Sonntag, 1. Januar 2023

[Rezension] Rowohlt Lesebuch des schönen Schauders (Kurzgeschichten)

 


Titel: Rowohlt Lesebuch des schönen Schauders

Autor:  Robert Bloch, Edgar Allen Poe, Ruth Rendell u.v.m

Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsjahr: 1992
Seitenzahl: 279
Cover: © Rowohlt

Begonnen: 03.12.2022
Beendet: 07.12.2022



"Rowohlts Lesebuch des schönen Schauders" ist eine abwechslungsreiche Mischung von 16 Kurzgeschichten, die teilweise unheimlich, teilweise grotesk und mitunter auch sehr amüsant sind.

"Die Begebenheit an der Owl-Creek-Brücke" von Ambrose Bierce ist die atmosphärische Einstiegsgeschichte, die von einer unheimlichen Nacht in einer alten Schlucht berichtet und mir die erste Gänsehaut beschert hat. Die recht lange zweite Geschichte namens "Der Affe" von Tania Blixen konnte mich allerdings nicht überzeugen, spielt der Affe selbst doch nur eine kleine Rolle. Hier geht es um die Priorin eines Klosters, die ihrem Neffen eine Heirat ermöglichen will.

Es folgen gleich zwei Geschichten von Robert Bloch, die für mich auch die großen Highlights in diesem Buch waren. "Tiefkühlzauber" war für mich hier echter Horror, denn hier geht es um einen Mann, der seine Frau zerstückelt, aber nicht mit ihrer Rache rechnet. "Ein wirklich schlechter Freund" hat eine geniale Auflösung, die einfach perfekt zu Bloch passt und sein großes Talent zeigt.

Christiana Brands Geschichten namens "Fast so etwas wie Liebe" und "Mörder unter sich" haben für mich nicht wirklich gepasst. Bei der ersten Story habe ich auch das Ende nicht verstanden.

Von John Collier waren auch zwei Kurzgeschichten enthalten. Sowohl "Der unwirkliche Mr. Beelzy", in der es um einen angeblichen Fantasiefreund geht als auch "Mitternachtsblau" waren unterhaltsam, hätten für meinen Geschmack aber gerne länger sein können.

"Der Wunsch" von Roald Dahl ist eine der

kürzesten Geschichten und handelt von einem Jungen, der ein Spiel spielt. Nett zu lesen, aber für mich leider nicht intensiv genug. "W.S." von L.P. Hartley hat mich aber in den Bann ziehen können, geht es hier doch um einen Schriftsteller, der seltsame Postkarten erhält.

"Der Kupferstich" von M.R. James ist eine klassische und leicht unheimliche Geschichte über ein altes Gemälde und in "Kebad Kenya" von Hans Henny Jahnn geht es um einen Mann, der seinen Tod und auch die Zeit danach bewusst wahrnimmt.

"Der Zerstörer" von Kurt Kusenberg entführt den Leser in einen Gerichtsverhandlung, die sich in das reinste Chaos verwandelt. Edgar Allan Poes "Die schwarze Katze" ist bitterböse und sehr makaber. 

Ruth Rendells "Die Venusfliegenfalle" ist eine witzige, leicht böse Geschichte, die mich ebenfalls unterhalten konnte. "Brüche" von Fad Weldon ist ein guter Abschluss, geht es hier doch um eine Ehe, die genau wie die Gegenstände im Haus, zu Bruch geht. 

Ich bin noch immer großer Fan solcher Anthologien, in denen unterschiedliche Autoren ihr Können beweisen. Es gab zwar einige Schreibstile und auch Ideen, mit denen ich nichts anfangen konnte, aber ich bin froh, hier wieder einige bisher unbekannte Autoren entdeckt zu haben und gleichzeitig in den Genuss von Robert Bloch und Edgar Allen Poe zu kommen.



"Rowohlt Lesebuch des schönen Schauders" ist eine gelungene Mischung von ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten, die fast alle zumindest einen kurzen Gänsehaut-Moment enthalten. Empfehlenswert!


Ich vergebe 4 von 5.

2 Kommentare:

  1. Wieder so ein schönes Foto mit Einzelbewertung. Das mag ich echt gern, dass du das machst. ^^ Vielleicht finde ich dieses Buch mal

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    1. Das freut mich total, danke dir :D

      Ich finde, bei Kurzgeschichten ist es halt immer so eine Sache, die einen gefallen einen mehr, andere weniger. Bei so einer Sammlung ist es doch meistens gemischt!

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