Mittwoch, 6. Dezember 2023

[Rezension] Zwölf - Nick McDonell

 


Titel: Zwölf 

Autor:  Nick McDonell

Genre: Roman, Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2003
Seitenzahl: 240
Cover: © KiWi
Begonnen:07.11.2023
Beendet: 09.11.2023


White Mike ist Drogendealer, weil er sonst nichts mit sich und seinem Leben anzufangen weiß. Er versorgt privilegierte, gelangweilte Schüler mit Gras und einer neuen Droge namens "Nummer Zwölf". Doch dann spitzt sich alles zu und auf einer großen Party zeigt sich, was Drogen wirklich anrichten können ...

"Zwölf" besteht aus vielen kurzen, sehr emotionslosen Kapitel, in denen es nicht nur um den Dealer White Mike sondern um zahlreiche andere Personen geht, die auf ganz unterschiedliche Weise von den Drogen beeinflusst werden. Nick McDonell, der dieses Buch mit gerade einmal siebzehn Jahren geschrieben hat, gibt einen schonungslosen Einblick in eine trostlose Jugend, in der sich alles nur um Sex und Partys dreht. Partys als einziger Lichtblick und als Möglichkeit, den eigenen Problemen zu entfliehen.

Mike kam mir dabei wie ein Phantom vor, der zwar genau wie alle anderen Teenager leidet, sich aber nichts anmerken lässt. Seine Droge scheint das Dealen zu sein. Die Geschichte wird sehr trocken erzählt und ohne Wertung. Alles liest sich bis zum tragischen Ende wie eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen. Der Autor erzeugt viele Bilder, doch mit der Distanz zu sämtlichen Charakteren hatte ich an einigen Stellen doch Probleme, denn natürlich fehlt es dadurch an einer persönlichen Bindung. Aber vielleicht ist genau das so von dem Schriftsteller gewollt. Er gibt Einblick in eine kaputte Jugend, die selbst dafür sorgt, keine Zukunft zu haben. Für mich war es ein sehr mutiges Debüt, das gerade durch das Ende noch lange nachhallt!



"Zwölf" ist ein Einblick in eine Jugend, die keine Zukunft sieht und sich mit Drogen, Partys und Sex betäubt und ablenkt. Sehr nüchtern erzählt, aber dadurch schonungslos und knallhart ehrlich. Ein spannendes Debüt!

Ich vergebe 4 von 5.




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