Titel: Drop City
Autor: T.C. Boyle
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2009
Seitenzahl: 592
Cover: © dtv
Begonnen: 15.06.2022
Beendet: 21.06.2022
Eine kalifornische Hippiekommune in den 70ern. Statt Liebe und Freiheit gibt es immer wieder Auseinandersetzungen und Ärger. Schließlich soll Drop City platt gemacht werden. Spontan beschließen die Hippies nach Alaska zu gehen, denn dort erhoffen sie sich echte Freiheit in der Wildnis. So beginnt ein großes Abenteuer, das voller neuer Erkenntnisse steckt!
Ich habe endlich mein allererstes Buch von T.C. Boyle aus einem öffentlichen Bücherschrank gefischt. "Drop City" verströmt dabei schon auf den ersten Seiten ein Lebensgefühl, das ich von mir selbst kenne, das aber hier in dieser Hippiekommune doch ganz eigene Formen angenommen hat. Ich fand es toll, die Gemeinschaft erst einmal näher kennenlernen zu dürfen, die verschiedenen Motivationen zu erfahren und mich dann mit diesen doch sehr verschiedenen Leuten auf die Suche nach Glück und Freiheit zu begeben.
Aus mehreren Sichten wird hier das Miteinander beschrieben. Neben den eingefleischten Hippies Star, Pan und Marco geht es aber auch noch um Pamela und Sess, die gerade erst geheiratet haben und sehr naturnah in Alaska leben. Mir gefiel der Kontrast dieser beiden Lebensweisen, aber auch die vielen kleinen Gemeinsamkeiten.
Spannend ist hier, wie die unterschiedlichen Wünsche und Hoffnungen aufeinanderprallen. Boyle zeigt sehr schön, dass auch Menschen, die eine ähnliche Einstellung besitzen, unterschiedliche Richtungen einschlagen können und das solch ein wild zusammengewürfelter Haufen auch Probleme mit sich bringt. Menschen sind nun einmal verschieden und wir sehen ja auch an der "normalen" Gesellschaft, dass ein harmonisches Miteinander nur selten möglich ist.
"Drop City" besitzt hier keinen echten Anfang und auch kein echtes Ende. Der Autor fängt einfach nur ein Gefühl ein und schafft es, das Lesen zu einem wahren Erlebnis zu machen. Ich habe mich selbst als Teil der Kommune gefühlt und war vollkommen fasziniert davon, die schönen, aber auch die Schattenseiten eines solchen Lebens aufgezeigt zu bekommen. Dabei habe ich auch mal wieder gelernt, dass es vollkommen in Ordnung ist, anders zu sein und anders leben zu wollen. Ein starkes Werk! Ich bin auf weitere Bücher von T.C. Boyle gespannt und kann abschließend nur sagen, dass dieses Buch für mich der perfekte Einstieg war!
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