Titel: Der finstere Garten
Autor: Mary McCarthy
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Januar 2001
Anzahl der Seiten: 343
Cover und Inhalsangabe: © btb
Begonnen: 14.09.2020
Beendet: 16.09.2020
"Michelle Bolger ist Klavierlehrerin in Dublin und macht aus diesem Grund eine Art kombinierte Studienreise mit Urlaub in Wien. Es hätten zehn wirklich schöne Tage werden können, wenn da nicht der große Unbekannte wäre, der es sich allem Anschein nach zum Ziel gemacht hat, ihre Nerven zu ruinierten. Sie hat einen Verfolger, der sie mit anonymen Botschaften schikaniert und ihr offensichtlich bis nach Irland hinterher reist. Bald hat sie einen Verdacht - der unheimliche Schikanierer muss aus ihrem privaten Umkreis kommen."
Stalker-Geschichten habe ich in meinem Leben nun schon einige gelesen und doch finde ich das Thema nach wie vor sehr interessant. Leider bauen viele Autoren ihre Geschichten allerdings nach dem immer gleichen Prinzip auf.
So bietet "Der finstere Garten" von Mary McCarthy nicht allzu viel Neues. Wir lernen Michelle kennen, die für ein Seminar nach Wien reist und dort plötzlich Briefe von einer sonderbaren Person bekommt. Der Anfang ist dabei im Grunde erst einmal eine Entdeckungsreise durch Wien, wir besuchen Museen und schließlich auch die Meisterklassen, in denen Nachwuchstalente von den ganz Großen unterrichtet werden.
Da Michelle selbst Klavierlehrerin ist und klassische Musik mag, wird das Musik-Thema natürlich auch intensiv in die Handlung eingebaut. Das alles fand ich zwar interessant, es sorgt allerdings auch dafür, dass es gerade am Anfang an Spannung fehlt.
Die Verstrickungen der einzelnen Personen und die Vielzahl möglicher Verdächtiger ist gelungen, doch bei den Charakteren habe ich eine gewisse Tiefe vermisst. Michelle selbst war für mich bis zum Ende nur die Frau, die zwar eine große Leidenschaft für Musik hegt, aber ansonsten recht leblos wirkt und eigentlich nie Entscheidungen trifft. Sie akzeptiert viel zu viel und dadurch zeigt sie natürlich auch keine echte Angst, als die Briefe und Anrufe zunehmen.
Etwas holperig ist auch der Schreibstil, was eventuell an der Übersetzung liegt. Es gab einige unschöne Formulierungen, die gerade die Dialoge etwas hölzern erscheinen lassen. Trotz dieser Kritik halte ich "Der finstere Garten" aber dennoch für einen soliden Krimi, der zum Miträtseln einlädt und eine nette, wenngleich auch etwas unspektakuläre Auflösung bietet.
Auf dem Buchrücken wird "Der finstere Garten" als raffinierter Psychothriller angepriesen, ist für mich aber mehr ein Krimi, der sich für Zwischendurch ganz gut lesen lässt und auch zum Miträtseln einlädt, ansonsten aber doch sehr unspektakulär bleibt!
Ich vergebe 3 von 5. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.