Freitag, 18. Dezember 2020

[Rezension] Die Kristallkrähe - Joan Aiken

 


Titel: Die Kristallkrähe

Autor:  Joan Aiken
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1983
Anzahl der Seiten: 245
Cover und Inhalsangabe: © Diogenes


Begonnen: 29.10.2020
Beendet: 31.10.2020


"Die Ärztin Eleanor Foley eröffnet ihrem jüngeren Bruder Charles als Ergebnis einer medizinischen Untersuchung, dass er an einer unheilbaren und in Kürze zum Tod führenden Herzkrankheit leidet. Sie kaufen einen Bauernhof in Cornwall, wo Charles die letzten Monate seines Lebens verbringen möchte. Eleanor stellt ihrer Freundin und Kollegin Magda Tassák die Kate auf dem Anwesen zur Verfügung und duldet dort notgedrungen auch Magdas junge Freundin Aulis ..."


In einem offenen Bücherschrank habe ich mal wieder einige Bücher aus dem Diogenes-Verlag gefunden, der mir in den letzten Jahren doch sehr ans Herz gewachsen ist. So durfte ich mal wieder eine mir unbekannte Autorin kennenlernen, die mich hier schon auf den ersten Seiten in den Bann gezogen hat.

"Die Kristallkrähe" beginnt damit, dass Aulis im Zug einen Mann kennenlernt und etwas mit ihm anfängt - obwohl ihre sehr eifersüchtige Freundin Maggie daheim auf sie wartet. Im Mittelpunkt steht nun die doch sehr sonderbare "Beziehung" von Aulis und Maggie, die wohl weder Freundschaft, noch Liebe ist.

Im zweiten Handlungsstrang treffen wir auf Charles, der von seiner Schwester Eleanor, kurz Nell, erfährt, dass er nur noch ein Jahr zu Leben hat. Dieses eine Jahr will Charles schließlich so intensiv wie nur möglich nutzen und zieht kurzerhand mit seiner Schwester aufs Land. Da Nell mit Maggie befreundet ist, stößt auch das Paar zu ihnen und es entspinnt sich eine recht verrückte, aber auch unfassbar tiefgründige Geschichte.

Eifersucht und Kontrolle sind zentrale Themen in diesem Werk. Zum einen ist da Aulis, die sich nicht von Maggie lösen kann und zum anderen Charles, der nun, am Ende seines Lebens einfach nur frei und unabhängig sein will. Doch beide sind im Grunde nur Gefangene und scheinen dies nicht einmal zu merken.

Die Charaktere sind allesamt sehr interessant und vielschichtig, jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Mir hat zudem die Symbolik der Kristallkrähe und des aus dem Zirkus entflohenen Leoparden sehr gefallen. Das Lesen hat hier bis zum bitterbösen Ende großen Spaß gemacht und ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher der Autorin!

Ein tiefgründiger Psychothriller über Eifersucht und Kontrolle mit vielschichtigen Charakteren und einer verrückten Story. Ein tolles Buch!

Ich vergebe 5 von 5.




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