Donnerstag, 28. Juni 2018
[Buch vs. Verfilmung] Nur drei Worte - Becky Albertalli (Love, Simon)
Im letzten Jahr hatte ich "Nur drei Worte" von Becky Albertalli gelesen, ein Buch, das das Thema Homosexualität auf sehr positive Art behandelt hat. Die Story rund um Simon mochte ich sehr, denn er steht hier kurz vor seinem Coming-Out und es war spannend, ihm auf diesen Weg zu begleiten.
Simon lernt hier übers Internet einen Typen kennen, der ebenfalls schwul ist. Sie beide klammern sich aneinander, stehen sich bei, weil sie am gleichen Punkt stehen. Es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, wenn nicht sogar eine Liebe.
Leider werden die Emails dann veröffentlicht und Simon muss lernen, zu sich selbst zu finden. Diese Selbstfindung steht auch im Zentrum des Buches, auch wenn natürlich auch spannend ist, herauszufinden, wer hinter Blue steckt. Ich erinnere mich noch, dass mich die Geschichte von Simon sehr glücklich zurückgelassen hat, ich habe das Buch mit einem Lächeln zugeschlagen. Dieses positive Gefühl ist mehr hierbei mehr in Erinnerung geblieben als die Story.
Mittlerweile schaue ich fast nur noch Horrorfilme und Buchverfilmungen. Auf "Love, Simon" habe ich mich besonders gefreut, da ich mich kaum noch an die Handlung des Buches erinnern konnte. Nur ein paar Zentrale Momente der Handlung wurden durch das Schauen des Films wieder in Erinnerungen gerufen.
"Love, Simon" war für mich von Anfang an ein Film, der sehr viel positive Vibes ausgestrahlt hat. Es ist kein depressiver oder melancholischer Film, nein, er besitzt Witz und vor allem eine Story, die nicht nur die negativen Seiten betrachtet.
Das Thema "Homosexualität" wird hier nicht mit Samthandschuhen angefasst, sondern völlig natürlich in die Handlung eingebaut. Besonders toll fand ich die Bemerkung, warum sich eigentlich nur Homosexuelle outen müssen, ja, warum wir immer noch in einer Zeit leben, in der Heterosexualität als Normalität betrachtet wird. Ich denke, mittlerweile sollten wir tatsächlich schon viel weiter sein ...
Die ganzen Charaktere des Films versprühen viel Lebensfreude und das ist es wohl auch, das den Film einfach zu einer tollen Unterhaltung mit einer wundervollen, unterschwelligen Botschaft macht. Hier ist Simon, der sich selbst finden muss und einige Fehler begeht. Fehler, die jeder Heranwachsende begeht und zu denen er stehen muss. Am Ende ist es nur wichtig, sich selbst zu finden und mit sich im Reinen zu sein!
Mich konnte der Film nicht nur unterhalten, sondern auch berühren. An einigen Stellen musste ich tatsächlich mit den Tränen kämpfen, einfach, weil genau so die Welt sein sollte. Wir sollten in erster Linie den Menschen sehen, nicht das ganze Drumherum, das uns im Grunde überhaupt nichts angeht. "Love, Simon" hat hier vor allem die Botschaft, einander zu akzeptieren und mehr Menschlichkeit zu entwickelt. Das könnte unserer Gesellschaft heutzutage wirklich nicht schaden, mal alle Vorurteile abzuwerfen und die Welt in all ihren Farben zu betrachten! Erst die Unterschiede machen das Leben spannend!
Ich muss an dieser Stelle tatsächlich einmal sagen, dass ich den Film durch den Witz und der positiven Herangehensweise wohl tatsächlich noch besser als das Buch fand. Meistens ist es ja eher andersherum, aber hier muss ich sagen, dass der Film bei mir tatsächlich noch viel intensiver nachklingt und mir mal wieder gezeigt hat, wie die Welt eigentlich sein sollte ...
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