Titel: Das Fenster zum Hof (und vier weitere Kriminalstories
Autor: Cornell Woolrich
Genre: Kurzgeschichten, Krimi
Erscheinungsjahr: 1989
Seitenzahl: 208
Cover: © Diogenes
Begonnen: 06.09.2022
Beendet: 08.09.2022
"Das Fenster zum Hof" ist durch Alfred Hitchcooks Verfilmung wohl fast jedem ein Begriff. Der Autor, der zahlreiche Bücher und Kurzgeschichten verfasst hat, war aber weder zu Lebzeiten noch nach seinem Tod wirklich berühmt, was ausgesprochen traurig ist, denn schließlich hatte er großen Einfluss auf das Krimi-Genre.
Mit diesem Kurzgeschichtenband durfte ich Cornell Woolrich nun kennenlernen. "Das Fenster zum Hof" ist hier die Einstiegsgeschichte und obwohl ich die Handlung schon kannte, hat mich der Autor hier sofort abgeholt. Mit Hal Jeffries beobachten wir hier das Nachbarhaus und sehen dabei einige seltsame Dinge. Vermutlich hätte diese grandiose Kurzgeschichte auch als Roman bestens funktioniert.
Die zweite Geschichte namens "Post Mortem" war für mich etwas schwächer, obwohl mich die Ausgangslage überzeugen konnte, geht es doch um eine Frau, die durch eine Wette ihres verstorbenen Mannes zu viel Geld gelangen könnte. Blöd nur, dass der Wettschein wohl mit ihrem Mann begraben wurde und dadurch ein dunkles Geheimnis ans Tageslicht kommt. Der Mordversuch am Ende war mir hier doch eine Spur zu theatralisch.
"Drei Uhr nachmittags" war hier mein persönlicher Favorit. Stapp will seine augenscheinlich fremdgehende Frau mit einem präparierten Wecker töten und muss dann selbst mit ansehen, wie ihm die Zeit durch die Finger rinnt. Diese Story war so spannend, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen und das Ende ist wirklich einprägsam und bitterböse! Warum wurde diese Geschichte eigentlich nie verfilmt?
In "Mordspeech" erzählt Woolrich sehr bitter von einem Mord, der zwar nicht geschieht, aber dennoch Konsequenzen mit sich bringt und in "Montreal Express" zeigt sich sehr schön, wie ein verzweifelter Mensch zum Mörder wird und in einen regelrechten Strudel der Gewalt gerät.
Ich konnte in alle Geschichten eintauchen. Woolrich zeigt hier, dass es immer eine höhere Macht gibt, die am Ende für die nötige Gerechtigkeit sorgt. Ich bin auf weitere Werke und Kurzgeschichten von ihm gespannt.
Es ist schade, dass Cornell Woolrich nie die Berühmtheit erlangen hat, die seine grandiosen Geschichten verdient hätten. Diese Kurzgeschichtenband hat mich auf jeden Fall direkt zum Fan gemacht und ich bin gespannt, was es von ihm noch zu entdecken gibt.
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