Sonntag, 26. Juni 2022

[Rezension] Das Bild - Stephen King

 


Titel: Das Bild

Autor:  Stephen King

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1995
Seitenzahl: 576
Cover: © Heyne

Begonnen: 06.06.2022
Beendet: 11.06.2022




Rosie leidet ganze 14 Jahre unter ihrem gewalttätigen Ehemann, der sogar dafür sorgt, dass sie ihr Baby verliert. Eines Tages, als sie einen Tropfen ihres eigenen Blutes im Bett findet, ist das Fass voll und sie flieht, um sich in einer weit entfernten Stadt ein neues Leben aufzubauen. Doch Norman will sie nicht so einfach gehen lassen und eine blutige Jagd beginnt, in der ein mysteriöses Gemälde zu einem Lebensretter werden soll ...

Erneut haben wir uns in einer kleinen Leserunde zusammengefunden, um uns einem weiteren King zu widmen. "Das Bild" entfaltet hierbei eine ganz andere Art des Grauens, das schon auf den ersten Seiten den Höhepunkt erreicht. Hier lernen wir nämlich Rosie kennen, die von ihrem Mann misshandelt wird und die Ehehölle viele Jahre erträgt. Beim Lesen musste ich hier wirklich einige Male schlucken, vor allem bei der Beschreibung ihrer Fehlgeburt.

Gemeinsam mit Rosie flieht der Leser in eine andere Stadt und sieht zu, wie sie sich ohne ihren Mann durchschlägt und aufblüht. Sie findet einen neuen Job, ein echtes Zuhause und lernt schließlich auch einen Mann kennen. Gleichzeitig entdeckt sie ein seltsames Bild, auf dem eine Frau zu sehen und das sie immer wieder in eine andere Welt zieht.
 

Diese "Bild-Welt", die teilweise wie Traum wirkt, zeichnet dabei einige interessante Parallelen zu Rosies Leben auf. Als sehr gelungen fand ich die eingebaute Mythologie und die vielen kleinen Anspielungen zu anderen Werken. Allerdings haben diese Abschnitte in dieser anderen "Welt" auch dafür gesorgt, dass ich immer wieder aus der Geschichte gerissen wurde und die Gefahr, die Norman in der Realität dauerhaft verströmt, plötzlich nicht mehr vorhanden war.

Norman sorgt zu Beginn durch seine Unberechenbarkeit für einige Gänsehautmomente. Doch später verpufft das alles, als sich ihm immer mehr Frauen in den Weg stellen. Kings Botschaft ist hier gelungen, erschafft er doch das Bild unabhängiger und sehr starker Frauen, die sich von Männern nicht erniedrigen lassen wollen.

"Das Bild" ist ein Psychothriller mit einigen für King sehr typischen übernatürlichen Elementen. Die Rolle des Gemäldes hat mir hier gut gefallen, auch wenn ab einem gewissen Punkt klar ist, wie der letztendliche Kampf ausgehen wird. Für mich ist das Buch nicht Kings stärkstes Werk, aber ich werde dennoch gerne an Rosies Geschichte zurückdenken.



In "Das Bild" beschreibt Stephen King die Geschichte einer misshandelten Frau, die mit neuer Stärke und der Hilfe eines geheimnisvollen Bildes gegen ihren Mann ankämpfen muss. Lesenswert, auch wenn es für mich aufgrund einiger Längen nicht zu den besten King-Romanen zählt.

Ich vergebe 4 von 5.




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