Titel: Die gläserne Zelle
Autor: Patricia Highsmith
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1976
Seitenzahl: 273
Cover: © Diogenes
Begonnen: 21.05.2022
Beendet: 24.05.2022
Carter sitzt für eine Tat, die er nicht begangen hat, im Zuchthaus. Gleich zu Beginn wird er von den Aufsehern misshandelt und verletzt sich seine beiden Daumen so schwer, dass er diese nicht mehr richtig bewegen kann und von nun an auf Schmerzmittel angewiesen ist. Nur seine Frau Hazel gibt ihm die Kraft, die Zeit an diesem düsteren Ort durchzustehen. Doch dann erfährt er, dass Hazel immer mehr Zeit mit seinem Anwalt verbringt ...
Als großer Fan von Patricia Highsmith musste ich dieses Buch direkt lesen, nachdem ich es aus einem öffentlichen Bücherschrank gefischt habe. Es ist die Geschichte eines stinknormalen, sehr bürgerlichen Mannes, der erst einmal die Zeit im Zuchthaus überstehen muss und im Anschluss zurück in sein altes Leben katapultiert wird, dass sich - genau wie er - verändert hat.
Carter, der eigentlich ein sehr ruhiger und auch ausgeglichener Mensch ist, lernt ganz neue Seiten an sich kennen. Patricia Highsmith lässt ihn einen Wandel durchleben und zeigt sehr schön auf, was passiert, wenn die erste Grenze überschritten wird. Ich habe mit Carter mitgefiebert und mich auch von ihm mit in den Abgrund reißen lassen. In gewisser Weise konnte ich sogar verstehen, warum er am Ende keinen anderen Ausweg mehr sehen konnte.
"Die gläserne Zelle" war ein Buch, das ich regelrecht verschlungen habe und das eindringlich und intensiv das Leben eines Mannes aufzeichnet, der von einem fehlerhaften Rechtssystem vom Weg abgebracht wird und schließlich zu dem wird, was alle schon vorher in ihm gesehen haben: Ein Verbrecher. Ein starkes Werk!
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