Samstag, 6. Februar 2021

[Rezension] 1984 - George Orwell


Titel:
 
1984

Autor:  George Orwell
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Januar 1976
Anzahl der Seiten: 281
Cover und Inhalsangabe: © Ullstein

Begonnen: 17.12.2020
Beendet: 20.12.2020


"Als Mitarbeiter des Ministeriums für Wahrheit verbringt Winston Smith seine Tage damit, die Geschichte zugunsten der regierenden Partei umzuschreiben. Aber in seinem Inneren wächst ein Widerstand gegen das totalitäre System, in dem das Leben aufs Strengste reguliert und überwacht wird. Als Winston sich verbotenerweise verliebt, erfährt er, was der Wunsch nach Freiheit kostet."


Schon lange wollte ich "1984" von George Orwell lesen und nun habe ich das Buch endlich in einem öffentlichen Bücherschrank finden können. Der Zeitpunkt war dabei wirklich perfekt, denn schließlich gab es in diesem Jahr viele neue Regeln, Gesetze und Einschränkungen, wodurch die Gesellschaft eine gewisse Spaltung durchlebt hat.

Demnach ist "1984"ein Klassiker, der nach wie vor aktuell und auch wichtig ist, geht es hier doch um die Probleme einer Gesellschaft, die sich von einer Obrigkeit, in diesem Fall dem "Großen Bruder" unterdrücken lässt. Auf den ersten Blick ist unser Protagonist "Winston", der selbst im Wahrheitsministerium arbeitet, ein Mensch, der sich angepasst hat - wären da nicht seine Gedanken und der Wunsch, diese mit jemanden zu teilen beziehungsweise etwas mit ihnen zu bewirken.

George Orwell hat eine Welt erschaffen, in der es eine ständige Kontrolle und Manipulation gibt. Sehr erschreckend zeigt er auf, wie diese "perfekte" Staatsmachinerie agiert und wie ein gewisses Gedankengut in die Köpfe der Menschen gepflanzt wird. Dabei stellt sich nicht nur für den Protagonisten eine Frage: Geht es im Leben immer darum, sich anzupassen? Und wie kann man ein Teil einer Gesellschaft werden, die man im Grunde verabscheut?

Gewisse Parallelen zur heutigen Zeit zieht der aufmerksame Leser recht schnell. Seien es die Medien, die bewusst manipulieren, die immer größer werdende Überwachung, die "Erziehung" der Kinder und das beliebte Spiel mit den Ängsten der Menschen. Mir wurde beim Lesen teilweise echt schlecht, denn Orwell spricht schonungslos all das an, was viel zu oft verschwiegen wird und was in der Vergangenheit, der Gegenwart und auch in der Zukunft noch aktuell sein wird. Nach der Lektüre beschäftigt mich besonders die Tatsache, inwieweit unsere Gedanken eigentlich tatsächlich frei sind und wie sehr wir doch tagtäglich beeinflusst werden ...

"1984" ist sicherlich keine einfache Kost. Orwells Stil ist an einigen Stellen recht trocken und besonders viel Handlung gibt es auch nicht, denn unser Protagonist wird doch sehr eingeschränkt. Wir durchleben mit ihm die verschiedenen Phasen wie beispielsweise sein "Erwachen", dann seinen stillen Wiederstand und schließlich auch eine große Niederlage. Die Geschichte ist stellenweise schon sehr deprimierend, aber genau das muss sie auch sein, um diesen Nachklang zu erzeugen, der uns doch zwingt, die Augen vor Problemen nicht zu verschließen!


"1984" ist ein sehr beklemmender und teilweise auch sehr ungemütlicher Roman, der den Leser förmlich zwingt, die Probleme der Gesellschaft zu analysieren und sich selbst der Frage zu stellen, inwieweit man sich anpassen will!

Ich vergebe 5 von 5.






2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    eine wirklich gelungene Rezension zu diesem Buch!

    Mir hat es weniger gefallen. Ich weiß nicht, wahrscheinlich lag es am Stil und in die Doppeldenkweise fand ich nicht rein.

    Schönen Sonntag & liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Ich glaube, das Buch liest man auch weniger zum Vergnügen, denn es ist doch schon eine Geschichte, die an die Nieren geht und die momentane Gesellschaft sehr gut widerspiegelt ... Mit all den negativen Dingen ... Für mich hat Orwell hier ein sehr zeitloses Buch geschrieben, das wohl auch noch in 100 oder 1000 Jahren nicht an Wichtigkeit verliert.

      Liebe Grüße
      Jessi

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