Samstag, 6. April 2019

[Rezension] Der Exorzismus der Gretchen Lang - Grady Hendrix

Titel: Der Exorzismus der Gretchen Lang
Autor:  Grady Hendrix
Genre: Horror, Thriller
Erscheinungsdatum: 26. Februar 2019
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhaltsangabe © Knaur

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Charleston, South Carolina, 1988: Abby Rivers und Gretchen Lang sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Doch nun, am Ende der Highschool, verändert sich Gretchen immer mehr, wird unberechenbar, impulsiv und grausam.
Als die beiden Freundinnen mit zwei anderen Mädchen eines Abends LSD nehmen, scheint die Droge keine Wirkung zu zeigen. Doch dann will Gretchen nackt schwimmen gehen und kehrt nicht zurück. Erst am nächsten Morgen findet Abby die völlig verwirrte Gretchen in einer unheimlichen, verfallenen Hütte im Wald. Was zuerst wie die Folgen des LSD-Rauschs aussieht, wird immer unheimlicher. Gretchen verändert sich, vernachlässigt ihr Äußeres, hat Halluzinationen, wird paranoid und zieht eines Tages sogar eine ganze Heerschar von Vögeln an, die sich gegen die Fensterscheiben ihres Hauses stürzen. Zu allem Überfluss dringen nachts Sex-Geräusche aus Gretchens Zimmer, woraufhin die christlichen Eltern ihre Jungfräulichkeit überprüfen lassen – ohne Ergebnis."




Im Horrorbereich scheint es in diesem Jahr endlich einmal bergauf zu gehen. Nach "Die letzten Tage des Jack Sparks" von Jason Arnopp erschien nun bei Knaur ein weiterer sehr unheimlicher Roman, der sich erneut mit einem Exorzismus beziehungsweise der Besessenheit eines jungen Mädchens beschäftigt.

Der Schrecken baut sich hierbei nach und nach auf. Grady Hendrix schafft hier zu Beginn die Atmosphäre eines typischen Jugendbuchs, doch das Grauen schleicht sich nach und nach ein. "Der Exorzismus der Gretchen Lang" ist hierbei kein besonders blutrünstiger oder gar schockierender Horroroman, sondern vielmehr eine jugendliche und leichte Gruselgeschichte, die den Leser Teil einer wundervollen Freundschaft werden lässt und gleichzeitig doch für Gänsehaut sorgt!




- Abby -

Abby ist immer für ihre Freundin Gretchen da - auch als diese sich nach einem "Drogenrausch" plötzlich seltsam verhält und jeden von sich stößt. Ich habe Abby hier wirklich bewundert. Obwohl Gretchen natürlich im Fokus der ganzen Geschichte steht, ist es Abby, die immer zu ihr hält und versucht, sie zu "retten".

Ich mochte den Zusammenhalt hier sehr gerne und auch, dass der Autor uns hier vom Anfang bis Ende ihrer Freundschaft dabei sein lässt. So hatte ich das Gefühl, Abby wirklich nahe zu stehen und mir ihr mitzuleiden, als sie hier um ihre beste Freundin kämpfen muss!

- Gretchen -

Auch Gretchen mochte ich sehr gerne und obwohl der Leser das Geschehen nur aus Abbys Sicht erfährt, war das Grauen, das sie hier durchleben muss, durchwegs spürbar.



Aus der Sicht von Abby erfahren wir zu Beginn der Geschichte, wie die Freundschaft zu Gretchen entstand und sich im Laufe der Jahre entwickelt hat. Als Jugendliche sind sie förmlich unzertrennlich und trotzen gemeinsam allen Problemen! Dann verändert eine Nacht jedoch alles. Ein missglückter Drogentrip entzweit die zwei Mädchen und Abby versucht alles, um die Freundschaft zu retten ...

Als Leser tauchen wir hier in die 80er ein, eine Zeit, die der Autor hier definitiv zum Leben erweckt. Das erste Drittel dieses Horrorthrillers liest sich hierbei erst einmal wie ein Jugendbuch, doch nach und nach schleicht sich hier das Grauen ein, als Gretchen sich plötzlich verändert.

Ist sie wirklich besessen? Oder steckt da doch etwas anderes dahinter? Was hat sie in der Nacht ihres Drogenrauschs erlebt? Fragen über Fragen, denen sich Abby hier stellen muss. Denn eins steht fest: Sie möchte ihre beste Freundin auf keinen Fall verlieren.

Angefangen von der Nacht des Drogentrips bis hin zu den kleinen, schleichenden Veränderungen an Gretchen baut sich hier eine sehr gruselige Atmosphäre auf. Aus der Sicht von Abby sind wir hier allerdings nicht die ganze Zeit hautnah dabei, wodurch zu der augenscheinlich besessenen Gretchen eine gewisse Distanz geschaffen wird.

Diese Distanz zeugt für eine gewisse Ungewissheit, die das Geschehen noch unheimlicher macht. Was ist wirklich mit Gretchen los? Und kann der im Titel angedeutete Exorzismus sie wirklich retten?

Ich mochte den sehr jugendlichen Schreibstil in Kombinationen mit den kleinen, aber gut platzierten Gruselmomenten. Der Horror breitet sich hier eher unterbewusst aus, hat aber dafür gesorgt, dass ich beim Lesen oft eine Gänsehaut hatte und das Buch nur selten aus der Hand legen konnte.

Ja, ich bin förmlich durch die Seiten geflogen, habe den Humor genossen und gleichzeitig mit Abby und Gretchen gelitten. Für mich war "Der Exorzismus" zwar in erster Linie eine Geschichte über Freundschaft, aber sie besaß dennoch eine einmalige und sehr unheimliche Atmosphäre. Das Ende fand ich hier auch passend, auch wenn ich mir vielleicht hier gerade noch ein klein wenig mehr Horror oder zumindest eine größere Überraschung gewünscht hätte ...




"Der Exorzismus der Gretchen Lang" ist eine sehr jugendliche und leichte Geschichte über Freundschaft und den Kampf um einen geliebten Menschen, die eine unheimliche Atmosphäre aufbaut und dabei ganz ohne Schockmomente auskommt. Absolut empfehlenswert!

4 Kommentare:

  1. Huhu!

    Das Buch interessiert mich ja total, und du bist jetzt die zweite, die sehr begeistert ist! Ich bin ja sehr gespannt und hoffe, der Aufbau des ganzen zieht sich nicht zu lange - und dass die Gruselmomente Gänsehaut bescheren. Bei mir passiert das irgendwie immer weniger ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu aleshanee :D

      Das Buch ist wohl eher ein Gruselroman ;) Also so richtige Horrormomente besitzt es irgendwie nicht, aber ich hatte dennoch an einigen Stellen eine Gänsehaut! ;) In erster Linie würde ich das Buch auch schon fast eher als Jugendroman vielleicht auch Jugendgrusel bezeichnen, ich mochte den Spannungsaufbau hier aber echt gerne! ;)

      Mich gruseln aber mittlerweile auch die wenigsten Bücher ... leider ... Ich glaub, wir sind eifach schon eine Spur zu abgehärtet! ;/

      Aber "Die letzten Tage des Jack Sparks" fand ich eine Spur unheimlicher! Da hat ich echt mehr das Gefühl von echtem Horror :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hallo Jessi,

    ich freue mich, dass es dir auch so gut gefallen hat. Der Horror überwiegt zwar nicht, aber für Gänsehaut ist allemal gesorgt (der Hund!). Wie du bin ich total begeistert, dass sich nun einiges im Horror-Mystery-Bereich tut.

    Ich lese grad beim obigen Kommentar, dass du Jack Sparks als unheimlicher empfunden hast. Ich habe mich bei dem Buch etwas mehr gegruselt - vielleicht weil diese Mädchen-Freundschaft für mich greifbarer war? Jedenfalls sind beide Bücher klasse. :)

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Ich würde es wohl eher als Gruselbuch bezeichnen, aber als wirklich lesenswertes Gruselbuch! :D Ich hatte auch an manchen Stellen eine Gänsehaut, besonders bei der Nacht des Drogenrauschs! Das war echt atmosphärisch beschrieben! :D

      Irgendwie stand mir aber die Freunschaftssache so sehr im Fokus, dass der Horror eher in den Hintergrund gerückt wurde. Wirklich viel "mörderisches" passiert am Ende ja nicht (Außer die Sache mit dem Hund und den Bandwürmern! Letztere fand ich echt widerlich!) Aber dieses Unterschwellige ist auch immer echt angenehm! :D

      Mich konnte das Buch auf jeden Fall unterhalten. Ich musste ja schmunzeln, als der Name des Dämon genannt wurde - Tja, bei meinem "Impa & Way"-Buch hatte ich genau den gleichen gewählt! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

      Liebe Grüße
      Jessi

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