Samstag, 8. Oktober 2022

[Rezension] Das verborgene Haus - Maria Ernestam

 


Titel: Das verborgene Haus

Autor:  Maria Ernestam

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2012
Seitenzahl: 384
Cover: © btb

Begonnen: 09.09.2022
Beendet: 13.09.2022



Viola reist mit ihrem Mann Axel und ihren beiden Töchtern in ein Sommerhaus in Südschweden. Doch von Anfang an ist Axel frustriert und fängt immer wieder Streit an. Viola freundet sich daraufhin mit der 90-jährigen Lea an, die ihr nicht nur von ihrer Zeit als Missionarin in China erzählt sondern auch ein paar Kurzgeschichten zum Lesen gibt. Kurzgeschichten, die Viola endlich dazu bringen über ihr eigenes Leben und die Beziehung zu Axel nachzudenken.

Mit "Das verborgene Haus" habe ich mich von Anfang nicht leicht getan, denn Axel entpuppt sich gleich zu Beginn als sehr schwieriger Charakter, der seinen ganzen Frust an seiner Familie auslässt. Viola versucht sich sein Verhalten damit zu erklären, dass er vor kurzem erst eine schwere Krankheit durchgemacht hat, doch sein Verhalten wird immer schlimmer. Verbal erniedrigt er seine Frau, rastet bei dauernd aus und versucht auch nicht, liebevoll oder nett zu seinen Kindern zu sein.



Wie Viola das alles so lange aushalten konnte, war für mich hier nicht zu verstehen, denn mich hat Axel beim Lesen furchtbar wütend gemacht. Viola fängt erst an nachzudenken, als sie Lea kennenlernt, mehr aus ihrem Leben erfährt und eben ihre Kurzgeschichten liest.

Diese Kurzgeschichten werden immer wieder zwischen die normalen Kapitel geschoben und erzählen recht unterschiedliche Geschichten über eine Jugend, Religion und die chinesische Kultur. Einen direkten Zusammenhang zwischen diesen Geschichten und der Haupthandlung, die im Grunde nur aus dem gefrusteten Axel besteht konnte ich allerdings nicht herstellen.

Lea mit ihrer Weisheit und ihren Erzählungen empfand ich als spannenderen Charakter als Viola, die zwar die Geschichten genauestens analysiert, sich aber nicht  so recht mit ihren Beziehungsproblemen auseinandersetzen will. Maria Ernestam besitzt einen tollen Schreibstil, aber dieser Roman wirkte auf mich zu zusammengewürfelt und das Ende selbst mochte ich in dieser Form leider auch nicht. Beziehungsprobleme wie diese lösen sich bestimmt nicht einfach in Luft aus ...


"Das verborgene Haus" besitzt eine starke Nebencharakterin, wirkte mit den eingefügten Kurzgeschichten auf mich aber eine Spur zu zusammengewürfelt. Es fiel mir schwer, zwischen Leas und Violas Leben Parallelen oder gar Zusammenhänge zu erkennen,

Ich vergebe 3 von 5.


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