Sonntag, 3. Oktober 2021

[Rezension] Das Bildnis des Dorian Gray - Oscar Wilde


Titel:
 
Das Bildnis des Dorian Gray

Autor:  Oscar Wilde

Genre: Roman, Klassiker
Erscheinungsdatum: 2002
Anzahl der Seiten: 290
Cover und Inhalsangabe: © Ullstein

Begonnen: 02.09.2021
Beendet: 06.09.2021


"Zur Erfüllung seines Traums von ewiger Jugend schließt der junge, bildhübsche Dorian Gray einen Teufelspakt: Er verpfändet seine Seele. Statt seiner wird in Zukunft ein Porträt von ihm altern. Doch der Vertrag ist befristet und am Ende fordert die gestundetete Vergänglichkeit ihren bitteren Preis!"


"Das Bildnis des Dorian Gray" hatte ich vor einiger Zeit bereits als Hörspiel gehört, wusste daher also bereits, worum es gehen wird. Dennoch sollte dieses Buch nun mein erstes Werk von Oscar Wilde werden, da ich denke, dass es nicht nur sein bekanntestes ist, sondern auch das, in dem am meisten von ihm steckt. Ja, es ist ein Buch, das eine Seele hat. Vielleicht steckt da sogar Oscar Wildes eigene Seele drin.

Die grobe Handlung sollte jedem bekannt sein, doch in dem Buch geht es um so viel mehr als nur um den dämonischen Pakt, der den bildhübschen Dorian Gray nicht ältern lässt. Besonders interessant fand ich die doch sehr manipulative Freundschaft zu Lord Henry, die in Grunde verantwortlich für all die Veränderungen ist. Er bringt Dorian dazu, über seine vergängliche Schönheit nachzudenken und formt ganz nebenbei einen neuen Menschen aus ihm.

Es wundert mich wenig, dass dieses Werk damals einen regelrechten Skandal ausgelöst hat. Oscar Wilde schafft es sehr schön, der Gesellschaft einen Spiegel vor sie Nase zu halten und sie aufzufordern, über ihre eigenen Fehler nachzudenken. Dabei ist die Geschichte heute noch ebenso aktuell wie damals, klammern wir uns doch noch immer an gewissen Schönheitsidealen fest und vergessen, den Menschen zu hinterfragen. Dabei müssen wir alle früher oder später erkennen, wie vergänglich Schönheit ist und das wir nach einer Perfektion streben, die überhaupt nicht existiert.

Oscar Wilde besitzt einen tollen Schreibstil, der an vielen Stellen sehr philosophisch ist. Dadurch bekommt das Buch aber eine sehr persönliche Note, denn er vermittelt seine Ansichten zur Kunst, zu den Menschen und dem Leben an sich. Dorian Gray ist sicherlich kein einfacher Protagonist und die Geschichte ist stellenweise sehr bitter, aber ich halte dieses Werk dennoch für einen Klassiker, den man gelesen und auch verstanden haben sollte!


"Das Bildnis des Dorian Gray" war ein weiterer Klassiker, der mich in den Bann ziehen und zum Nachdenken anregen konnte. Ein starkes Werk, das sehr schön aufzeigt, wie oberflächlich die Welt oft ist ...

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen!

6 Kommentare:

  1. Huhu!

    Das ist ein Buch das ich auch schon immer mal lesen wollte - ich hab von Oscar Wilde auch tatsächlich noch nichts! gelesen!
    Nach deiner Rezension hab ich jetzt aber richtig Lust darauf bekommen :)

    Zitat: Oscar Wilde schafft es sehr schön, der Gesellschaft einen Spiegel vor sie Nase zu halten und sie aufzufordern, über ihre eigenen Fehler nachzudenken.

    Ich denke, genau darum hat das damals einen Skandal ausgelöst ;)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu Aleshanee :D

      Das Buch lohnt sich total, ich finde es ist auch als Einstieg in die Welt von Oscar Wilde sehr gut geeignet. Es zeigt doch sehr schön, welchen klaren Blick er auf die Fehler der Gesellschaft hatte.

      Und ja, es war wohl klar, dass solch ein Werk zur damaligen Zeit einen Skandal ausgelöst hat! Ich habe noch "De Profundis" im Kofferraum, das soll er ja im Zuchthaus geschrieben haben. Da bin ich schon echt gespannt, was ich aus diesem Buch mitnehmen werde!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Ich bin gespannt! Das Buch ist mittlerweile auf dem Weg zu mir ^^

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  2. Hallo Jessi,

    ich habe es vor einigen Jahren auf Englisch gelesen und ich war ganz erstaunt, dass die Handlung um das Bild gar nicht der Kern des Romans ist. Mir war's insgesamt zu sexuell geprägt. Das hat mir nicht so gut gefallen. Kein Wunder, dass es skandalöse Literatur war.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Zu Sexuell? Seltsam, das empfand ich gar nicht mal so beim Lesen. Generell mag ich das auch ja auch nicht so, aber hier hatte ich das Gefühl, dass es sich in der heutigen Zeit doch sehr "gesittet" liest. Das Thema Homosexualität wird ja auch nur leicht angeschnitten, aber natrülich für die damalige Zeit eher doch skandalös.

      Ich mochte die Beschreibung einer Gesellschaft, die nur für den äußeren Schein lebt, sehr. Es hat sich doch viel zu wenig geändert!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Hallo Jessi,

      ich habe das Buch damals in einer Leserunde gelesen und es hatten nicht viele das Empfinden. Für mich war da eine starke sexuelle Atmosphäre zu spüren und das ist mir arg in Erinnerung geblieben. Und das mit dem äußeren Schein stimmt natürlich auch. Das hat Oscar Wilde exzellent umgesetzt.

      Liebe Grüße und schönen Sonntag,
      Nicole

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