Dienstag, 16. Februar 2021

[Rezension] Gänsehaut - Ross McDonald

 


Titel: Gänsehaut

Autor:  Ross McDonald
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 1976
Anzahl der Seiten: 229
Cover und Inhalsangabe: © Diogenes

Begonnen: 28.12.2020
Beendet: 29.12.2020


"Am Morgen nach der Hochzeitsnacht verschwindet Alex Kincaids junge, hübsche Frau Dolly. Ist sie vor ihm geflohen? Oder vor dem bärtigen Chuck Begley, der als letzter mit ihr gesprochen hat? Kincaid beauftragt Privatdetektiv Lew Archer, sie wiederzufinden. Das ist zwar einfacher als erwartet, doch dann beginnen die Schwierigkeiten: Schritt um Schritt werden die Schatten der Vergangenheit lebendig."


Es war für mich mal wieder an der Zeit für ein Buch aus dem Diogenes-Verlag. Der Titel hat bei mir Hoffnungen auf eine leicht unheimliche Geschichte geschürt, doch schon nach den ersten Seiten war klar, dass es sich bei "Gänsehaut" von Ross McDonald um einen recht typischen Krimi handelt, in dem ein Mann namens Alex Kincaid nur einen Tag nach der Hochzeit verlassen wird. Ein Privatdetektiv wird damit beauftragt, herauszufinden, warum Dolly einfach weggelaufen ist.

Als "Ich-Erzähler" haben wir hier nun den Privatermittler Lew Archer, der erst einmal recht typische Nachforschungen anstellt und sich so von einer Befragung zur nächsten hangelt. Ganz langsam kommt er einer Wahrheit, die allerdings bald auch etwas mit mehreren Morden zu tun hat.

Mit Lew Archer wurde ich nicht direkt warm. Auf der einen Seite ist es mal ganz nett, dass er sehr professionell auftritt und so gut wie nichts über sich preisgibt, auf der anderen Seite hat er mich aber auch damit genervt, dass er ohne einen Auftraggeber und Geld keinen Finger rührt.

Vom Aufbau ist "Gänsehaut" wie gesagt ein recht typischer Krimi. Den Anfang fand ich sehr fesseln, denn ich wollte unbedingt wissen, was genau Dolly denn so schockiert hat, doch leider verpufft die Spannung recht schnell, als sich der Autor von dieser Ausgangslage entfernt und mühsam ein weit verstricktes Krimigerüst aufbaut. Teilweise hatte ich Probleme, den Fäden zu folgen. Einige blieben für mich sogar bis zum Ende verknotet.

Die Auflösung selbst beinhaltet zwar eine nette Überraschung, doch die Hintergründe der Morde waren für mich zu einfach gehalten und irgendwie auch zu schwammig. Von einer Gänsehaut war ich bei dieser Lektüre leider meilenweit entfernt!


"Gänsehaut" von Ross McDonald besitzt eine tolle Ausgangslage, die sich aber durch die vielen Fäden, die der Autor hier zwischen den einzelnen Personen spinnt, urplötzlich in Luft auflöst. Das Buch konnte mich leider nicht begeistern.

Ich vergebe 2 von 5.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.