Mittwoch, 13. Oktober 2021

[Rezension] Einen Lehrer liebt man nicht - Brigitte Blobel

 


Titel: Einen Lehrer liebt man nicht

Autor:  Brigitte Blobel

Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 1991
Anzahl der Seiten: 160
Cover und Inhalsangabe: © Schneider 

Begonnen: 13.09.2021
Beendet: 14.09.2021


"Julia Brehme ist 16 Jahre alt und ein typischer Teenager. In ihrem Leben läuft gerade alles schief und nichts ist so wie sie es sich wünscht. Ihre Mutter arbeitet viel und hat kaum Zeit, ihre beste Freundin hat jetzt einen Freund. Und dann gibt es da auch noch den neuen Deutschlehrer Frank Wroblewski, von allen nur Wobbel genannt. Als Wobbel Julia beim Bäcker wegen eines vergessenen Geldbeutels aus der Patsche hilft, ist es um sie geschehen. Wobbel geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie ist verliebt in ihren Deutschlehrer. Julia ahnt, dass es auf keinen Fall richtig ist, aber auch Wobbel scheint sie zu mögen, so dass sie sich auch immer öfter außerhalb der Schule treffen."


Lange ist es her, dass ich diese Art von Büchern als neugieriger Teenager aus der Bibliothek ausgeliehen habe. Es hatte etwas Nostalgisches, als ich nun dieses Buch aus einem öffentlichen Bücherschrank gefischt habe.

Die Geschichte lässt sich schnell zusammenfassen. Julia verliebt sich in ihren neuen Deutschlehrer, den sie einmal zufällig beim Bäcker trifft und der ihr dort hilft, als sie kein Geld dabei hat. Immer öfter treffen die beiden sich außerhalb der Schule  anscheinend zufällig und immer intensiver werden diese kurzen Treffen. Doch darf man einen Lehrer überhaupt lieben?

Das Buch lässt sich sicherlich auf zwei Arten lesen. Zum einen geht es natürlich um eine Liebe, die nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht und deswegen eigentlich keine Zukunft hat. Auf der anderen Seite kann niemand etwas für seine Gefühle und ich bin der Meinung, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn zwei Menschen sich wirklich lieben. Warum müssen wir Menschen immer vorschnell ein Urteil fällen?

Auf nur 160 Seiten erschafft Brigitte Blobel eine sehr jugendliche Geschichte, die auf jeden Fall mitreißt. Anfangs war für mich nicht ganz klar, ob der Lehrer, den alle nur Wobbel nennen, es wirklich Ernst mit ihr meint oder nur spielt, wodurch ich mich als Leser genauso unsicher wie die Protagonistin gefühlt habe. Gleichzeitig war ihre Sehnsucht aber zu spüren und für mich auch sehr verständlich.

Das Ende, das so wohl schon vorauszusehen war, kam dann sehr plötzlich. Für mich endet das Buch, obwohl ich offene Enden wirklich mag, ein wenig zu abrupt. Ich hätte gerne noch erfahren, welche Auswirkungen das alles auf die beiden hatte. Schön ist hier aber, dass die Moralkeule nicht wild umhergeschwungen wird, sondern dass der Leser sich selbst eine Meinung bilden kann.



Ein Buch, das mich an meine Jugend erinnert hat. Auch als Erwachsener hatte ich hier viel Vergnügen mit dieser Geschichte, wenngleich auch der Ausgang von Anfang an klar war ...

Ich vergebe 4 von 5.



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