Mittwoch, 26. Mai 2021

[Rezension] Hotel Adlon: Das Berliner Hotel, in dem die große Welt zu Gast war - Hedda Adlon

 


Titel:  Hotel Adlon: Das Berliner Hotel, in dem die große Welt zu Gast war

Autor:  Hedda Adlon
Genre: Roman, Autobiografie
Erscheinungsdatum: 1. Dezember 1978
Anzahl der Seiten: 288
Cover und Inhalsangabe: © Heyne

Begonnen: 22.04.2021
Beendet: 24.04.2021


"Das Adlon war Schauplatz großer Bälle und Diners, rauschender Feste und internationaler Skandale, der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens von Berlin. Seit der Eröffnung 1907 war hier die große Welt zu Gast: Könige und Fürsten, Politiker und Diplomaten, Künstler und Industrielle.
In Hedda Adlons Erinnerungen werden Glanz und Elend einer ganzen deutschen Epoche von der Kaiserzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebendig."


Schon immer habe ich mich für Orte interessiert, die Geschichten zu erzählen haben. So stieß ich nun durch einen Fund in einem öffentlichen Bücherschrank auf die Geschichte des Adlons, des wohl bekanntesten Hotels Deutschland.

Hedda Adlon, die Schwiegertochter des Besitzers, hat hier viele kleine Geschichten gesammelt und erzählt sie auf eine recht charmante Art. Es geht beispielsweise um einen Bombenfund, um große Feierlichkeiten, über viele bekannte Persönlichkeiten und um den Luxus, für den das Hotel nun eben steht.

Man merkt dem Buch relativ schnell an, dass Hedda Adlon keine Literatin ist und eben einfach nur auf ihre Art die Anekdoten ihrer Familie wiedergibt. Alles wird kurz und bündig erzählt, wodurch es sich liest als würde der Leser einfach mit der bereits verstorbenen Hedda Adlon an einem Tisch sitzen und sich anhören, was im Adlon im Laufe der Jahre alles passiert ist. Teilweise berichtet sie auch von Geschichten, die sich vor ihrer Zeit im Hotel zugetragen haben. Einige Storys haben mich in den Bann ziehen können, der größte Teil hat mich allerdings etwas gelangweilt.

Die Distanz, die Hedda Adlon dabei aufrecht erhält, hat mir nicht gefallen. Mir fehlte die persönliche Würze. Ich hätte liebend gerne mehr über ihre Familie und den Angestellten erfahren, als über Persönlichkeiten, die ich ehrlich gesagt größtenteils noch nicht einmal kannte. Auf mich wirkte das Buch daher teilweise sehr protzig. Es geht viel um Geld, um Beziehungen zu den Reichen und Erfolgreichen des Landes und dadurch eben auch um ein gewisses Ansehen. Das Adlon kam mir fast wie eine Parallelwelt vor, zu der ich leider keinen richtigen Zutritt finden konnte.


Ein Buch, das den Geist des Adlons sicher gut einfängt, mir aber eine Welt offenbart hat, die einfach nichts für mich ist. Ich glaube, dieser kurze Besuch im Adlon genügt mir ...

Ich vergebe 3 von 5.


2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    deine Rezension habe ich total gern gelesen, obwohl das Buch eindeutig nichts für mich ist. An und für sich sind Geschichten, die ein Hotel zu erzählen hat, bestimmt interessant. Da hätte es wohl einer mehr litarisch anmutenden Herangehensweise gebraucht, um ein richtiges Perlchen daraus zu machen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Da hast du absolut recht, als literarisches Werk würde ich das Buch auch definitiv nicht bezeichnen, es sind mehr kleine Geschichten die ganz einfach erzählt werden ... Leider habe ich gemerkt, dass so ein Luxushotel auch nichts für mich ist :D Da gefallen mir bodenständigere Geschichten einfach mehr :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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