Freitag, 10. Juni 2022

[Rezension] Auf dem Jakobsweg - Paulo Coelho


 Titel: Auf dem Jakobsweg 

Autor:  Paulo Coelho

Genre: Tagebuch, Bericht
Erscheinungsjahr: 1999
Seitenzahl: 267
Cover: © Diogenes




1986 wurde der Schriftsteller Paulo Coelho auf den Jakobsweg geschickt nachdem er die letzte Prüfung der alten, katholischen Bruderschaft R.A.M nicht bestanden hatte. Über seine Erfahrungen auf dem berühmten Pilgerweg berichtet er nun in diesem "Tagebuch" ...

Paulo Coelho habe ich erst vor kurzem durch "Veronika beschließt zu sterben" für mich entdeckt und nun war ich sehr neugierig auf diesen persönlichen Erfahrungsbericht. Allerdings setzte beim Lesen relativ schnell Ernüchterung ein, denn es geht in diesem Buch doch nicht wie erwartet um Selbstfindung, sondern um den Weg zu Gott beziehungsweise in die oben bereits erwähnte Bruderschaft.

Dabei wirkt das Buch von Anfang an zusammenhangslos und leider auch wenig fesselnd. Es ist nämlich überhaupt nicht Paulo Coelhos eigener Entschluss, den Jakobsweg zu meistern, sondern eben der Zwang der Bruderschaft. So geht es fast ausschließlich um die Praktiken dieses alten Ordens und auch um gewisse Prüfungen, die von Coelho bestanden werden müssen, damit er endlich sein Schwert bekommt.

Die eigentliche Bedeutung des Jakobswegs war nicht spürbar. Coelho selbst wirkt hier auch nicht gerade sympathisch und versucht nur, die Aufgaben zu erfüllen, damit er am Ende ein Mitglied des Ordens ist. So hatte ich nicht das Gefühl, dass er den Weg oder auch die Natur auf sich wirken lässt. Vieles wirkte gehetzt, erzwungen und echte Spiritualität war für mich nicht spürbar. Wäre dies mein erstes Buch von ihm gewesen, hätte ich wohl nie wieder ein Werk von ihm in die Hände genommen ...



Was wie ein spannender Einblick in die Erfahrungen eines Pilgers klang, entpuppte sich eher als eine große religiöse Prüfung, um ein Teil einer alten Bruderschaft zu werden. Von Selbstfindung oder auch tieferen Erkenntnissen war leider nichts zu spüren und auch der Jakobsweg selbst spielt nur eine unbedeutende Rolle ...

Ich vergebe 2 von 5.



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