Donnerstag, 19. Januar 2023

[Rezension] Vom Ende der Einsamkeit

 


Titel: Vom Ende der Einsamkeit

Autor:  Benedict Wells

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2018
Seitenzahl: 368
Cover: © Diogenes

Begonnen: 03.01.2023
Beendet: 06.01.2023


Die Eltern von Jules, Liz und Marty kommen bei einem tragischen Unfall ums Leben. Das Leben der drei noch sehr jungen Geschwister verändert sich schlagartig und jeder von ihnen geht auf eine ganz eigene Art und Weise mit der Trauer um. Jules erzählt schließlich davon, wie er und seine Geschwister sich immer wieder verlieren, aber auch wiederfinden und wie es ihnen allen - zumindest kurzzeitig - gelingt, ihre Einsamkeit zu überwinden ...




Seit "Becks letzter Sommer" halte ich Benedict Wells für einen unfassbar talentierten Schriftsteller, der in seinen Büchern einen geschärften Blick auf das Leben wirft. "Vom Ende der Einsamkeit" erzählt nicht nur vom Umgang mit einem schmerzhaften Verlust, sondern auch  auch von der Angst, die uns auf Schritt und Tritt verfolgt, wenn wir einen Menschen wirklich lieben und genau wissen, dass es irgendwann zu Ende sein wird.

Sehr eindringlich und berührend zeigt der Autor anhand der drei Geschwister, wie unterschiedlich ein jeder Mensch mit Trauer umgeht. Während Jules in seiner Einsamkeit förmlich ertrinkt und Liz den Drogen verfällt, macht Marty einfach weiter. Es war sehr schmerzhaft zu lesen, wie sich die drei Geschwister voneinander entfernen und sich sogar beinahe verlieren. Sie alle führen ein eigenes Leben, müssen aber auch erkennen, dass sie einander in schwierigen Situationen brauchen. Schließlich sind sie alles, was von der Familie noch übrig geblieben ist.




Das Buch hat mich tief in sich eingesaugt und emotional so sehr bewegt, dass ich an einer Stelle meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Benedict Wells zeigt sehr schön, wie grausam und ungerecht das Leben oft sein kann, dass es aber wichtig ist, sich auf all das Schöne zu fokussieren. Ein starker, ehrlicher und sehr intensiver Roman!



Auch mein zweites Buch von Benedict Wells hat mich wieder auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt, geht es hier doch um Verlust, Trauer und das Überwinden der Einsamkeit, auch wenn man weiß, dass im Grunde alles ein Ende haben wird. Ein starker Roman, der mich zum Nachdenken und zum Weinen gebracht hat!

Ich vergebe 5 von 5.



2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    was habe ich bei diesem Buch geweint! Es hat mich fertig gemacht und seither mag ich nichts mehr von Wells lesen. Bei mir ist es fast genau ein Jahr her, dass ich es gelesen habe. Damals haben wir sogar darüber geplaudert. Wirklich - ein Buch, das sich lohnt, aber richtig harter Stoff für die bzw. meine Seele war.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Huhu Nicole,

      oh ja, Wells geht echt in die Tiefe und ich brauchte nach diesem Buch direkt auch erst mal was Leichteres und Fröhlicheres. Eine Sache hat mich hier nämlich auch total fertig gemacht. Ich habe nun ja erst zwei Bücher von ihm gelesen, "Becks letzter Sommer" war von der Grundstimmung nicht sooo traurig/melancholisch.

      Liebe Grüße
      Jessi

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