Samstag, 18. Juni 2022

[Rezension] Unter Wasser atmen (Kurzgeschichten) - Julie Orringer

 


 Titel: Unter Wasser atmen

Autor:  Julie Orringer

Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsjahr: 2005
Seitenzahl: 288
Cover: © KiWi-Taschenbuch

Begonnen: 30.05.2022
Beendet: 03.06.2022




In neun Kurzgeschichten erzählt Julie Orringer vom Schmerz des Erwachsenwerdens, von den Grausamkeiten dieser Welt und von den der Vergänglichkeit der Jugend.

Die Geschichten wirken dabei wie Momentaufnahmen aus dem Leben verschiedener, meist sehr junger Leute. Es geht um Freundschaft, um die erste Liebe, aber auch um Krankheiten und den Tod. Abwechslungsreich sind die Geschichten auf jeden Fall, beschäftigen sie doch mit einem großen Wendepunkt im Leben der Protagonisten. Sie alle müssen lernen "unter Wasser zu atmen".

Meine Lieblingsgeschichte war "Ratschläge an mein Sechsklässler-Ich". Es geht um Mobbing und Ausgrenzung und die Protagonistin kann ihrem alten "Ich" nur den Tipp geben, stark zu bleiben und nicht zu versuchen, etwas anders zu machen, weil sich gewisse Menschen und Dinge einfach nicht ändern.

Auch in anderen Geschichten geht es um Dinge, die sich nicht ändern lassen, so beispielsweise die Krankheit der Mutter oder die Untreue des ersten Freundes. Julie Orringer zeigt hier einen sehr sensiblen Umgang mit schweren, aber sehr wichtigen Themen. Es sind schließlich alles Themen, die uns alle einst einmal beschäftigt haben oder aber noch beschäftigen werden

Ich mochte diesen Kurzgeschichtenband sehr gerne, auch wenn ich mir am Ende einiger Storys noch einen besseren Abschluss beziehungsweise ein nachhallenderes Ende gewünscht hätte. Dennoch gefiel mir aber die Botschaft aller Geschichten und ich bin schon gespannt, ob mir einmal ein Roman der Autorin in dir Hände fällt.



Ein durchaus gelungener Geschichtenband, der sich mit dem Erwachsenwerden beschäftigt und sehr sensibel verschiedene Probleme anspricht. Lesenswert!

Ich vergebe 4 von 5.


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