Freitag, 10. Dezember 2021

[Rezension] Das Skorpionenhaus - Nancy Farmer

  


Titel: Das Skorpionenhaus

Autor:  Nancy Farmer

Genre: Roman, Sci-Fi, Dystopie
Erscheinungsjahr: 2005
Anzahl der Seiten: 372
Cover: © Fischer 

Begonnen: 05.11.2021
Beendet: 09.11.2021



"Das Skorpionenhaus" hatte ich vor vielen Jahren schon einmal aus der Bibliothek ausgeliehen, damals aber nicht gelesen, da ich mich mit Sci-Fi-Romanen doch oft sehr schwer tue. Nun habe ich das Buch wiederentdeckt und ich musste feststellen, dass es doch eher eine Dystopie ist.

Matt ist ein Klon, der eigentlich nur dazu erschaffen wurde, als Ersatzteilspender für das oberste Familienhaupt der Alacráns zu dienen. Das weiß Matt selbst zu Beginn der Geschichte aber nicht. Er gerät schließlich mit den Kindern des Hauses in Kontakt, wird jedoch schnell ausgegrenzt, denn ein Klon ist etwa genauso viel wert wie ein Tier. Die Geschichte beschreibt nun sehr schön, wie Matt sich selbst und vor allem auch seine Menschlichkeit findet.

Die Autorin spricht hier sehr viele interessante Themen an. Zum einen geht es darum, was uns Menschen ausmacht, zum anderen aber auch um den Fortschritt, der das eigenständige Denken einschränken will. So gibt es in dieser Welt viele willenlose Menschen, die sogenannten Migits, die wie Maschinen benutzt werden. 

In "Das Skorpionenhaus" geht es um Intrigen, un unbegründeten Hass, um das blinde Befolgen von Regeln und um den Mut, anders zu sein. Wir sind als Leser dabei, wie Matt heranwächst und sich zu einem eigenständigen Menschen entwickelt, der sehr gut die Schwachstellen des Systems erkennt.

Die Geschichte selbst ist sehr ruhig erzählt und stellt die Charaktere in den Vordergrund. Matt muss sich selbst und auch den anderen Leuten beweisen, dass er mehr ist als nur ein Klon, ja, dass er eine eigene Persönlichkeit und damit auch eine Seele besitzt. Für meinen Geschmack hätte die Welt gerne noch etwas näher beschrieben werden und die Geschichte selbst noch ein paar mehr Überraschungen bereithalten können. Das Thema der Organspenden ist sicherlich nicht neu und wurde zum Beispiel auch von Neal Shusterman in einer Buchreihe sehr interessant und für mich etwas fesselnder aufgearbeitet. "Das Skorpionenhaus" ist aber dennoch ein lesenswerter dystopischer Roman, der schön aufzeigt, in welche Richtung sich unsere Welt besser nicht entwickeln sollte ...



"Das Skorpionenhaus" erzählt die Geschichte eines Klons, der seine eigene Menschlichkeit sucht und dabei erkennt, wie fehlerhaft die Welt ist, in der er lebt. Ein ruhig erzählter, aber dennoch unterhaltsamer Roman mit starken Charakteren!

Ich vergebe 4 von 5.




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