Sonntag, 18. Dezember 2022

[Rezension] Überleben im Schatten der Angst - Irene M. Tschermak

 


Titel: Überleben im Schatten der Angst

Autor:  Irene M. Tschermak

Genre: Roman, Biografie
Erscheinungsjahr: 2014
Seitenzahl: 178
Cover: © Olms

Begonnen: 14.11.2022
Beendet: 16.11.2022



"Überleben im Schatten der Angst" ist ein autobiographischer Roman, der das Leben einer ganz normalen Familie während des zweiten Weltkrieges beschreibt. Im Mittelpunkt steht hier Antonia, die selbst Jüdin ist und wohl nur durch ihre "privilegierte Mischehe" das wohl düstere Kapitel der deutschen Geschichte überlebt ...

Die Autorin hat versucht, die damaligen Schrecken anhand eines persönlichen Schicksals greifbar zu machen. Die eingefügten privaten Bilder und das skizzierte Leben der einzelnen Familenmitglieder ergeben sicherlich ein wichtiges Zeitzeugnis, das allerdings in der vorliegenden Form für meinen Geschmack viel zu langatmig war.

Beinahe nüchtern erzählt die Autorin von einigen Momenten innerhalb der Familie, wie beispielsweise die Geburt von Antonias Tochter und den Tag als Elsa abtransportiert wird. Immer wieder fügt sie dann eine sehr sachliche Schilderung zu den aktuellen Ereignissen in Deutschland ein, wirft Zahlen in den Raum und jongliert mit Daten. Das alles hat sich für mich mehr wie ein liebloser Wikipediabericht gelesen als wir ein tiefer Einblick in ein sehr tragisches Schicksal.

Leider bleibt der Stil auch in den persönlicheren Abschnitten sehr oberflächlich, was sicherlich daran lag, dass die Autorin sich an Fakten geklammert hat und sich nicht anmaßen wollte, das Denken der einzelnen Personen wiederzugeben. So entsteht hier eher ein Bericht, der kalt und nüchtern bleibt und für mich die damalige "Angst" leider nicht aufgreifen und wiedergeben konnte ...



Die Autorin hat mit "Überleben im Schatten" viel zu grob das Schicksal einer jüdischen Familie skizziert. Das Buch ist ein sicherlich ein wichtiges Zeitzeugnis,  war mir vom Stil aber viel zu nüchtern und oberflächlich ...

Ich vergebe 2 von 5.


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