Titel: Die Schuldlosen
Autor: Petra Hammesfahr
Genre: Roman, Psychothriller
Erscheinungsdatum: 2012
Anzahl der Seiten: 448
Cover und Inhalsangabe: © Wunderlich
Begonnen: 07.09.2021
Beendet: 13.09.2021
"Am Ostersonntag verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer im Dorf: Janice Heckler ist tot in der Greve gefunden worden, halbnackt und offensichtlich ertränkt. Auf den Täter einigt man sich in Garsdorf schnell: der Nachbar. Alex Junggeburt - als Kind noch von allen bedauert, als Jugendlicher gefürchtet, als Erwachsener verteufelt.
Sechs Jahre später kommt Alex frühzeitig aus der Haft frei. Sein erster Weg führt ihn zurück an den Ort des Geschehens - in sein Elternhaus. Kaum jemand im Dorf ist darüber glücklich: Die einen fürchten seine Rache, die anderen weitere Gewalttaten. Alex kann es ihnen nicht verdenken, weiß er doch selbst nicht, was damals geschah …"
Ich bin schon lange ein großer Fan von Petra Hammesfahr, die für mich nicht nur ein sehr großes Vorbild ist, sondern mich vom Stil auch immer an meine absolute Lieblingsautorin Patricia Highsmith erinnert. Amüsant ist zudem ja, dass die beiden die gleichen Initilialien haben.
"Die Schuldlosen" ist ein sehr ruhiger Roman, bei dem im Zentrum der Mord an einem Mädchen steht. Der von allen im Dorf gefürchtete Alex wurde für diesen Mord in den Knast gesteckt, kommt nun aber auf Bewährung frei. Es werden nun mehrere Dorfbewohner betrachtet, die damals etwas mit Alex zu tun hatten und schließlich wird die ganze schreckliche Wahrheit aufgedeckt.
Sehr sensibel und tiefgründig beschreibt die Autorin hier ihre Charaktere, die, wie der Leser schnell erkennt, keine allzu gute Kindheit hatten. Dabei holt sie weit aus und reist zurück in die Vergangenheit, wodurch die einzelnen Personen von allen Seiten beleuchtet werden. Als wirklich schrecklich empfand ich, wie Silvie vernachlässigt und wie Alex nicht als der Junge geliebt wurde, der er war.
"Die Schuldlosen" in diesem Buch waren für mich die Kinder, die gleichzeitig auch die Leidtragenden sind. Petra Hammesfahr zeigt in dieser doch sehr ruhigen Geschichte sehr schön auf, wie zerbrechlich die Seelen von Kindern sind und wie viel Verantwortung die eigenen Eltern doch tragen. Verantwortung, die sich irgendwann in Schuld verwandelt.
Ich habe auch dieses Buch sehr gerne gelesen, muss allerdings auch sagen, dass es zwar sehr intensiv war, allerdings auch an einigen Stellen stark in die Länge gezogen wirkte. Einiges wird zu oft durchgekaut, die kleinen Wendungen werden viel zu sehr ausgeschlachtet und es wird recht viel Nebensächliches eingebaut. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, die Autorin wollte unbedingt auf eine gewisse Seitenzahl kommen. Das Ende ist sicherlich passend, allerdings hat der Leser den letztendlichen Täter sicherlich schon früh in Verdacht. Wer Hammesfahr mag und vor allem auch tiefgründige Charakterstudien der schnellen Spannung vorzieht, der sollte dennoch ein Blick auf dieses Buch werfen!
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