Sonntag, 15. Januar 2023

[Rezension] Das späte Geständnis des Tristan Sadler - John Boyne

 


Titel: Das späte Geständnis des Tristan Sadler

Autor:  John Boyne

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2013
Seitenzahl: 336
Cover: © Piper

Begonnen: 29.12.2023
Beendet: 02.01.2023


Tristan Sadler reist im Jahre 1919 nach Norwich, um dort die Schwester seines toten Kameraden zu treffen. Er gibt vor, Marian nur Briefe bringen zu wollen, doch in Wahrheit will Tristan endlich über Will, ihre Freundschaft und seine eigene Schuld reden ...

Von Anfang ist spürbar, dass der erste Weltkrieg den noch sehr jungen Tristan zwar verschont, aber dennoch etwas in ihm verändert hat. Etwas brodelt in dem Mann, der zur Schwester seines verstorbenen Freundes aufbricht und dort erst einmal total verloren wirkt.




Der Autor wechselt immer wieder in die Zeit des Krieges und erzählt, welchen Druck die Soldaten aushalten mussten. Ein jeder, der schließlich wie Tristan überlebt hat, kehrt vollkommen verändert in eine Welt zurück, die ebenfalls mit den Folgen des Krieges zu kämpfen hat. Sehr sensibel zeigt John Boyne hier, wie Menschen zu Dingen gezwungen werden, die sie überhaupt nicht ertragen können. Als schlimm empfand ich auch das Verhalten von Tristans Familie, die ihn verstoßen hat. Der Grund hierfür war allerdings schon früh ersichtlich.




In "Das späte Geständnis des Tristan Sadler" geht es um eine Schuld, die man bis zum Ende des Lebens nicht mehr loswird Allerdings muss ich gestehen, dass es mir doch stark an Emotionen gefehlt hat. Gerade das, was sich da zwischen Will und Tristan entwickelt, hätte gerne noch tiefgründiger beschrieben werden können. Dafür hätte der Autor ruhig darauf verzichten können, gewisse Offensichtliche Dinge so geheimnisvoll erscheinen zu lassen. In gewisser Weise war nämlich klar, in welche Richtung sich der Roman entwickelt. Das Ende fand ich dennoch gut und gerade den Moment, in dem Tristan eine bittere Entscheidung fällt, sehr stark!


"Das späte Geständnis des Tristan Sadler" ist ein sehr sensibler Roman über die Nachwirkungen des Krieges und eine Schuld, mit der sich kein normales Leben mehr führen lässt. Für mich hätte es aber gerne emotionaler und tiefgründiger sein können!

Ich vergebe 4 von 5.




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