Mittwoch, 24. April 2019

[Rezension] Final Girls - Riley Sager

Titel: Final Girls
Autor:  Riley Sager
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum:  31. Mai 2018
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe © dtv



"Als Einzige hat die Studentin Quincy ein Massaker auf einer Party überlebt. Sie hat jede Erinnerung an damals aus ihrem Gedächtnis gelöscht und sich mühsam ein normales Leben aufgebaut. Zwei andere Frauen, Lisa und Samantha, haben ähnlich Grauenvolles durchgemacht – ein Fest für die Medien, in denen die drei als »Final Girls« bekannt werden. Doch der Horror ist noch lange nicht zu Ende: Lisa wird tot aufgefunden. Ermordet? Der Schlüssel zu allem scheint in dem Massaker in Pine Cottage zu liegen, das nur Quincy überlebte. Angestachelt von Samantha, versucht sie verzweifelt sich zu erinnern, was dort geschah ..."




"Final Girls" war mal wieder so ein Buch, bei dem ich ab der allerersten Seite das Gefühl hatte, einen doch recht durchschnittlichen Thriller zu lesen, der keinerlei Neues bietet und einfach nur ganz nett unterhalten will. Der Schreibstil ist hierbei sehr einfach gehalten, mir persönlich fast schon zu einfach.

Zwar lässt sich das Buch gut lesen, aber für mich fehlte das Besondere, der Mut, vielleicht mal etwas mehr in die Tiefe zu tauchen oder aber die Charaktere noch etwas lebendiger erscheinen zu lassen. Riley Sagers Schreibstil ist definitiv nicht schlecht, für mich war hier aber noch etwas Luft nach oben.




- Quincy -

Quincy ist doch eine recht typische Thriller-Protagonistin, die in der Vergangenheit ein schreckliches Massaker in einer Waldhütte überlebt hat, sich aber an nicht mehr aus dieser verhängnisvollen Nacht erinnern kann.

Natürlich weiß der Leser hier lange Zeit nicht, ob Quincy nun vertrauenswürdig ist oder aber nicht. Sie ist doch recht eigen und alles andere als normal, aber irgendwie hat mir bei ihr etwas die Tiefe gefehlt. Ich kam ihr nicht sonderlich nahe, was mich beim Lesen doch ein wenig enttäuscht hat ...




Spätestens seit "Scream" oder "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" sind sogenannte "Final Girls", also junge Frauen, die ein schlimmes Blutbad überleben, im Filmgenre recht beliebt. Ich muss zugeben, dass ich schon seit vielen Jahren totaler Slasher-Fan bin und es wohl auch immer bleiben werde, ganz gleich, wie klischeebeladen dieses Genre auch sein mag.

In Riley Sagers "Final Girls" geht es um eben diese letzten Überlebenden. Drei Frauen haben ein schlimmes Massaker überlebt und werden nun öffentlich als "Final Girls" gefeiert. Eine von ihnen ist Quincy, die das Massaker von Pine Cottage überlebt hat und seitdem ein halbwegs geordnetes Leben führt. Sie hat einen liebenden Freund, einen Backblog und ist gut darin, die Vergangenheit zu verdrängen.

Nun wird allerdings eins der "Final Girls" tot aufgefunden und Sam, die letzte im Bunde, steht plötzlich vor Quincys Tür. Was hat das alles mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun? Und hat es etwa jemand auf sie abgesehen?

Gleich vorweg: Ich habe "Final Girls" wirklich gerne gelesen. Ich musste mich nicht zwingen und konnte auch immer gut in die Geschichte abtauchen. Enttäuscht hat mich vielmehr, dass der Autor es mir nicht erlauben wollte, den Charakteren und auch den überaus spannenden Vorkommnissen in Pine Cottage näher zu kommen!

Neben dem Strang der Vergangenheit wird nämlich auch kurz erläutert, was damals in der Hütte im Wald passiert ist. Als es allerdings richtig zur Sache geht, werden wir mit Quincys Amnesie vertröstet. Lange Zeit wird dieser Strang in der Schwebe gehalten, was mich irgendwie etwas aufgewühlt hat, denn ich wollte hier wirklich mehr wissen und vor allem die damaligen Jugendlichen näherkennenlernen.

Leider bleiben sie doch nur Namen und so plätschert das Buch doch im Mittelteil lange Zeit mit den aktuellen Geschehnissen dahin und die sind tatsächlich ein wenig langweilig. Als Leser habe ich zwar nie das Interesse verloren, mich aber ständig gefragt, wann es denn endlich losgeht!

Losgegangen ist es denn irgendwann wirklich, denn das Ende ist hier wirklich gelungen und bietet wirklich einige Überraschungen! Den letztendlichen Täter hätte ich tatsächlich nicht erwartet und ich bin froh, dass der Autor damit auch ein paar Logiklücken schließen konnte!



"Final Girls" liest sich bis zu einem gewissen Punkt trotz Slasher-Thematik wie ein recht typischer Thriller, der leider trotz sehr gutem Ausgangsplot recht oberflächlich bleibt. Nur das Ende hat mich echt überrascht, die Wende hätte ich nicht erwartet und hier beweist der Autor tatsächlich, dass dieses Buch ungemein Potenzial gehabt hätte. Schade, dass er dies zu Beginn nicht genutzt hat ...

2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    du hast vollkommen Recht! Es ist schon ein typischer Thriller ohne große Überraschungen. Die Figuren hatten mich auch nicht zu 100 % überzeugt. Dennoch fand ich es lesenswert bzw. ich habe das Hörbuch gehört.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Ich habe deine Rezension ja auch gelesen, bei dir hat es ja ein wenig besser abgeschnitten, ich hätte wohl 3,5 gegeben, es hat mich ja eigentlich doch schon gut unterhalten! ;) Nur schade, dass die Sache in der Hütte nur so kurz abgearbeitet wurde, ich finde, da hätte man mehr draus machen können! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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