrem Leben machen will. Ihr Traum ist es, Schriftstellerin zu werden und diesen will sie sich, fünf Jahre später in Paris erfüllen.

Eleanor Brown zeigt mit diesem Werk, dass es nicht einfach ist, von und mit der Kunst zu leben. Der interessantere Strang war für mich hier auf jeden Fall der von Margie, die sich im Jahre 1924 gegen ihre Familie stellt und versucht, in Paris Schriftstellerin zu werden. Es ist schön, mit zu erleben, wie sie sich dort dem Schreiben widmet, gleichzeitig aber begreift, wie hart das Leben für eine Künstlerin doch ist.

Der Gegenwartsstrang empfand ich hingegen als etwas anstrengender, was vor allem an Madeline liegt, die sich hier die ganze Zeit selbst bemitleidet. Sie ist so unglücklich und frustriert, dass sie gar nicht merkt, wie viele Türen ihr offenstehen. Natürlich kenne ich diese Stagnation als Autor nur zu gut und daher kann ich doch sagen, dass es doch recht glaubhaft dargestellt wurde.

Die Welt der Bohème wird hier nur kurz beleuchtet. Die Autorin zeigt hier auf, wie viel doch von Beziehungen, Kontakten und auch Glück abhängt. Gerade Madeleine fällt hier doch recht viel in den Schoß, was mir nicht ganz zu gut gefallen hat. Bei ihrer konnte ich auch deutlich weniger Leidenschaft spüren als bei ihrer Großmutter ...

Ich halte "Die Lichter von Paris" für einen guten Unterhaltungsroman, der die Kunstszene beleuchtet, allerdings teilweise recht vorhersehbar ist. Die Parallelen zwischen den beiden Zeitebenen haben mir gut gefallen und auch die Tatsache, dass dieses Buch ohne einen historischen Einfluss auskommt. Die Liebesgeschichten haben mich allerdings nicht berühren können.




"Die Lichter von Paris" ist ein guter Unterhaltungsroman über die Künstlerszene, Selbstfindung und die Liebe zur Malerei und dem Schreiben, der allerdings doch recht vorhersehbar ist ...

Ich vergebe 4 von 5.






2 Kommentare:

  1. Bei mir hat das Buch schlechter abgeschnitten. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich es bewertet habe, aber ich weiß noch dass ich enttäuscht war.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Huhu Martina :D

      Ich mochte hier den Vergangenheitsstrang sehr, aber der Gegenwartsstrang hat mich auch etwas enttäuscht ... Aber alles in allem hat mich das Buch doch gut unterhalten!

      Liebe Grüße
      Jessi

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