Samstag, 6. November 2021

[Rezension] Als Hitler das rosa Kaninchen stahl - Judith Kerr

 


Titel: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Autor:  Judith Kerr

Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 1997
Anzahl der Seiten: 256
Cover und Inhalsangabe: © Ravensburger

Begonnen: 04.10.2021
Beendet: 06.10.2021


"Berlin, Anfang 1933: Die Nazis stehen kurz vor ihrem entscheidenden Wahlsieg. In letzter Minute reist die neunjährige Jüdin Anna mit ihrer Familie in die Schweiz. Doch vieles von dem, was zu ihrem Alltag gehörte, muss in Berlin bleiben – auch Annas rosa Stoffkaninchen. Und so beginnt für die Familie ein Leben auf der Flucht …"


"Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" war ein Buch, das ich schon vor einer ganzen Weile in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt und das ich immer wieder aufgeschoben habe, da ich irgendwie dachte, hier ein besonders schwermütiges Werk vorzufinden. Da nun die Verfilmung auf Netflix erschienen ist, war für mich nun der passende Zeitpunkt gekommen, dieser Geschichte eine Chance zu geben.

Das Buch war letztendlich doch eine ganz andere Art von Lektüre, als ich es mir zu Beginn vorgestellt hatte. Es geht um Anna, die im Jahre 1933 mit ihrer Familie Deutschland verlässt. Ihr Vater ist ein bekannter Schriftsteller, der schon früh den Ernst der Lage erkennt und seine Familie in Sicherheit bringt.

Nun spielt das Buch zum größten Teil in der Schweiz und in Frankreich. In beiden Ländern wachsen die zwei Kinder nun auf und es geht in dieser Geschichte nicht um die Grausamkeiten des Nationalsozialismus, sondern um eine Kindheit, die eben anders verläuft als es geplant war.

Dabei kann man allerdings sagen, dass Anna und ihr Bruder Max weiterhin eine ganz angenehme und behütete Kindheit haben. Der Vater verdient zwar weniger, aber sie müssen weder hungern noch ernsthaft um ihr Leben fürchten. Klar, es gibt die ein oder andere unschöne Begegnung, aber im Großen und Ganzen ist dies doch ein sehr positives Buch, das eben einen schönen familiären Zusammenhalt aufzeigt.

Ich möchte, wie auch in meinen anderen Rezensionen, sehr ehrlich sein und muss daher sagen, dass mich das Buch leider nicht berühren konnte. Der Titel deutete eine verlorene Kindheit an, doch letztendlich verläuft es für die Familie doch durchwegs positiv, was sicherlich in erster Linie an dem Geld des Vaters und auch an seinen Beziehungen liegt. So habe ich mir beim Lesen sehr oft die Frage gestellt, was denn gerade in Deutschland passiert, während in der Schweiz und in Frankreich alles recht einfach verläuft.

Ich weiß, welche Richtung die Autorin hier einschlagen wollte und ich denke, dass dieses Buch eher für jüngere Leser ist, die hier ganz behutsam und auch sehr distanziert an das Thema herangeführt werden sollen. Es ist ein hoffnungsvoller Roman, den ich als Erwachsener aber leider mit sehr gemischten Gefühlen gelesen habe. Ich denke, dir restliche Reihe ist nichts für mich, auch wenn ich Anna als Charakter wirklich mochte ...



Lange habe ich das auch vor mir her geschoben, nur um nun festzustellen, dass es gar keine Geschichte über eine verlorene Kindheit ist, sondern vielmehr über eine Familie, die zusammenhält und das beste aus einer düsteren Situation gemacht ... Für mich eine Spur zu positiv und zu emotionslos erzählt ...

Ich vergebe 3 von 5.





4 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    als das Buch damals in aller Munde war, hat es mich gereizt. Aber irgendwie hatte ich vermutet, dass es nicht ganz hält, was all die positiven Stimmen versprechen. Mittlerweile bin ich froh, dass ich es nie gelesen habe.

    Liebe Grüße,
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu Nicole,

      und ich kann nur sagen: Du hast nichts verpasst. Es gibt so viel Besseres zu diesem Thema! ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

      Löschen
  2. Ich habe das Buch gemocht, aber ich hätte mir mehr Historie gewünscht. Leider bin ich nie über den ersten Band hinaus gekommen. Du wahrscheinlich auch nicht?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nein, die weiteren Bände habe ich mir auch erspart. Ich wurde einfach nicht warm mit der Geschichte!

      Löschen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.